Hallo Zusammen:
Henriette Fiebig schrieb zum Thema Mitgliederliste aushändigen:
Kleine Frage als Mit-Mitglied. Kann man eigentlich erfahren, wer die anderen Mitglieder sind? Schließlich wollte es doch erfreulich sein hierin etwas weniger Anonymität zu haben - ich versprüre sie, wenn ich an diesen Adresskopf auch nur eine Mail versende,
puuhh … das ist so eine Frage, die immer mal wieder kommt :) Ich roll das mal von hinten auf:
- Eine Art „Zwangsouting“ kommt natürlich nicht in Frage: Ungefragt
die Mitgliedsdaten (sowas wie Name, Anschrift und Mailadresse) an alle anderen verteilen geht gar nicht.
Ich kann deine Bedenken, die du geäußert hast sehr gut verstehen und halte deine Einstellungen auf grundsätzlich für richtig. Allerdings frage ich mich gerade, ob das eine Meinungsäußerung ist oder die Offizielle Meinung von WMDE ?
Vereinsrechtlich habe ich da an der Aussage so meine Bedenken.
- Also könnte man bei allen Mitgliedern anfragen ob sie damit
einverstanden sind, daß ihre Daten an die anderen weitergegeben werden.
Das finde ich eine tolle Idee. Vielleicht nimmtst du das tatsächlich mal in die Hand und schreibst alle Vereinsmitglieder an mit der Bitte um Kundgabe, ob sie ihre Daten den anderen Mitgliedern zur Verfügung stellen wollen. So kann man dieses Thema sicherlich ein für alle Mal vom Tisch bekommen und muss nicht ständig über die gleichen Fragen diskutieren. Macht dir doch auch nur unnötig Arbeit, oder ?
- Nur: Welche Daten möchte wer weitergeben? Dem einen wäre schon Name
+Stadt+Mailadresse zuviel, während ein anderer auch gern noch seine Telefonnummer weitergäbe.
Dass kann ja jeder in einer Antwortmail selbst entscheiden, in dem er diese Daten selbst mitteilt.
- Zudem wäre es für uns schwer sicherzustellen, daß es tatsächlich,
wirklich und ehrlich Mitglied XY war, das uns die Freigabe zur Verteilung dieser Informationen erteilt hat.
Das verstehe ich nun wirklich nicht. Sebmol hatte in einer älteren Mail auch schon angedeutet, dass es hier einige Probleme bei der Frage nach der Identität von Vereinsmitgliedern gibt. Es muss doch Mitgliedsanträge geben, die dem Verein vorliegen. Und der Verein muss als Personenvereinigung sichere Kenntnis vom Bestand seiner Mitglieder haben. Ich gehe hier mal davon aus, dass dieses bei WMDE selbstverständlich der Fall ist, sonst kann ja auch gar keine rechtlich wirksame Mitgliederversammlung einberufen werden oder ein Mitgliedsbeitrag eingezogen werden. Wie hab ich das hier zu verstehen ?
- Und: Bei aller Sorgfalt kann bei jedem Datenbankzugriff ein Fehler
passieren: Hier ein Häckchen zuviel und dort eins zuwenig und man hat 'nen Datengau.
Deine Bedenken sind natürlich sehr richtig angebracht. Das ist natürlich ein Problem. Üblicherweise wird hierzu ein Merkblatt zum Datenschutz im Verein herausgeben. Soweit die Datenspeicherung bereits im Verein nicht von der Datenfreigabe des BDSG gedeckt ist, empfielt sich hier eh eine Einwilligungserklärung der Mitglieder einzuholen. Dann ist auch der Verein WMDE auf der Datenschutzrechtlich sicheren Seite. Hier wäre es grundzätzlich möglich einen Mitgliederbeschluss oder gar einen Vorstandbeschluss zu bewirken, der die Herausgabe von Mitgliederlisten an Vereinsmitglieder ermöglicht. Sicherlich wird es wie Henriette schon angedeutet hat Mitglieder geben, die gegen eine solche Handhabung sind, die sollten dann auch die Möglichkeit habe, gegen die Freigabe der Daten zu widersprechen. UNd natürlich sollten sich die Daten auf das Notwendigste für eine Tranzparenz über die MItglieder (ich möchte schon wissen mit wem ich in einer PErsonen vereinigung verbunden bin und wer auf "meinen" Verein Einfluss nimmt) aber auch für eine Kontaktaufnahme hinreichende Infos bieten (zB nur E-Mailadresse).
Grundsätzlich ist es laut Satzung auch möglich, dass juristische Personen Mitglied im Verein werden. Für ich persönlich wäre es schon interessant und wichtig zu wissen, ob hier ggf. Partei XY oder die ABC GmbH Mitglied des Verein sind, um ggf. Einflussnahmen auf unsere Personenvereinigung beobachten zu können.
Möglicherweise bin ich als Freund der Datensparsamkeit aber auch nur ein unverbesserlicher Bedenkenträger ;) Wir werden demnächst ja eine ausführliche Umfrage unter allen Mitgliedern durchführen und da nehme ich diese Frage gern mit auf.
Henriette, du bist sicherlich kein unverbesserlicher Bedenkenträger. Das Thema Datenschutz ist wirklich wichtig. Das darf man auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Doch auch die immer wieder aufkommende Frage nach Transparenz und vor allem die Wahrnehmung der Mitgliederrechte wie von Marcus Cyron angesprochen kann man nicht ausschließen. Ich finde deine Idee mit der Umfrage wirklich super und glaube da hast du genau den richtigen Punkt getroffen. Wann geht das denn los ? Ist die Umfrage schon fertig ? Gibt es einen Zeitplan ?
ICh freu mich sehr über diese konstruktiven Vorschlage,
Nadine (Abena)