Moin nochmal,
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Sat, 12 Apr 2008 11:34:37 +0200 Von: "Ziko van Dijk" zvandijk@googlemail.com An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e.V. / mailing list of the German Wikimedia association" vereinde-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [VereinDE-l] war: Wikipedias in Regionalsprachen und Dialekten, ist: "Echtes Wissen"
Wiederum die Frage: Lohnt sich ein Lehrbuch, rechnet es sich verlegerisch, und kann es tatsächlich den Unterschied zwischen Weiter-Abseits-Stehen oder Mitmachen bedeuten... Gruß Ziko
Nur auf die Frage: Ich denke, dass sich ein Lehrbuch auf jeden Fall verlegerisch lohnt. Wikipedia in der WikiPress-Reihe hatte einen 5-stelligen Absatz - als Buch eines Verlages, der vorher nie Bücher gemacht hat und mit diesem Erstling und der gesamten Reihe als Neuling kaum Zugang in den Markt finden konnte.
Ich denke, es gibt sogar Potential für etliche verschiedene Bücher mit unterschiedlichem Zielpublikum:
# ich habe mir vor kurzem das Buch "Google" aus der Computer-Bild-Reihe des Ullstein-Verlags gekauft - nicht weil ich es brauche sondern weil ich schauen wollte, wie es strukturiert ist und wie man es auf einen Wikipedia-Titel umbasteln könnte. Das Buch hat 138 Seiten und ist reich mit Screenshots etc. für absolute Laien bestückt. Ein solches Buch sollte sich ratzfatz machen lassen und würde sicher (vertrieben über Buchhandel und Zeitschriftenhandel) enorme Absatzzahlen erreichen - und ich denke, dass Ullstein das Angebot auch annehmen würde. Alternativ ist sicher auch "Wikipedia für Dummies" in der entsprechenden, afaik sehr erfolgreichen Serie, denkbar.
# Vor deutlich längerer Zeit (rund um die 1. Wikipedia-Academy) habe ich mal ein Konzept entwickelt für ein Lehrbuch mit der Zielgruppe "Lehrer, Dozenten, Schüler, Studierende" zu kritischen und effektiven Nutzung der Wikipedia als Quelle und Unterrichtswerkzeug - ein sehr viel spezielleres Publikum mit Potential in Schulbuchverlagen, bsp. Klett oder Cornelsen.
# Zeitschriften unterschiedlichen Formats wurde ebenfalls mehrfach angedacht - von Publikumswirksamer Hochglazzeitschrift a la ebay-magazin und p.m. bis elfenbeinerne Fachzeitschrift.
# Zwischen diesen Extremen lässt sich sicher noch die ein oder andere Variante platzieren. Auch wenn wir aus unserer Innensicht immer das Gefühl haben, alles sei schlecht et al., ist dies in der Außenwahrnehmung nicht der Fall. Wikipedia hypt noch immer und bekommt immer mehr den Ruf eines brauchbren, ja sogar zentralen und wichtigen Werkzeugs und Elements des Internet. Der Markt ist auf jeden Fall da, selbst das in einem ja nicht wirklich bekannten Verlag erschienene "Wikipedia inside" hat sich ja offensichtlich gut verkauft. Evtl. wäre ja sogar eine Autobio mit Titel "aus dem Tagebuch eines Wikipediasüchtigen" verkäuflich im richtigen Verlag (Heyne, suhrkamp, Bastei)
My thoughts, Achim