@Nando, verwechele das Vertrauen in WP nicht mit der Bereitschaft, einen Account zu eröffnen und 300 Edits, oder wie viele es derzeit sind, zu machen, bis man zum ersten Mal ohne Bestätigung eines andern sichtbar ist. Das heißt sich ziemlich tief bücken und durch eine merkwürdige Sache durchkämpfen. Ich verstehe die Perspektive, die man bei der regulären WP Werbeveranstaltung kriegt, wie ich sie selbst schon auf einer Akademie gab. Und was du sagst klingt nach dieser Perspektive: Da legt man Fremden unser komplexes Qualitätsmanagment dar und die sagen, "Wow, jetzt verstehen wir, warum ihr so gut seid." Von denen, die ich da in Staunen versetzte, wurde keiner WP-Autor (die sagten sich sofort: das ist eine geschlossene Welt), und von denen, die sich einen Account eröffneten aus meinem Umfeld, machte ich auch niemenaden zum Autor. Bei meinen Lieblingsstudenten ging ich einen Schritt weiter - ich gab denen sofortige Sichterrechte (und erhielt schon mal Nachfragen aus der WP, wie ich denn das tun könne - nach dem Motto, jeder muss sich da durchkämpfen), o. "Nando Stöcklin" nando.stoecklin@gmail.com hat am 29. April 2011 um 13:59 geschrieben:
Am 29. April 2011 12:32 schrieb Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com :
@Marcus
Setze Dich mit einem Menschen, der an der Uni arbeitet, an den Computer, zeig ihm wo "edit" im WP-Artikel steht, lasse ihn editieren und sage ihm dann: "Ja, das dauert jetzt etwas bis man es sieht - so lange bis es jemand bestätigt"
Ich kann Dir sagen: den irritierten Blick, den du dann kriegst, der wird dich heilen von allem, was Du für das Projekt danach erklärst.
Da habe ich bei meinen Wikipedia-Kursen besonders für Hochschuldozierende, Lehrpersonen und Bibliothekare andere Erfahrungen gemacht. Die allermeisten Teilnehmenden hatten zu Beginn der Kurse recht grosse Bedenken bezüglich der Verlässlichkeit der Informationen in der Wikipedia, gerade weil dort jedermann einfach ändern kann. Sobald ich live einen kleinen Testedit mache und erkläre, dass die Änderung nun zuerst gesichtet werden muss, steigt ihr Vertrauen in der Wikipedia schlagartig. Einen irritierten Blick habe ich noch nie wahrgenommen; dass Veröffentlichungen zuerst genehmigt werden müssen, ist ein normales Element des Publikations-Prozesses der Buch-Kultur, in der die meisten Akademiker noch leben. Im Gegenteil, für die Akademiker, mit denen ich es zu tun habe, ist die Vorstellung irritierend, dass etwa eine Änderung in einem WP-Artikel ohne Kontrolle direkt freigeschaltet ist.
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