Hallo Jens,
du schreibst:
Insofern gilt es hier eine Kandidatin/einen Kandidaten zu finden, die/der nicht mit einem sinnbefreiten Wachstumsparadigma aufschlägt, sondern als entscheidungsbezogener Primus inter Pares mit Freiwilligen, Mitarbeitern und relevanten Stakeholdern den Vereinszweck vorantreibt.
Das bringt mich zu der Frage, wie die Akquise überhaupt so läuft? Der Bewerbungsschluss ist ja absehbar. Ich hoffe, es haben sich zahlreiche Bewerber gemeldet, die das Potential haben diesen Anforderungen gerecht zu werden?
Liebe Grüße in die Runde und danke für die fruchtbare Diskussion, Steffi
----- Ursprüngliche Message ----- Von: Jens Best jens.best@wikimedia.de An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V. vereinde-l@lists.wikimedia.org CC: Gesendet: 14:22 Mittwoch, 19.November 2014 Betreff: Re: [VereinDE-l] Präsidiumswahl ist kein Wunschkonzert aber .......
Hallo liebe Christa,
ich will zu dem hier laufenden Streit um Herrn Moleski gar nichts sagen, das bringt erfahrungsgemäß nicht viel. Aber doch ein paar Fakten geradestellen und ein wenig Begründung nachreichen, damit das Ganze ein wenig mehr inhaltliche Substanz bekommt.
Die vorzeitige Trennung von Herrn Richter kostete nicht 320k, sondern eher so in Richtung der Hälfte davon. Genau darf dies nicht gesagt werden, denn natürlich unterliegen einige dieser Punkte rechtlich der Verschwiegenheit. Kann man doof finden, ist aber so. Die 320k beziehen sich auf den Nachtragshaushalt, der aber auch noch andere Punkte enthält, die mit der vorzeitigen Trennung nichts zu tun haben bzw. auch bei einer Trennung am Vertragsende angefallen wären.
Das ist natürlich auch noch eine Menge Geld, aber an dieser Stelle die zweite Richtigstellung einer Fehlinformation in deiner Mail: Herr Richter war nicht "kurz vor seinem Vertragsende", sondern er hätte ohne die Trennung noch über 1,5 Jahre in diesem Verein die zentrale Macht als Vorstand gehabt, denn so sind die Strukturen aktuell angelegt. 1,5 Jahre sind eine lange Zeit, um Dinge schlechter oder besser zu machen.
Dies hätte also bedeutet, dass er noch 1,5 Jahre lang eine realen Kurs hätte fahren können, der einerseits wenig mit Community-/Mitgliederunterstützung als zentralem Selbstverständnis der Geschäftsstellle zu tun gehabt hätte und andererseits auch weiter in ihren Strukturen keine Professionalität ausgebaut hätte, wie es sich für eine solche nicht gerade kleine Geschäftstelle gehört (sprich bereichsübergreifendes Kontakt- und Knowledgemanagement, vereinheitlichtes und grundlegenden Standards entsprechendes Prozessmanagement und dazu passende Evaluation/Controlling, nachhaltige Mitarbeiterentwicklung uvm.).
Es ist eine der originären Aufgaben des Präsidiums an diesen Stellen sowie auch generell genau hinzuschauen und dafür zu sorgen, dass es sich die Zustände unter der operativen Leitung des Vorstandes verbessern. Wenn das Präsidium nach reiflichen Überlegungen und Versuchen, auf anderen Wegen eine Lösung zu finden zu dem Schluss kommt, dass eine Trennung die einzige Möglichkeit ist, dann ist das satzungsgemäß ein richtiger und guter Weg. Vorzeitige Trennungen von Vorständen sind im deutschen Vereins-/Verbandswesen kein ungewöhnlicher Vorgang, jedes Jahr bringen das etliche Organisationen in unserer Größe und größer hinter sich. Dies geschieht (auch bei uns) weder "spontan" oder "ungeplant", wie einige hier das gerne darstellen, sondern ist eine, wenn auch nicht die angenehmste, normale Aufgabe des Präsidiums.
Herr Richter hat sich um den Verein verdient gemacht, weil er mit Professionalisierung des Fundraisings auch dafür gesorgt hat, dass über 10k Vereinsmitglieder aktuell in der Kartei stehen und damit einen Sockel für eine finanzielle Sicherheit darstellen, was auch ein Stück Unabhängigkeit von in den Details ihrer Bedingungen ab und an merkwürdigen internationalen Geldmitteln bedeutet. Gleichzeitig wurde mit teils wenig nachhaltigen Beschäftigungsmodellen die Geschäftsstelle aufgeblasen, sodass dort jede Menge Experimente mit dem gewonnenen Geld durchgeführt werden konnten, von einer Stringenz in Sachen professioneller Freiwilligenunterstützung oder anderen Aspekten dieser NGO konnte aber nur bedingt gesprochen werden.
Es nützt nichts für ein paar Jahre ein paar Millionen auf dem Konto, ein paar tausend Karteileichen, um die sich niemand kümmert, in der Mitgliederkartei und ein ungesundes Mitarbeiterwachstum zu produzieren, wenn dadurch kein passender Impact, keine Wirkkraft für die Sache des Vereins und die Freiwilligen, die diesen Verein überhaupt erst möglich machen, entsteht. Diese grundlegende Trendwende hin zu mehr Sinn und Wirkkraft wäre unter einem rein wachstumsorientierten Vorstand nicht möglich gewesen.
Durch die Trennung wird in diesem Verein nicht alles automatisch eitel Sonnenschein, es gibt noch einiges zu verbessern oder überhaupt ersteinmal zu etablieren, aber mit dieser Trennung ist ein wichtiger Punkt durchgeführt worden, sodass dieser Verein im Sinne des Vereinszweckes und insbesondere im Sinne der tragenden Freiwilligen in den vielen Communities, die unseren Verein ausmachen, seinen Fokus wirksam ausrichten kann.
Dies ist eine gemeinsame Aufgabe, aber es wird, sollte der Governance Review Prozess hier keine Veränderung bringen, weiterhin so sein, dass der Vorstand die zentrale operative faktische Macht in diesem Verein besitzt. Insofern gilt es hier eine Kandidatin/einen Kandidaten zu finden, die/der nicht mit einem sinnbefreiten Wachstumsparadigma aufschlägt, sondern als entscheidungsbezogener Primus inter Pares mit Freiwilligen, Mitarbeitern und relevanten Stakeholdern den Vereinszweck vorantreibt.
Beste Grüsse
Jens Best
Am 19. November 2014 12:48 schrieb Christa Bartel < christa.bartel@googlemail.com>:
Geht es nicht noch ein wenig gehässiger? Ich bin seit vielen Jahren aktives Mitglied des Vereins und am Anfang, in der Entstehungszeit, habe ich mit Freude die überwiegend jungen Leute bewundert, die mit so viel Begeisterung für die Verbreitung des freien Wissens eintraten. Ich habe auch viele Freunde und Bekannte animiert, ebenfalls für den Verein WMDE zu spenden oder Mitglied zu werden. Nach allem, was ich gelesen habe, kann ich nicht mehr guten Gewissens für einen Verein eintreten, der die Spenden von Mitgliedern offensichtlich sehr leichtfertig aus dem Fenster wirft, indem er sich von dem langjährigen Vorstand Pavel Richter kurz vor dessen Vertragsende trennt und somit Spender und Mitglieder bis zu 320.000 € für diese Entscheidung des Präsidiums zahlen müssen. Wenn ich mir das unten gehässige Geschreibsel ansehe, erhalte ich den Eindruck, dass eine sachliche und gewinnbringende Auseinandersetzung von einigen Aktiven wohl auch nicht mehr möglich ist. Schade! Ich werde mein Wahlrecht für das zukünftige Präsidium noch wahrnehmen und hoffe, eine gute Wahl zu treffen. Anschließend werde ich aus dem Verein austreten.
Christa Bartel
Am 19.11.2014 12:01, schrieb Marcus Cyron:
Dieser Beitrag war eine Frechheit sondersgleichen. Statt endlich mal einen Fehler einzusehen und zuzugeben Scheiße gebaut zu haben - erst dann könnte man beginnen darüber auch nur nachzudenken das mal nachzusehen - kommt dieser freche Schlag ins Gesicht der Mitglieder von WMDE. Es ist wirklich unglaublich, mit welch einer Einstellung sie glauben über allem und allen anderen zu stehen und sich ihre eigene Welt basteln, in der sie immer recht haben. Man kann mittlerweile kaum noch etwas anderes dazu sagen, als dass sie da etwas Zusammenphantasieren, um ihre Schuld nicht eingestehen zu müssen. Sie sind ein Verräter vertraulicher Dinge, die das Vertrauen in ein ganzes Gremium unterminierten. Sie, SIE! (und ihr Zuträger, der eben nicht nur mit ihnen über ihm wichtige Dinge sprach um sich Rat zu holen, was OK gewesen wäre, sondern ganze Unterlagen weiter reichte), haben das Vertrauen in Verein und Präsidium als Gremium erschüttert. Sie faseln etwas von verlorenem Vertrauen, dass zurück gewonnen werden müsste, dabei stehen genau sie für diesen Vertrauensverlust. Sie verkörpern ihn geradezu. Es ist lächerich, was sie hier abziehen. Dem Verein ist damit in keiner Weise gedient - nur geschadet. Dienen tut das alles bestenfalls Sebastian Moleski. Wir hatten ja schon einige Selbstdarsteller in Vorstand und Präsidium - aber sie stellen all diese Leute wahrlich in den Schatten. Sie faseln dauernd von angeblichen Schaden, den das aktuelle Präsidium angerichtet hätte. Nein, Herr Moleski. Den wirklichen Schaden richten sie an. Und ironischerweise nicht einmal mehr mit ihrem Umgang mit vertraulichen Informationen oder Geld, das sie eben auch mal doppelt abrechnen. Sondern mit ihrem Umgang mit der Wahrheit. Statt einmal zuzugeben, dass sie einen Fehler gemacht haben, bleiben sie stur dabei, alles richtig gemacht zu haben und sind dann auch sehr kreativ in den Begründungen. Na immerhin haben sie Fantasie. WMDE ist aber kein Fantasialand. Und ich hoffe, dass es wirklich genug Leuten klar ist, dass sie zu wählen eine massive Vereinsschädigun wäre. Wer sie wählt sollte sich im klaren sein, dass er keine Zukunft für WMDE wählt, sondern eine Zukunft für Sebastian Moleski. Aber dafür sind wir nicht da. Und nun kommen sie bitte endlich mal wieder aus ihrem Wolkenkukuksheim in die Realität.
Marcus Cyron