Hallo Alice,
vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Feedback genommen hast - das
weiß ich sehr zu schätzen!
Ich kann deine Anmerkungen gut nachvollziehen, das sind auch Punkte über
die wir lange diskutiert haben. Zur Erklärung trägt vielleicht bei, dass
es aus meiner Sicht ein vergleichsweiser früher Zeitpunkt in unserer
Entwicklung ist, um sich mit dem Thema auseinander zu setzen.
Das ist gut und wichtig, aber auch nicht ganz trivial - wie du sehr
richtig schreibst geht es darum abzuwägen, was die Organisation zulässt
und dass einige Strukturen noch dabei sind sich zu entwickeln. Wir
wollten vor allem kein "Over-Engineering" betreiben, also kein Regelwerk
austüfteln, dass zu komplex für diese sehr dynamische Phase ist, in der
wir uns befinden oder gar an der Realität vorbei geht. Vielmehr wollten
wir zunächst einen Rahmen festlegen, der Raum für Entwicklung lässt -
das ist mit der Formulierung eigentlich gemeint.
Ähnlich ist es mit den Good Governance Gremium - es ist eine Idee, die
wir zunächst gemeinsam diskutieren und dann in der Praxis testen wollen.
Ich denke eine Weiterentwicklung der Aufgaben wäre in Zusammenarbeit mit
den Vertretern des Gremiums im gelebten Vereinsalltag am sinnvollsten.
Der Kodex in seiner jetzigen Form ist nur der Anfang eines gemeinsamen,
iterativen Prozesses, den wir regelmäßig kritisch evaluieren und ggf.
nachjustieren wollen.
Viele Grüße
Claudia
Am 25.06.2013 20:50, schrieb Alice Wiegand:
Hallo Claudia,
vielen Dank für die Information. Ich finde, das ist ein guter Ansatz und
ich freue mich, dass WMAT sich bewusst mit dem Thema auseinandersetzt.
Die konkreten Aufgaben des Good-Governance-Gremiums (einmal werden auch
Good-Governance-Beauftrage genannt) könnten vielleicht etwas deutlicher
dargestellt werden, aber die Idee selbst finde ich gut und ich bin
neugierig, wie sich das in der Praxis bewährt.
Eins ist mir besonders aufgefallen. In der Einleitung heißt es "Ziel ist
es, eine verantwortungsbewußte Führung, Kontrolle und Kommunikation
sicherzustellen ohne dabei die Entscheidungsfähigkeit und Effizienz der
Leitungsorgane einzuschränken." Ich wundere mich, ob es einen Grund hat,
dass ihr nicht "Ziel ist es, eine verantwortungsbewußte Führung,
Kontrolle und Kommunikation sicherzustellen, um die
Entscheidungsfähigkeit und Effizienz der Leitungsorgane zu fördern."
Denn eins muss klar sein: Good Governance ist kein Selbstzweck, sondern
eine Notwendigkeit, um Handlungsfähigkeit und Entscheidungen gerade in
wachsenden Strukturen zu ermöglichen. Dabei sollte Micro-Management
soweit minimiert werden, wie es die Entwicklung der Organisation zulässt
und Strukturen müssen sich etablieren, die die Entscheidungen und
Umsetzungen unterstützen und Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten
festlegen.
Dazu gehört eine bewusste Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen
Rollen von Vorstand und Geschäftsführung. Gut, dass ihr das in dieser
Form angeht.
Viele Grüße, Alice.
2013/6/24 Claudia Garád <claudia.garad(a)wikimedia.at
<mailto:claudia.garad@wikimedia.at>>
Liebe Community-Mitglieder,
kürzlich haben sich WMAT Mitarbeiter und mit den
Vorstandsmitgliedern in der Geschäftsstelle zu einem Arbeitstreffen
eingefunden, um die Strukturen und Prozesse des Vereins genauer
unter die Lupe zu nehmen.
Auf internationaler Ebene hat sich gezeigt, dass das Zusammenspiel
von Haupt- und Ehrenamtlichen einige Herausforderungen mit sich
bringt, denen man frühzeitig begegnen sollte. Auch der Umgang mit
Interessenskonflikten wurde durch die jüngsten Vorkommnisse z.B. bei
WMUK in der internationalen Community intensiv diskutiert.
Daher haben wir uns entschlossen, bei WMAT schon aktiv zu werden,
bevor es einen konkreten Anlass oder ernste Probleme gibt und einen
Kodex für eine verantwortungsvolle Organisationskultur erarbeitet,
der einerseits unsere bereits gelebte Vereinskultur transparent
macht und andererseits auch als Leitlinie für unsere künftige Arbeit
dienen soll. Als Basis dienten die Ergebnisse des WMUK Audits sowie
Good-Practices aus anderen Organisationen.
Ziel des sogenannten "Good Governance Kodex" ist es nicht nur, die
Verteilung von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten
(insbesondere zwischen Vorstand und Geschäftsführung / Mitarbeitern)
im Verein transparent zu machen, sondern auch Interessenkonflikte zu
definieren und Prozesse für dem Umgang mit diesen zu vorzugeben.
Unseren Entwurf für den Good Governance Kodex findet ihr unter:
https://mitglieder.wikimedia.__at/Good_Governance_Kodex
<https://mitglieder.wikimedia.at/Good_Governance_Kodex>
Wir freuen uns auf euer Feedback dazu - eure Fragen und Anregungen,
ob auf der Diskussionsseite oder per E-Mail.
Ein zweiter wichtiger Punkt des Treffens war die Frage, wie wir
künftig unsere (großen und v.a. auch kleinen) Projekte systematisch
evaluieren und dabei gleichzeitig ein vernünftiges
Aufwand/Nutzen-Verhältnis für alle Beteiligten (Freiwillige,
Vorstand, Mitarbeiter) wahren können. Wie wir schon mehrfach
angemerkt haben, werden die Anforderungen an das Berichtswesen
seitens der Foundation immer umfangreicher. Wenn wir also auch in
Zukunft erfolgreiche Budgetanträge verbuchen wollen, müssen wir uns
bzgl. Evaluation besser aufstellen und darüber hinaus die
Budgetplanung durch eine ausführlichere (v.a. besser dokumentierte)
inhaltliche Planung ergänzen.
Bei unserem Treffen wurden daher erste konkrete Ideen dazu
diskutiert, die wir nun im Detail ausarbeiten werden. Weitere
Informationen zu diesem Thema folgen in Kürze.
Viele Grüße aus der Siebensterngasse
Claudia
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Claudia Garád
Geschäftsführerin
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Alice Wiegand
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