Hallo Manuel,
nene - so leicht bin ich eh nicht zu beeindrucken ;). Ich habe aber auch mal wieder fest gestellt, daß ich nur bedingt alle nötigen Informationen habe, da bist du und ist auch Kurt weiter. Auch wenn ich inhaltlich weiter zu dem stehe, was ich schrieb, ist es sicher nicht sinnvoll, hier noch weiter in der Form zu meckern.
Ich würde den Weg unterstützen, sich von der Foundation zu emanzipieren. Zudem würde ich empfehlen, in vielen Dingen eine enge Zusammenarbeit mit WMDE aufzunehmen. Synergien nutzen predige ich ja schon länger. Was WMDE zahlen kann, muß WMAT nicht zahlen. Aber das menschliche Know-how hat weder die Foundation noch WMDE für Österreich. Es wäre fatal, wenn das was aufgebaut wurde wegen der Kurzsichtigkeit der Foundation einbricht.
Ich bin über das Verhalten ernsthaft erbost, mir ist aber klar, daß Sue Gardner von ein paar Protesten nicht von ohrem Weg abbringen läßt. Enttäuscht bin ich aber auch vom Board. Offenbar haben wir doch die Falschen gewählt. Und auch die Chapter haben nicht die Richtigen Leute geschickt, wenn diese so etwas absegnen. Was es auf keinen Fall geben kann ist eine Diktatur der Foundation. Mir ist unbegreiflich, ob denen klar ist, was sie da machen. Frau Gardner sicher nicht, die hat die Wikip/media-Bewegung nie verstanden. Die ist Managerin und meint allen ernstes mit den Methoden, mit dem man ein Wirtschaftunternehmen leitet diese Bewegung leiten zu können.
Vielleicht sollte es damit beginnen, daß die Chapter ihre Zusammenarbeit mit der Foundation erst einmal einstellen. Vor allem die Zuarbeiten sein läßt. Wie soll denn der Griff in den "Global South" oder die Verbereitung des Autoren-Stammes zu mehr Frauen funktionieren, wenn nicht die Chapter die Basis-Arbeit machen? Die Chapter sind keine Bittsteller. Auch wenn Frau Gardner und das Board das offenbar so sehen.
Ich schaffe es nicht wirklich meine Empörung über diese Vorgänge zu überwinden.
Grüße
Marcus
Hallo alle, hallo Marcus,
On 22.08.2011 16:44, Marcus Cyron wrote:
jetzt mal in die Runde: und ganz im Ernst, das wollen wir uns in der Form beiten lassen? Wer ist denn diese Bewegung? Ein paar Leute in San Francisco, die sich schon meilenweit von der Bewegung entfernt haben oder wir an den Wurzeln? Kann doch alles so nicht angehen. Vielleicht sollte man denen mal deutlich und klar machen, wer die menschensind, die ihr Geld überhaupt produzieren.
da Du nicht antwortest hoffe ich, dass Du hast Dich durch meine Antwort jetzt niedergebügelt fühlst. Ich möchte diese Diskussion hier gerne führen und kreative Ideen mit dem Umgang dieser Situation finden. Ich wollte mit meiner Antwort nur aufzeigen, was mich persönlich im Umgang antreibt, welchen Fokus ich habe.
Die Sicht der Dinge ist derzeit sehr unterschiedlich. Es wird auch offen darüber diskutiert die WMF WMF sein zu lassen und uns nicht auf den Grant einzulassen und stattdessen eigene Wege zu suchen um uns zu finanzieren. Das wäre der konsequente, aber steinige Weg. Manche hier wären vermutlich nicht glücklich darüber, wenn wir auf einmal wieder mit geringem Budget auskommen und jedes Projekt dreimal diskutieren müssen bevor wir uns ganz sicher sind, dass wir es finanziell unterstützen können. Aber man muss solche Ideen einfach mal offen diskutieren.
Wir müssen auch diskutieren wie ein Grant Agreement aussehen könnte, das zu uns passt. Ich habe nochmals Kommentare gemacht und bin genauer auf einzelne Punkte eingegangen, die anderstwo kritisiert wurden, habe diese aufgelistet und Vorschläge und Kommentare dazu abgegeben.
Ich würde mir wünschen von Euch auch Kommentare und Vorschläge zu bekommen - schliesslich müssen wir als Ende als Verein gemeinsam dahinter stehen.
Drum schaut bitte noch einmal ins Mitgliederwiki und beteiligt Euch:
Viele Grüsse,
Manuel
Regards Manuel Schneider
Wikimedia CH - Verein zur Förderung Freien Wissens Wikimedia CH - Association for the advancement of free knowledge www.wikimedia.ch
VereinAT-l mailing list VereinAT-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinat-l
Hallo Marcus,
ich kann Deine Unzufriedenheit zu gut verstehen. Ich selbst bin hin- und hergerissen. Es gibt sehr viele Gesichtspunkte und Ansichten zu diesem ganzen Komplex und ich versuche einfach mal - ohne Wertung - wiederzugeben, was so diskutiert und argumentiert wurde. Diese Aussagen stammen von verschiedenen Leuten von allen Seiten:
* Das WMF Board hat sich bislang völlig aus dem Fundraising zurückgehalten und das die WMF alleine mit den Chaptern ausmachen lassen. Anfangs hat WMDE einfach vorgegeben und die WMF darauf reagiert. Man hangelte sich von Fundraising Agreement zu Fundraising Agreement, jedes Jahr lief es etwas besser, aber nicht gut. Jetzt ist die WMF endlich einigermassen professionell, es gibt aber einige Probleme (s.u.) die das Board lange mit angesehen hat. Endlich hat sich das Board mal in die Sache eingemischt - schliesslich ist es das Führungsorgan - und hat seine Rolle wahrgenommen und diesen "Letter from the Board" geschrieben.
* Es gab Probleme mit einzelnen Chaptern die das Fundraising Agreement nicht eingehalten haben, Geld und Berichte nicht beigebracht haben und schlussendlich auch gar nicht wussten, was sie mit dem Geld machen sollten. Da ging es um umgerechnet eine knappe Mio. EUR. Es gab Diskussionen und da fiel von einem Vorstandsmitglied (Chapter) die Bemerkung: "Wir tun was wir für richtig halten, auch wenn Euch das nicht passt. Schliesslich habt ihr den Vertrag entworfen, also ist es Eure Aufgabe diesen auch umzusetzen bzw. seine Umsetzung zu erzwingen".
* The simple fact is that the Foundation does, in fact, own Wikipedia. We might speak poetically about the role of the volunteers who wrote it, and I am happy to speak passionately that "Wikipedia belongs to the world, to every single person on the planet.
But let's remember that such talk is about passions, emotions, poetry.
The legal owner of Wikipedia is the Wikimedia Foundation.
--Jimbo
* Das Board ist die Führung der Wikimedia Foundation. Das Board ist nicht die Führung des Movements, auch wenn es das manchmal denkt.
* Auf Beschwerden, dass das neue Grant Agreement so einseitig ist (Aussage eines Chapter-Vorsitzenden): "Die Wikimedia Foundation ist eine professionelle, weltweit agierende Organisation. Die handelt auch so. Was erwartet ihr denn, dass die dabei an Euch denkt? Es ist nicht deren Aufgabe einen Vertrag vorzulegen, der Euch passt. Es wäre Eure Aufgabe einen Vertrag vorzulegen, der Euch passt. Den Rest verhandelt man bis beide Seiten zufrieden sind. Nur weil die WMF non-profit ist heisst das nicht, dass sie nicht wie eine normale, professionelle Organisation agiert."
* Es ist genauso unfair, wenn wir weiter Fundraising betreiben wie bisher - manche Länder haben viel zuviel Geld und wissen nicht wohin während in armen Ländern gar nicht soviel erwirtschaftet werden, dass ein Chapter davon leben könnte - und muss davon noch die Hälfte abgeben. Da sind die Grants doch viel besser.
* Warum sollen wir denn in 35 Ländern (theoretisch, wenn alle derzeitigen Chapter mitmachen würden) Chapter kontrollieren, uns Berichte erstatten lassen, Angst haben müssen, dass sie alles richtig machen (und wenn nicht unsere Reputation bei den Spendern kaputt machen), Geld überweisen lassen etc... 35 Chapter müssen eine Plattform aufbauen um Spenden einsammeln zu können, Verträge mit Kreditkartenunternehmen etc. abschliessen - dabei hat die WMF eine grosse, skalierbare Infrastruktur die funktioniert, dann kann doch alles über eine zentrale Plattform laufen und alles ist viel einfacher und schlanker - Synergieeffekte also...
Vermutlich habe ich noch ein paar interessante Beiträge vergessen... ich reiche die ggf. nach.
/Manuel
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