Hallo, liebe Interessierte,
zu Beginn dieser Woche war ich noch optimistisch, aber nachdem ich jetzt alle Mails (es
waren von Montag bis Freitag 127, die sich mit Wikimedia beschäftigten) gelesen habe, bin
ich es nicht mehr.
Ich war vergangene Woche eingeladen worden, an einem Treffen teilzunehmen, an dem Frank
Schulenburg von der Foundation mit den Vertretern verschiedener europäischer
WM-Organisationen über das Ambassador-Programm diskutieren möchte, bei dem es um die
Wikipedia im universitären Umfeld geht. Da gibt es in den USA schon vielversprechende
Ergebnisse. Das Treffen findet in Berlin während der Woche statt und ich hätte mir dafür
Urlaub von meinem Job nehmen müssen. Nun hat sich in mehreren kritischen Mails
herausgestellt, dass „Urlaub nehmen“ mit Freizeitaktivitäten mit dem „Geld der Mitglieder“
gleichgesetzt wird. Buenos Aires, Haifa und sogar Berlin werden hier als
Urlaubsdestinationen genannt und die Teilnahme von zwei Mitgliedern an der vorvergangenen
Wikimania 2009 wird noch immer mehrfach kritisiert, wobei man sagen muss, dass nur ein
Mitglied die Fahrt von WM-Österreich refundiert bekam. Ich werde daher nicht nach Berlin
fahren, das Geld für die Fahrt soll gespart werden. Ich sehe ein, dass es unter den
Wikipedianern in Österreich kaum Studenten gibt, und daher die Teilnahme in diesem Fall
nicht wichtig genug ist.
Es wird gesagt, dass schon bei der Mitgliederversammlung im November ein Budget
eingebracht hätte werden müssen. Der Verein hatte damals aber kaum Mittel. Ich hätte es
als unseriös angesehen, Mittel zu budgetieren, deren Höhe damals nicht vorhersehbar war.
Jetzt haben wir das Geld, aber kein Budget. Es würde sicherlich wieder Streit geben, weil
ich nicht weiß, wen ich wegen des Berlin-Treffens wann schon hätte fragen müssen.
Ich werde auch nicht an einem Vorstandstreffen in Admont teilnehmen, weil dieses bereits
jetzt als „Sinnlosluxustreffen“ abqualifiziert wurde. Ich hatte mich bei der Planung dafür
eingesetzt, dass an diesem Treffen jeder, der mitarbeiten möchte, teilnehmen kann, also
ein offenes Treffen mit Arbeitsgruppen, das wurde auch gutgeheißen. Aber jetzt bin ich für
eine Absage des Treffens und zwar aus drei Gründen:
1) Es wurde moniert, dass das Treffen bereits bei der Mitgliederversammlung besprochen
hätte werden müssen. Daran hatte ich nicht gedacht, da für mich nicht klar war, wer
letztlich in den Vorstand gewählt werden würde und welche Arbeitsweise die
Vorstandsmitglieder vorschlagen würden. Natürlich war mir klar, dass sich die
Vorstandsmitglieder zusammen mit anderen persönlich treffen sollten, und zwar nicht an
einem Stammtisch, wo die ersten bereits wieder gehen müssen, bevor die letzten
eingetroffen sind. Ich habe aber nicht damit gerechnet, dass man die genaue Planung so
eines Treffens schon vor der Wahl vorlegen hätte müssen. Bei den Vorständen, in denen ich
bisher tätig war, war das immer umgekehrt.
2) Es wurde gesagt, dass sich „die Leute“ ohnehin eine Woche später in Berlin (beim
Chapters-Meeting) treffen würden. Das stimmt zwar nicht ganz, weil nur zwei
Vorstandsmitglieder dort teilnehmen und ein drittes, allerdings im Auftrag der Schweiz,
anwesend sein wird. Die wären als Vorstand also nichteinmal beschlussfähig, abgesehen
davon, dass es beim Chaptersmeeting nicht um österreichische Vereinsinterna geht, sondern
unter anderem um einen Austausch, wie man mit den Chapters-Agreements umgehen soll usw.
Das hätte man im Vorfeld in Admont diskutieren können, man kann es jetzt aber auch im
Mitglieder-Wiki machen.
3) Im April muss ja ohnehin wieder eine Mitgliederversammlung mit Wahl stattfinden, und
die nächste im November oder Dezember. Ich konnte das aus den Statuten nicht so
herauslesen, lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Ich halte es aus diesem Grund
nicht mehr für so wichtig, im März ein großes Planungstreffen einzuberufen, wenn im April,
noch vor Durchführung des Geplanten ohnedies alles schon anders sein könnte und dann
wahrscheinlich, wie jetzt schon angekündigt, das „Sinnlosluxustreffen“ kritisiert wird.
Ich nehme zur Kenntnis, dass meine Hinweise, dass die Aufgaben eines WM-Vereins zu mehr
als zwei Dritteln darin bestehen, das internationale Projekt Wikipedia und die anderen
Open-Source-Projekte am Laufen zu halten, von der Mehrzahl der Kritiker anders gesehen
werden. Es geht immer mehr um eine Selbstbespiegelung der österreichischen Situation bis
in kleinste Details und es wird so getan, als ginge es hauptsächlich um das „Geld der
Mitglieder“ wie das genannt wurde, wobei das Aufkommen an Mitgliedsbeiträgen mit 104.-
Euro in der letzten Abrechnungsperiode vergleichsweise bescheiden ausfällt. Ich bin schon
gespannt, was mir dieser neuerliche Hinweis auf die eigentlichen Aufgaben des Vereins
wieder für Kritik einbringen wird. Sorry für diese lange Stellungnahme. Beppo
--
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