Hallo Heinz,
Am 25.03.2013 09:14, schrieb Hubertl:
- Ich ziehe Großveranstaltungen wie die WikiCon einer Wikimania vor. Und
da bin ich nicht alleine. Über 200 Teilnehmer in Dornbirn nur für de:WP ist großartig. So etwas schafft nachhaltigen Nutzen, weil es eine Identifiktion mit dem unmittelbaren Ziel und einen direkten Nutzen für die Teilnehmer aus persönlicher Sicht schafft.
- Was die Wikimania betrifft, bin ich (mangels Teilnahme), natürlich
uniformiert. Die bisherigen Erkenntnisse (Rückmeldung an die Community) sind gleich Null.
da bin ich bei Dir, auch wenn ich mich immer um regelmässige Rückmeldungen von meinen Reisen (auch Wikimania) bemüht habe. Man erinnere sich um die Fundraising-Diskussion aus Haifa etc.
Es gibt Veranstaltungen auf drei Ebenen, die man auseinanderhalten muss, weil sie unterschiedlich funktionieren, unterschiedliche Leute anziehen und unterschiedliche Ziele haben.
* lokale Veranstaltungen: ** Stammtische ** Arbeitstreffen (Wiki Takes ...)
* regionale Veranstaltungen: ** WikiCon ** Workshops
* internationale Veranstaltungen: ** Wikimania ** Wikimedia Conference aka. "Chapters Meeting"
Nicht jeder Stammtischbesucher aus dem Einzugsbereich der WikiCon hat die selbige besucht. Nicht alle WikiCon-Teilnehmer interessieren sich für die Wikimania.
Die WikiCon hat viel mehr einen Community "Arbeitscharakter" auf hohem Niveau - gute Vorträge, Arbeitsgruppen, Köpfe zusammenstecken, neue Energie holen, Ideen austauschen, neue Projekte aufgleisen etc...
Die Wikimania war auch mal so, ist aber heute mit der grossen Community, den vielen Organisationen im Wikiversum und der Internationalität (immerhin 1000 Besucher) viel politischer, strategischer geworden. Ich möchte die Wikimania nicht missen, aber viel "arbeiten" wie an einer WikiCon kann man da nicht. Es gibt ein paar Treffen zu einzelnen Themen die im kleinen Kreise irgendwo am Rand stattfinden, die sind für mich am interessantesten. Ansonsten die grossen Austauschrunden "Chapters Meeting" (ja, dort auch wieder), WCA... Vorträge immer Schweinsgalopp. In maximal 20 Minuten muss alles gesagt sein, ein Vortragsslot geht eine Stunde und beinhaltet drei Vorträge - erst danach werden wieder die Räume gewechselt. Grausam, aber nicht anders machbar, weil jeder drankommen will. Ich besuche an der Wikimania vielleicht ein, zwei Vorträge am Tag, maximal. Den Rest verbringe ich auf dem Gang oder in der Lobby bei bilateralen Gesprächen, in Kleingruppen oder in den grossen Runden von WCA und Vereinen.
Vor zwei Jahren wurde gefordert die Wikimania nur noch zweijährig auszurichten. Mehr Zeit für die Organisatoren für die ein Jahr mittlerweile richtig knapp geworden ist und weniger "Wikimedia Travel Agency". Manche Chaptervertreter reisen mehr als dass sie noch zum Artikelschreiben kommen. Aber es ist auch wichtig, da und dabei zu sein. Ich bin dagegen, Wikimania nur noch alle zwei Jahre zu halten. Ich halte das Treffen für den Austausch sehr wichtig. Meine Erwartungen an einer Wikimania sind aber ganz andere, als an eine WikiCon. Das betrifft natürlich auch die Teilnehmer. Ich halte es für wichtig, dass die lokalen Wikimedianer mal eine Wikimania mitmachen. Man muss es einmal gesehen und erlebt haben. Man weiss dann mehr, es erweitert den Horizont sehr. Dabei geht es mir nicht um die konkreten Ergebnisse, die die Teilnahme der Person X nun erbracht haben, sondern um die Erkenntnisse, die diese Person über die Wikimedia-Bewegung gewonnen hat. Ich bin der festen Überzeugung, dass einige Leute ihre Mitarbeit und das, was um sie herum im Wikiversum passiert mit ganz anderen Augen sehen würden, wenn sie mal an einer Wikimania teilgenommen hätten. Der letzte Absatz deutet an, dass zwei Arten von Teilnehmern gibt: * die Erstteilnehmer, die in erster Linie selbst profitieren * die Repräsentanten, die betimmte Aufgaben oder Ziele bei der Teilnahme haben und diese an der Wikimania wahrnehmen
Das spricht meiner Meinung nach dafür, dass man von Erstteilnehmern ausser einem allgemeinen Bericht nicht viel erwarten kann und sollte. Dafür sollte man diese Personen, sofern sie nicht in die zweite Gruppe wechseln, jedes Jahr austauschen um möglichst vielen diese Erfahrung zu ermöglichen.
Grüsse,
Manuel