Moin @all da ich das Leben liebe und genieße würde ich nix machen was dieses gefährdet, daher habe ich direkt nach der ersten Mail meine Freunde aus der Ukraine kontaktiert. Sie sagten zu mir, es besteht keine Gefahr für Leib und Technik.
Was wir genau zu sehen bekommen würden, kann ich nicht sagen, ich sehe nur die Bilder einer verlassenen Stadt, Häuser die seit vielen Jahren unbewohnt sind, ich sehe vor meinem geistigen Auge, verlassene Spielplätze und ein Gebiet in der sich die Natur ungehemmt wieder ausbreitet.
Bilder vom Stadion in den sich Birken auf den Spielfeld ausbreiten kommen mir da in den Sinn und natürlich das AKW Kontrollturm mit Staub, viel Beton usw.
Tschüß Ralf
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: vereinat-l-bounces@lists.wikimedia.org [mailto:vereinat-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Stepro Gesendet: Sonntag, 24. März 2013 00:50 An: vereinat-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [VereinAT-l] Wiki-Expedition ins Sperrgebiet des Kernkraftwerks Tschernobyl
Hallo allerseits,
das hier soll eine Antwort auf alle Kommentare der letzten Stunden sein, um aber nicht nur auf einen davon zu antworten und damit Mißverständnisse auszulösen, antworte ich mal auf Pavels Ursprungsmail.
Zuerst meine persönliche Meinung zum Thema weite Reisen für Fotos:
Ich stimme Pavel prinzipiell zu. Es mag in bestimmten Fällen Ausnahmen geben, aber generell fände ich es im umgekehrten Fall ja auch sehr merkwürdig, wenn Wikipedianer aus entfernteren Ländern mit Chapter-Unterstützung zu uns kommen würden, um bestimmte Dinge für WP zu fotografieren. Auch Raboes Beispiel der verschwunden Städte passt da rein: Klar kann man nach Italien fliegen und dort die Fotos machen, damit sie dokumentiert sind. Genauso gut kann aber auch Italiener dazu motivieren, dies zu tun.
Nun aber noch zu einem anderen Aspekt. Wenn ich auf einer Liste oder in WP etwas schreibe, dann meist meine Meinung als normaler Nutzer. Hier möchte ich mich aber auch mal als Präsidiumsmitglied von WMDE äußern (man möge mir den Mißbrauch der AT-Liste dafür verzeihen).
Als ich von den Plänen las, habe ich eine Mail an die Geschäftsstelle von WMDE geschickt, vor einer evtl. Zusage von Unterstützung irgendeiner Art intensiv zu prüfen, ob solche riskanten Unternehmungen wirklich durch WMDE gefördert werden sollten. Ehrlich gesagt hat mich die Aussage "Strahlung usw. interessiert mich nicht. Kommt noch jemand mit?" sehr erschrocken. Aber gut, von allen ethischen Fragen abgesehen: Die potentiell Beteiligten sind erwachsen genug - bzw. sollten es zumindest sein - um selbst zu wissen, was sie tun. Das ist ihre Entscheidung, da sollte man nicht reinreden.
Allerdings sehe ich auch nicht geringe Haftungsrisiken, sollte es dann in 2-3 Jahren doch zu einer strahlenbedingten Krankheit oder ähnlichem kommen. Diese Haftungsrisiken sollten zumindest genau geprüft werden. Wenn jemand mit Unterstützung eines unserer Chapter so eine durchaus riskante Reise unternimmt, sollte meines Erachtens sicher sein, welchen Risiken bzw. welcher Haftung der Verein ausgesetzt sein könnte.
Von der wichtigen Frage der persönlichen Gesundheit abgesehen gibt es auch noch den vergleichsweise nebensächlichen Punkt der Technik: Was passiert eigentlich, wenn bei der Wiedereinreise nach Deutschland (oder auch Österreich) jemand eine Strahlenbelastung der Technik feststellt? Ich weiß es nicht. Bevor man aber zu so einem Unterfangen Vereinsequipment zur Verfügung stellt, sollte diese Frage geklärt sein.
Das anzusprechen sehe ich als meine Aufgabe und Pflicht als Schatzmeister von WMDE. Ich habe (wenn auch evtl. keine Haftung) doch eine gewisse Verantwortung dem Verein gegenüber.
So, und nun dürft Ihr auch mich zerreißen.
Beste Grüße, Steffen
Am 23.03.2013 19:39, schrieb Pavel Richter:
Hallo zusammen,
ich glaube, dass ist das erste Mal, dass ich auf der AT-Liste etwas schreibe. Daher ersteinmal: Hallo :-)
Ich würde diesen Thread gerne als Anlass nehmen, eine Frage zu stellen, über die ich schon mehrmals nachgedacht habe: Sollen wir (also WMAT, oder WMDE, oder WMCH) Menschen aus Österreich, Deutschland oder der Schweiz in andere Ländern fliegen, damit sie dort etwas tun, was auch von Menschen "vor Ort" gemacht werden könnte? Denn natürlich gibt es auch in der Ukraine Menschen, die Fotos machen können; vielleicht wissen sie noch nicht so richtig, was Freie Lizenzen sind, oder wie man Bilder auf Commons hochlädt (keine Ahnung, ob das so ist!). Aber wenn das so ist, wäre es nicht sehr viel nachhaltiger, Geld in solche Bildungsprogramme vor Ort zu stecken, statt Menschen aus Ländern, in denen das Wissen über Freie Lizenzen und Commons bereits vorhanden ist, für ein paar Tage irgendwo hin zu fliegen, damit Wikimedia entsprechende freie Bilder bekommt? Zwar haben wir dann Bilder für Wikimedia, aber nachhaltig scheint mir das nicht zu sein.
Und diese Frage ist wirklich unabhängig vom hier diskutierten Fall; mir fallen spontan noch eine ganze Reihe von ähnlichen (und zum Teil von WMDE unterstützen) Projekten ein, wo genau dieses Problem ebenfalls auftaucht.
Wie seht ihr das?
Mit freundlichen Grüßen,
Pavel Richter Vorstand
Wikimedia Deutschland e.V. Tel.: +49 - 30 - 219 158 260 Twitter: @pavel
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