Die "Sorbonne-Erklärung für offene Forschungsdaten" wurde Anfang 2020
verabschiedet. Hinter ihr stehen führende Universitäten weltweit. Ziel
ist es, eine globale Kultur frei zugänglicher Forschungsdaten zu
schaffen und das Teilen von Forschungsdaten international zu
begünstigen. Um dieses noble Ziel aber tatsächlich zu erreichen,
bedarf es gezielter Investitionen und einer Änderung der gesetzlichen
Rahmenbedingungen, und zwar länderübergreifend abgestimmt.
Die Kampagne der "Free Software Foundation Europe" (FSFE, Präsident
ist derzeit Matthias KIRSCHNER)) unter dem Motto "Public Money? Public
Code!" läuft sehr erfolgreich - sie wird schon von über 170
Organisationen unterstützt, wie das deutsche IT-Magazin iX berichtete
(iX 1/2020, S. 17)
In vielen Ländern gibt es sie leider bereits als trauriges
"Alltagserlebnis" - die automatisierte Gesichtserkennung, technisch
bewerkstelligt durch die einschlägigen Softwareprodukte in Kombination
mit immer mehr Überwachungskameras, welche den öffentlichen Raum
zunehmend beherrschen und massiv einengen. Die Fehleranfälligkeit der
Technologie ist evident - in den USA wurde nachgewiesen, dass Schwarze
oder Asiaten bis zu 100 Mal schlechter erkannt werden als Weiße.
Die neue EU-Kommission mit Ursula von der Leyen an der Spitze möchte
die automatisierte Gesichtserkennung im öffentlichen Raum verbieten,
aber mit etlichen Ausnahmeregelungen. Das Verbot ist für 5 Jahre
geplant. Dann soll es evaluiert werden.
Bei der Preisverleihung am 30. Jänner 2020 im Bundesdenkmalamt (BDA),
an der auch dessen Präsident Dr. Christoph BAZIL teilnahm, erfuhr ich,
dass 4 "Amtsfotografinnen" im BDA beschäftigt sind. Eine davon war bei
der Veranstaltung anwesend und fotografierte fleißig.
Das Fotoarchiv des BDA dokumentiert seit der Mitte des 19.
Jahrhunderts. Es umfasst rund 600.000 Fotos und 300.000 Dias. Seit
2019 erfolgt schrittweise die Digitalisierung der Bestände. Diese
sollen auch über das Internet der Allgemeinheit gratis zur Verfügung
gestellt werden. Ziel ist es, dass der gesamte analoge Bestand digital
abrufbar wird. Das BDA wird dabei durch das Bundeskanzleramt und das
Bundesrechenzentrum als Projektpartner unterstützt. Rund 150.000
Kleinbilddias wurden bereits digitalisiert. Auch die Räumlichkeiten
des Fotoarchivs wurden restauriert und bilden nunmehr eine moderne
Servicestelle für Interessierte; Kontakt: fotoarchiv(a)bda.gv.at
Die Fotoausstellung "Landschaft und Garten" läuft noch bis Anfang März
2020 und kann nach Anmeldung bei denkmalforschung(a)bda.gv.at im Zuge
einer Führung besichtigt werden.