QRPedia-Pilotprojekt im Botanischen Garten Graz:
Als im Frühjahr 2011 Roger Bamkin, der Vorsitzende von Wikimedia UK, das QRPedia-Projekt des Derby-Museums vorstellte, waren die meisten Teilnehmer der internationalen GLAM-Konferenz zum Thema „User Generated Content“ in Wien erstaunt. (Wikimedia Österreich präsentierte damals erstmals Wiki Loves Monuments, das damals auch noch in den Kinderschuhen steckte).
In der deutschsprachigen Wikipedia stieß das QRPedia-Projekt nicht sofort auf Gegenliebe. Das Projekt ist nämlich nur durchführbar, wenn es zu jedem Ausstellungsstück des Museums einen Artikel in den verschiedenen Sprachversionen der WP gibt, der mittels Smartphone und QR-Code aufgerufen werden kann. Was aber, wenn nicht jedes ausgestellte Stück „relevant“ ist? Wer schreibt die fehlenden Artikel?
Im Frühjahr 2012 reiste Ruben Demus, der sich per Werkvertrag um die Organisation verschiedener Projekte von Wikimedia Österreich kümmert, auf eigene Kosten nach Derby, um sich das Projekt QR-Pedia anzusehen. Ein weiterer Besuch in England bei dem die National Archives und ihre QR-Codes im Mittelpunkt standen, folgte. Inzwischen hatten die Briten bereits die gesamte walisische Stadt Monmouth mit eigenen „QR-Kacheln“ verziert. Beim Chapters Meeting Ende März in Berlin wurden diese „Kacheln“ präsentiert. (Wikimedia UK überrreicht Ruben einen QR-Kachel: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wikimedia_Chapters_Conference_113.JPG )
Ruben nahm diese Idee nach Österreich mit und es wurde im Auftrag von Wikimedia AT ein Probeexemplar, angepasst an die Bedürfnisse eines Botanischen Gartens angefertigt.
Inzwischen liefen Gespräche mit dem Direktor des Botanischen Gartens, der zur Universität Graz gehört. Der Direktor war sofort davon begeistert, dass die Besucher nun per Handy nähere Informationen zu den Pflanzen in der Wikipedia abrufen können würden. Denn auf den kleinen Tafeln, die bei jeder Pflanze stehen, können nur wenige Informationen untergebracht werden.
Vorerst wurden nur Pflanzen ausgewählt, die von den Wegen aus durch die Besucher leicht zu erreichen sind. Schließlich soll man nicht durch ein exotisches Blumenbeet waten müssen, um einen der QR-Codes zu erreichen. Trotzdem kamen rund 300 Pflanzen auf die Liste, zu denen die Botaniker ihren Besuchern gerne Artikel anbieten würden. Die Liste wurde von Kulac auf seiner Benutzerseite in der Wikipedia veröffentlicht. http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Kulac/QR-Pedia Nun geht es darum, die vielen roten Links in der Liste noch zu „bläuen“, bevor die Besucher des Botanischen Gartens Graz endgültig an die QR-Codes herangelassen werden können. MfG Beppo