Hallo Manuel,
vorweg: ich will jetzt ganz sicher kein Fass aufmachen, aber fürs Protokoll und - wichtiger - für evt. künftige Projekte möchte ich ein paar Anmerkungen machen.
Ebenfalls vorweg: Ich spreche hier nicht für das Orgateam, sondern gebe meine persönlichen Einschätzungen wieder. Dem Orgateam gehöre ich ja seit Ende Juni ja nicht mehr an.
"Ernsthafte Verhandlungen" mit Hotel und Messe liefen von Anfang an ungebremst uund ganz unabhängig von der WMDE-Unterstützung. Zimmer waren längst reserviert, (kostenlos stornierbar bis einen Tag vorher) auch der Kontakt zur Messe besteht seit Februar. Daran hat's also nicht gelegen.
Ganz am Anfang hatten wir die Vorstellung, dass wir Firmensponsoren gewinnen könnten (was sich bald als zu optimistisch heraustellte). Daneben war geplant (und bei WMDE bekannt), eine eventuell noch fehlende Summe bei der Foundation zu beantragen. Das Projekt hätte sicher gute Chancen auf einen US-Grant gehabt, weil es ja sowohl inhaltlich als auch von den Teilnehmern als auch von der Zielgruppe her einen internationalen Charakter hat und unsere zentrale Mediendatenbank wohl kaum eine größere Bühne haben kann als die Photokina.
Der Planungsverzug kam dadurch auf, dass Kölnmesse wegen Zuständigkeits- und Personalwechseln bis vor kurzem keinen konkreten Betrag nennen konnte, wie viel Nachlass sie auf den Stand geben. Solange diese Zahl nicht vorlag, mochte WMDE seinerseits ebenfalls keine konkrete Fördersumme nennen. Prinzipiell absolut verständlich. Andererseits war dem Orgateam nicht bekannt, dass es sich dabei nicht nur um einen formalen Aspekt handelt ("Wir bewilligen Summe XY für die Wikikina 2012"), sondern dass es auch personelle und inhaltiche Vorbehalte gibt. Da nicht klar war, dass und wie viel Geld für die Gesamtfinanzierung noch fehlen würde, kam ein Antrag an die Foundation nicht zustande. (Zum jetzigen Zeitpunkt ist es dafür natürlich auch zu spät.)
Kurzum: Vor diesem Hintergrund ist das Argument der extrem hohen Kosten für WMDE nur bedingt zutreffend. Mit einem WMF-Grant hätte die Sache heute wesentlich entspannter aussehen können.
Die inhaltichen und personellen Anforderungen - 1. eine bestimmte Anzahl an Köpfen (oder gar bestimmte Namen) im Orgateam, 2. ein bestimmter Bearbeitungsstand der inhaltichen Vorbereitung, 3. Einsicht in den Orga-Zeitplan, 4. Erhalt einer vollständigen Materialliste - waren dem Orgateam bis vor wenigen Tagen nicht bekannt. Zeitplan und Materialliste liegen seit Monaten im Vorbereitungs-Wiki vor und wären schnell eingereicht gewesen. Dass Olafs und mein Rücktritt aus dem Orgateam als problematisch angesehen werden, wurde ebenfalls bis vor wenigen Tagen nicht kommuniziert. Gleiches gilt für den Bearbeitungsstand der Themenseiten. Es gab lediglich eine Anfrage, wie viele Stand-Teilnehmer sich denn nun verbindlich anmelden.
Mir geht es hier nicht um irgendwelche Schuldfragen. Ich betrachte das Ganze vielmehr als Kommunikationsproblem und ich bin ehrlich gesagt überfragt, wie man sowas in Zukunft besser lösen könnte.
Viele Grüße Martina
Am 16.08.2012 11:32, schrieb Manuel Schneider:
Hallo Martina und Ralf,
ich denke wir sind uns alle einig, dass das Wikikina-Projekt sehr interessant und förderungswürdig ist.
Das von Wikimedia Österreich zugesagte Geld ist auch weiterhin dafür reserviert.
Natürlich wollen wir dieses Geld nur dann gerne ausgeben, wenn wir wissen, dass damit auch etwas erreicht wird, wenn das Projekt funktioniert. Ich denke, dass es ein Henne-Ei-Problem gab. Wikimedia Deutschland wollte die Summe Geld nur dann zusagen, wenn alles sicher funktioniert. Umgekehrt wollten die Projektbeteiligten aber wissen, dass ihnen das benötigte Geld auch zusteht, bevor sie in ernsthafte Verhandlungen mit Messe, Hotels etc. eintreten.
Der Ausstieg von zwei aktiven Projektmitarbeitern und hinterher die - scheinbar - mangelnde Unterstützung der Wikipedianer in der Umsetzung (s. Aufruf zur Teilnahme von Johannes am 3. August) waren wohl zwei gute Gründe für WMDE die Umsetzbarkeit als nicht gegeben zu betrachten. Zugegeben, bei 15.000 EUR hat WMDE auch einiges zu verlieren. Damit könnte man mehrere Projekte fördern.
Wir beobachten die Sache und wenn wir sehen, dass die Umsetzung klappt und unser Geld dann angefragt wird, dann geben wir es auch gerne her. Wir wollen sicher nicht guten Projekten im Wege stehen. Wir müssen nur auch sicherstellen, dass wir unser Geld auch am sinnvollsten einsetzen. Ich bin der Meinung, dass wenn sich jetzt alle nochmals zusammenraufen und richtig Vollgas geben die Wikikina immer noch ein Erfolg werden kann. Ansonsten, wie gesagt, haben wir ein Alternativ-Angebot dass wir eben "nur" den Besuch von Wikipedianern per Stipendium ermöglichen und die nächste Wikikina 2014 mit mehr Vorlauf und weniger Ärger in der Planung gerne wieder unterstützen.
Grüsse,
Manuel