[Wikide-l] Die Leiden der jungen Schweizerin

assetburned wikipedia at assetburned.de
Sa Nov 28 22:43:46 UTC 2009


On 28.11.2009, at 08:25, Bjoern Hoehrmann wrote:

> * assetburned wrote:
>> On 27.11.2009, at 21:29, Bjoern Hoehrmann wrote:
>>> Wenn es einen Konsens darüber gibt, dass neue Artikel von "befangenen"
>>> Autoren aus psychologischen und qualitativen Gründen Tabu sind, sollte
>>> es nicht weiter schwierig sein, Neuautoren mit Darstellung von Gründen
>>> in der Erstellungsmaske und anderswo davon zu überzeugen, von ihrem
>>> Vorhaben, so unschön die Demotivation auch sein mag, Abstand zu nehmen,
>>> beziehungsweise das an konkret benannten anderen Orten zu realisieren.
>> 
>> ja super idee. also leute die befangen sind dürfen keine artikel mehr
>> zum thema schreiben, also genau die jenigen die ahnung davon haben.
> 
> Ein Grundprinzip eines Nachschlagewerkes ist die Nachvollziehbarkeit. Es
> muss für jeden Leser möglich sein, ohne den Wikipedia-Artikel zu kennen,
> so wie er ist von Grund auf neu und gleichwertig zu erstellen. Wenn das
> nicht möglich ist, wenn man also Wikipedia als Quelle hinzuziehen muss,
> dann hat man den Bereich des Nachschlagewerkes verlassen.
> 

äh sorry den absatz verstehe ich nicht. was willst du damit sagen?
das jeder autor (auf basis eines gelesenen artikels) einen gleichwertigen, zu einem anderen thema, erstellen können muß?

> Dein Einwand ist durchaus berechtigt. Natürlich ist ein Nachschlagewerk
> auf diejenigen, die Ahnung von einem Thema haben, angewiesen. Das heisst
> aber nicht, dass die auch die Beiträge im Nachschlagewerk verfassen müs-
> sen. Vielmehr ist das Nachschlagewerk der anteilslose Beobachter, der
> die Dinge die um ihn herum passieren zur Kenntnis nimmt und weiter gibt.
jepp und genau da kommt der stub ins spiel.
ich habe zu einigen themen selbst artikel angelegt von denen ich keine ahnung habe. einen bericht gesehen, ein buch mit einer beschreibung gelesen, etwas gehört... irgendwie halt auf ein wort gestoßen und versucht es in der WP nachzuschlagen um dort weitere infos zu finden.
wenn ich nix gefunden habe hab ich halt einen stub angelegt und ihn als solchen kenntlich gemacht (mittels baustein) wenn ich mal ne quelle zum thema gefunden habe die mir die kurz angeguckt und versucht zu verstehen oder zumindestens verlinkt.

stub gibt es aber nicht mehr. also fällt diese option weg. folglich lasse ich es artikel anzulegen. ich nutze die zeit lieber zu googeln und die sachen ausreichend zu verstehen. thema erledigt nächstes. warum soll ich mir die arbeit machen jemand anderen das erklären zu wollen wenn der artikel eh gelöscht würde weil es ja kein vollwertiger artikel ist?

nunja das deutlich voneinander abweichende vorgehen zeigt mir das ich halt einfach nicht zielgruppe der WP bin. 

> 
> Ansonsten stellst du aber eher ein Falsches Dilemma auf: in der Folge
> sagst du ja, wenn wir die ausschliessen, die Ahnung haben und befangen
> sind, bleiben nur noch die Ahnunglosen, und die können der Definition
> nach keine guten Artikel schreiben.

naja nicht meine definition. ich bezeichne mich ja auch in vielen punkten als ahnungslos und habe doch artikel zu diesen themen geschrieben.
ich befürchte eher das es eine definition ist die viele leute verinnerlicht haben, die hier an den schalthebeln sitzen.

> Da gibt es zwei Möglichkeiten der Erwiderung: erstens sind Ahnung und
> Befangenheit keine monochromen, binären Eigenschaften. Man kann durch-
> aus zum Beispiel überdurchschnittlich viel Ahnung haben und nur ein bis-
> chen befangen sein.

genau so wenig hab ich gesagt das befangene oder zukompetente keine artikel schreiben dürfen. bei befangenheit sollte allerdings ein textbaustein drauf hinweisen und bei "zukompetent" naja wenn man zu sehr ins fachchinesisch abdriftet wird sich jemand finden der sich drüber aufregt und zu mindestens bemängelt was das problem ist. dann kann man immer noch korrigieren.

> Alternativ und zweitens will ein Nachschlagewerk keine guten Autoren.
> Diejenigen die Ahnung haben machen zu Hause ihre Hausaufgaben. Die im
> Nachschlagewerk schreiben daraus in der Pause vor dem Unterricht die
> Sachen schnell ab, in eigenen Worten und aufs Wesentliche verkürzt.
ja und? wird jetzt schon so mit WP artikeln gemacht. egal welche qualität die artikel haben. selbst hab ich es auch schon erfahren das profs vor einer stunde einen artikel schnell leicht mit falschen fakten füttern um zu schauen wer die WP als alleinige quelle nimmt.

> Wenn man will kann man auch noch drittens anführen, dass Befangenheit
> sich unterschiedlich ausprägt. Wenn drei Wissenschaftler neue Ideen 
> zur String-Theorie entwickeln, sind sie was das Thema angeht befangen,
> aber auch besonders kompetent. Ihr Interesse liegt aber darin ihre
> Schlüsse anderen näherzubringen, was sich mit den Zielen des Nach-
> schlagewerks deckt.

mach nen text baustein drüber "hierbei handelt es sich um ein neues forschungsgebiet und der inhalt gibt die meinung der hierzu forschenden wissenschaftler wieder" oder so und gut.
die WP ist keine alleinige quelle. jeder sollte sich auch aus weiteren quellen informieren. bei juristischen themen oder medizinischen themen gibt es auch entsprechende bausteine. warum nicht in anderen forschungsbereichen?

was ich damit allerdings nicht sagen will ist das diese artikel ungelesen/unwiedersprochen da stehen gelassen werden sollen. nehmen wir da den artikel zum thema "Atvisican" den gibt es nicht mehr. da es sich um einen "fake" gehandelt haben soll.
warum soll das nicht auch so klar in der WP als artikel auftauchen? alle mal besser als garkeinen artikel. immerhin könnte man dann erfahren das es nen fake war und würde nicht ewig danach suchen und nix finden. 

> Der Kaufmann hinter einem Ein-Personen-Unternehmen hingegen will nicht
> sein Wissen weitergeben, sondern seine Produkte vermarkten. Er mag sich
> besonders gut mit seinem Unternehmen und seinen Produkten auskennen,
> damit ist er aber in einer ganz anderen Art und Weise befangen als die
> drei Wissenschaftler, zumindest aus Sicht des Nachschlagewerkes.

jo und alle sollen einen artikel schreiben dürfen. der kaufman schreibt ihn aus seiner sicht, sollte aber nicht verwundert sein wenn dann jemand den artikel mit anderen sichtweisen ergänzt.

Als BWL student (der ich nicht bin) interessieren mich andere dinge vom unternehmen als ein Informatiker interessiert oder ein elektriker.
warum soll mam nicht als erst autor schreiben dürfen das sein eigenes unternehmen abwassergebühren spaart weil die hallendächer zu heis sind und das regenwasser schlicht verdampft?
ein leser wird das lesen und denken "ok das ist also das wichtigste über das unternehmen?", nen anderer leser eventuel "oh aber die machen doch coole produkte und die produkte die verlink ich mal." der nächste denkt eventuel "moment den krams ham wir doch schon im artikel über regenwassergebühren. also schreibt er den artikel um und verlinkt mittels einen satz auf den regenabwassergebühren artikel.

hey das ist ein natürliches wachsen eines artikels.

> Letztlich geht das alles jedoch am Thema vorbei. Die Zielvorstellung
> ist, dass man auf die Seiten der Wikipedia kommt, und einsieht, dass
> man versteht warum man den geplanten Artikel lieber nicht einstellen
> sollte. Wobei "man" ist: Die Mutter die über den Sohnemann schreibt,
> die Schülerin über ihre beste Freundin, die Pressestelle des Energie-
> riesen über die Gefahren der Kernkraft, der Tulpenzüchter über die
> neue Tulpenart, die Agentur über ihr Marketingkonzept, der Autor ü-
> ber sein neues Buch.

ebend und da sind wir wieder bei dem punkt "warum nicht?"
piraten partei zum bleistift. ne kleine klicke von ner handvoll leuten. artikel drüber geschrieben, gelöscht, autoren sauer. und plötzlich stellt sich herraus das die piratenpartei so relevant wird das es nen abgeordneten im bundestag gibt und tausende von mitgliedern hat.

ich weiß nicht ob die ursprünglichen autoren noch mit dran werkeln. ich hätte mich, wenn die lösch diskussion so abgelaufen wäre wie andere die ich gesehen habe, nicht mehr um den artikel kümmern und mir überlegen.... ok da sind fehler drinne, aber ich hab schonmal nen ausführlicheren artikel geschrieben und jetzt soll ich das nochmal machen?

> Schon aus dem eigenem Interesse heraus. Mit meinem "psychlogisch" oben
> meinte ich ja vor allem auch die Aussenwirkung, wenn später mal jemand
> den Wikiscanner ansetzt und am nächsten Tag die Presse voll ist von
> Meldungen "X manipuliert Artikel über X.y". Kurz könnte man auf deinen
> Einwand erwidern, Wenn zu einem Thema alle Qualifizierten auch erheb-
> lich befangen sind, eignet sich das Thema nicht für ein Nachschlagewerk.

gab es schon solche presse meldungen. und was hat es gebracht? bei einigen einen bewusteren umgang mit den inhalten der WP und ein eine häufigere überwachung der entsprechenden artikel.... und möglicherweise auch die ein oder andere sperrung von IP segmenten.

cu assetburned