[Wikide-l] Wikipedia, Brockhaus & Co.

Marco Krohn marco.krohn at web.de
Sa Jan 15 17:25:54 UTC 2005


On Saturday 15 January 2005 06:02, Henriette Fiebig wrote:

Hallo,

> Oh mann, und ihr regt euch über Uli auf, der seit 3 Jahren dabei ist!
> Ich bin erst seit 8 Monaten dabei und mir habt ihr mit derart
> weichgespültem Geseiere echt den Bregen weichgeklopft.

:) 

einige "Argumente" gehen mir auch auf die Nerven - z.B. wird mangelnde 
Korrektheit in der Wikipedia von einigen (vielen?) mit einem "wer nicht in 
mehrere Quellen schaut ist selber schuld" abgetan. 

Andererseits ist ein ständiges schlecht-machen der Wikipedia auch nicht 
besonders hilfreich. Konstruktive Kritik gerne und von mir aus auch gerne 
eine Fork aufziehen, aber nur nörgeln hilft halt auch nicht.

> Dieses ewige und gebetsmühlenhafte Wiederholen der immer und ewig
> gleiche Phrase "das muß wachsen, das wird besser, wartet noch".
> Beispiele gefällig?

ich widerspreche nicht, dass es einige schlechte Artikel gibt, aber bei ca. 
200.000 Artikeln sind deine Beispiele natürlich nur bedingt aussagekräftig. 
Zudem erwähnst du zwar etliche schlechte Artikel, aber sagst nichts über 
ihren Zustand vorher aus. Interessant ist aber gerade die Richtung, in die 
sich die Wikipedia entwickelt. Wenn einige Artikel ein paar Jahre brauchen um 
zu einem guten Artikel zu reifen finde ich das nicht bedenklich. 

Gefährlich wäre es, wenn gute Artikel nach ein paar Jahren zu mittelmäßigen 
Artikeln degenerieren. Leider ist es in der Tat nicht so einfach einen guten 
Artikel auf dem Stand zu halten - Larry Sanger hat dies in seiner Kritik an 
der Wikipedia beschrieben. 

Insbesondere bei Artikeln zu politischen Themen (Klimaveränderung) tauchen 
nach meiner Beobachtung immer wieder "Partisanen" auf, die den Autoren viel 
Arbeit machen und ihnen die Freude an der Wikipedia nehmen. Einige werfen 
dann verständlicherweise das Handtuch und streichen den Artikel von ihrer 
Beobachtungsliste mit allen Konsequenzen für die Qualität des betreffenden 
Artikels.

Wir sollten uns also darum kümmern die Arbeitsbedingungen für Fachleute zu 
verbessern. Wenn diese davon sprechen, dass sie Artikel "verteidigen" oder 
"bewachen" müssen, dann läuft tatsächlich etwas massiv schief. Vielleicht 
sollte langfristig doch ein Vertrauensnetzwerk geschaffen werden und nur 
solchen Nutzern das editieren bestimmter Artikel erlaubt sein, die ein 
gewissen Vertrauensgrad erreicht haben.

Viele Grüße,
  Marco