[Wikide-l] Der elitäre Kram und die Masse (der Benutzer und Artikel)

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Di Jan 11 22:38:30 UTC 2005


Benedikt Zäch wrote:

> Die Diskussion, die zu erlahmen oder in unvereinbaren Positionen zu 
> erstarren drohte, ist nochmals, wenn ich recht sehe, pragmatisch in 
> Gang gebracht worden (vor allem durch Beiträge von Bernd - A. Conz, 
> Rainer Zenz und mijobe sowie zusätzliche Einlassungen anderer).
>
> Ich lerne daraus, dass
>
> a) ein Entwurfsraum angeblich nicht gehen soll: ein Instrument mehr 
> unter bereits (zu) vielen, nicht praktikabel, durch die schiere Masse
> alle Kanäle verstopfend und zusätzlichen Overhead und administrativen 
> Aufwand auslösend,

das ist so. die löschdiskussion verschiebt sich auf den entwurfsraum (es 
sei denn man läßt alles rein) und die verschiebediskussionen kommen dazu

> b) eine technische Lösung mal befürwortet, mal abgelehnt wird, und 
> beide Male mit demselben Argument: dass hinter dem Problem soziale 
> Gründe stünden, die es abzudämpfen (technische Lösung) oder anders, 
> eben sozial anzugehen seien (soziale Lösung),

eine technische lösung kann nur das abbilden, was konsens ist und den 
gibt es noch nicht

>
> c) einerseits strikte Härte (Uli F.) und andererseits moderierende 
> Vermittlung gewünscht und allenthalben beklagt wird, es fehle an 
> einem  (weitgehend) gemeinsamen Effort einer Gruppe von 
> Admins/erfahrenen Usern, für richtig befundenen (Qualitäts)Kriterien 
> zum Durchbruch zuverhelfen. Dabei fällt mir auf, dass einige, die 
> besonders laut danach rufen, es offenbar so meinen, *sie* sollen in 
> *ihren* (also letztlich individualistischen und einzelkämpferischen) 
> Bemühungen gestärkt werden.

hier drücken sich die verschiedenen vorstellungen von der wikipedia aus: 
konventionelle enzyklopädie, informationssammlung, datensammlung und 
alle zwischenformen

>
> Ich kann nicht beurteilen, ob hier zum wiederholten Male dieselbe alte 
> Diskussion geführt wird, aber ich würde Rainer Zenz zustimmen, dass 
> die Situation sich jetzt wohl in einer Art Kippeffekt stark, um nicht 
> zu sagen, grundlegend verändert hat. Es ist offensichtlich schlicht 
> und einfach nicht mehr möglich, dass selbst eine sehr engagierte Schar 
> von - sagen wir, 50-100 erfahrenen Benutzern (es dürften in 
> Wirklichkeit weniger sein) - die Qualitätssicherung gewissermassen im 
> Alleingang machen.

nicht zum wiederholten mal, die diskussion läuft nur schon seit ich 
dabei bin (3/2004) oder länger

>
> Die Expertise (aller, die solche haben, nicht nur der Fach-Experten!) 
> in Arbeitsgruppen, Peergroups oder Moderatoren zu bestimmten Themen zu 
> bündeln, stösst bei vielen auf Skepsis oder heftige Ablehnung; die 
> "Freiheit" des Projekts sei gefährdet, gar das Modell selbst. *Ist 
> nicht beides mehr in Gefahr durch das ausser Kontrolle befindliche 
> Wachstum mit all seinen Folgen (Unübersichtlichkeit, Qualitätssenkung 
> etc.)?*

ohne gemeinsame linie (abschluss obiger diskussion) gibt das nur einen 
haufen divergierender projekte unter einem dach

>
> Aus meiner bescheidenen Erfahrung heraus sind die Löschanträge 
> tatsächlich recht wirkungsvoll: entweder verbessern und damit retten 
> oder ab in den Orkus. Ich sehe nicht ganz ein, weshalb nicht eine Art 
> Vorraum dazu keinen Sinn machen soll: auf die Seite (d.h. für den 
> Leser) aus dem Artikelraum genommen, aber noch nicht zur Löschung 
> verurteilt. Die Masse der unbrauchbaren Artikel bekommt man damit 
> nicht in den Griff (deshalb erübrigen sich abschreckende 
> Zahlenspiele), aber gewiss einen wesentlichen Teil davon, wesentlich 
> im Sinne der Qualität, nicht der Masse.

siehe oben

>
> Die Masse ist das Lähmende: Das Problem hat, wie es scheint, 
> Dimensionen angenommen, die nur mit (noch?) nicht konsensfähigen 
> Lösungen zu bekämpfen wären. Auch da lerne ich, dass es dazu zwei 
> (oder drei) Verhaltensweisen gibt:

nein, die uneinigkeit ist das lähmende

>
> a) Untergangsstimmung: es ist zu spät, oder höchstens könnte man das 
> Ruder mit autoritären Kraftakten herumreissen

untergang haben wir bisher nur für die idee derkonventionellen 
enzyklopädie und die kann IMO die wikipedia ohnehin nicht sein

> b) Sei geduldig: es gibt keinen Redaktionsschluss und die Wikipedia 
> wird (auch) nicht an einem Wochenende errichtet

das ist die fraktion, die (vollkommen legitim) lediglich abwarten möchte 
was aus dem projekt wird, ohne dass man reglementierend eingreift

> c) Ich habe es ja schon immer gesagt: Aber die anderen wollen ja nicht 
> hören, bis ich recht bekomme und das gemacht wird, was ich richtig finde.

folge von a

>
> Soll ich daraus den Schluss ziehen, das sei die Beschreibung eines 
> Scheidewegs und viele stünden nun unentschlossen an der Gabelung 
> herum, die Schilder lesend, die in verschiedene Richtungen zeigen? Ich 
> ziehe es da vor, an Artikeln zu arbeiten, wo die eine Ausbesserung den 
> nächsten Korrekturgang an einem weiteren Artikel auslöst usw.: viele 
> neue Gabelungen.

das ist zumindest eine praktikable zwischenlösung bis die diskussion 
beendet ist

>
> Es grüsst
>
> Lullus
>
>
gruss: mijobe

>------------------------------------------------------------------------
>
>_______________________________________________
>WikiDE-l mailing list
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>http://mail.wikipedia.org/mailman/listinfo/wikide-l
>  
>