2008/2/25 <schwarze_feder(a)gmx.net>et>:
Letztere Frage würde mich auch interessieren. Hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Fragen_zur_Wikipedia#Brockhaus.2FDie…
gibt es inzwischen einige Antworten.
Problematischer als den Spiegel finde ich allerdings, dass es sich um ein
Joint Venture von Spiegel und dem Bertelsmann-Konzern handelt. Der Bildungs-
und Mediengigant Bertelsmann hat aufgrund der RTL Group und noch viel
stärker aufgrund seiner aktiven Einmischung in die Bildungspolitik (CHE) den
denkbar schlechtestn Ruf bei Menschen, die an seriöser und "freier" Bildung
interessiert sind.
Das würde ich so nicht unterschreiben wollen. Und selbst wenn es so wäre:
Wikimedia hat sich bisher im Allgemeinen bemüht, keine politischen
Positionen einzunehmen, die nicht direkt mit freien Inhalten zu tun haben.
Die CHE ist als Gruppe eher für ihr Eintreten für Studiengebühren und die
Ökonomisierung der Hochschulbildung bekannt. Die beiden Themen liegen nicht
völlig auseinander, sie sind aber auch nicht voneinander abhängig und
Wikimedia wäre sicher nicht gut darin beraten, sich politisch in dem Bereich
zu positionieren.
Du sagst, das würde trotzdem passieren, weil einige es so auffassen würden,
dass mit der Kooperation mit Spiegel Wissen zeitgleich eine Unterstützung
der CHE einhergehen würde, schließlich gehören sie alle zum selben
Unternehmen. Würde diese Herangehensweise allerdings konsequent
durchgeführt, wären praktisch keine Kooperationen mit größeren Gruppen
(inklusive staatlicher Organisationen) möglich, weil es irgendwo immer
Möglichkeiten für inhaltliche Konflikte und Hineinterpretieren von
politischen Unterstützungsbekundungen geben wird. Ich denke, da ist eine
pragmatischere Herangehensweise gefragt, die durchaus in der Lage ist,
verschiedene Untereinheiten einer Organisation voneinander zu trennen und zu
akzeptieren, dass eine Beziehung mit Untereinheit A kein Hochjubeln der
Untereinheit B darstellt.
Sebastian