Hi,
unter der URL http://www.boersenblatt.net/sixcms/media.php/747/rede%20g%FCnter%20krings.p…
findet sich eine Rede des MdB Günter Krings, MdB.
(http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Krings).
Einige Argumentationen dort halte ich übrigens für äußerst bedenklich,
insbesondere auch seine Darstellung von Argumentationen, die er selbst
offenbar nicht teilt.
"Die "Open-Source"-Bewegung, die sich ihre Bahn auf dem Feld der
Computer-Software brach, hat sich über den Musik- und Filmmarkt weiter
vorgearbeitet und hat längst auch den Buchmarkt entdeckt. Für ihre
radikalen Vertreter ist der Schutz geistigen Eigentums nicht mehr als
eine relativ neue Erfindung mächtiger Verleger, die in ihrem
Profitstreben mit dem Urheberrecht den vermeintlichen "Naturzustand"
des freien Informationszugangs für alle beseitigen wollen."
Usw.
kg könnte vielleicht dazu einiges sagen, wenn er es nicht schon eh gelesen hat.
Mathias
Gerade wurde Norddeutschland über den 5. Geburtstag unterichtet
(heute?). Neben einer Kurzbeschreibung was ein Wiki und was die WP ist
wurde Norddeutschland u.a über die Bockfehler der letzten Monate
informiert.
Heinz
----- Original Message ----- Message: 1
Date: Sat, 14 Jan 2006 09:34:57 +0100 (MET)
From: "Johann H. Addicks" <addicks(a)gmx.net>
Subject: Re: [Wikide-l] Re: copyright "unter erschwerten bedingungen"
To: Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia
<wikide-l(a)Wikipedia.org>
Message-ID: <2331.1137227697(a)www65.gmx.net>
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"
> (wiese zu befürchten....?)
>
> falls hier keine bedenken gewesen wären hätte ich versucht kontakt mit der
> frau ufzunehmen
Sei Dir gewiss: Du wärst nicht allein gewesen.
So können und so dürfen wir nicht arbeiten.
Soetwas holt einen immer irgendwann ein. Und da wir hier nicht nach "Fire
and forget" Artikel erstellen, würde solche Vorgehen hinterher 10fache
Arbeit erzeugen.
-jha-
Für die
"FUNDAMENTALETHIK" wäre eine 100-fache nicht genug,-)
Die menschengemachten Nöte der Natur, bei Mensch und Tier wachsen
überall sichtbar, weil es an global verbindlichen, ethisch eindeutigen
Maßstäben fehlt.
Wir brauchen den Wertewandel existentiell.
Wegen der existentiell dringlichen, vielfach not-wendig vermehrt gestellten
Sinn- und Orientierungsfragen hat das Thema Ethik für uns, für jeden
einzelnen Menschen und global oberste Priorität.
Deshalb wird hier ein natürlicher, evolutionärer Ethikansatz vor- und
zur Diskussion gestellt:
Es soll dabei nicht um die Errichtung eines neuen ethischen Dogmas gehen,
sondern nur beispielhaft um die dynamischen
Prozesse menschlich-richtiger Lebensgestaltung in Theorie und Praxis.
Es gibt eine natürliche notwendige Hierarchie vernünftiger Werte,
die ein ethischer gesellschaftlicher Permanentdiskurs global erarbeiten und
natur-angepasst fein-justieren können sollte.
Erst im praktischen Vollzug eines menschenwürdigen Wertewandels
werden wir den uns angemaßten menschlichen Würdeansprüchen gerecht.
Helfen Sie mit, einen solchen global-ethischen Permanent-Diskurs für mehr
Demokratie und Gerechtigkeit in Gang zu setzen und als Wettbewerb um
die besseren Argumente und aus Solidarität in Gang zu halten.
Der Bedarf wächst täglich und mit den Folgegenerationen.
Dr. Klaus Roggendorf
FUNDAMENTALETHIK
--------------------------------------------------------------------------
I.Fundamentale Ethik ist natürlich und somit natürlich begründet.
------------------------------------------------------------------
Ethik* sagt uns, was wir Menschen, natürlich begründet, vernünftigerweise
tun sollen/sollten und sie ist deshalb wesentlich praktische Philosophie.
Die Unterschiede der ethischen Ansätze* haben ihre Ursache in den
unterschiedlichen kulturellen, gesellschaftlichen und religiösen
Entwicklungen, wie Geschichte und Tradition zeigen. Beinahe ausnahmslos
und von ihren Mißbräuchen abgesehen dienen diese menschengemachten
Ansätze und Dogmen einer gelingenden Lebensgestaltung.
Fundamentalethik* ist nicht "übernatürlich"- menschengemacht, sie befasst
sich mit den evolutionär prozesshaften, dem natürlich begründeten Sollen
und spiegelt dieses.
Fundamentalethik geht von einem ganzheitlichen Naturbegriff aus,
in dem des Menschen Denken und Handeln als naturintegrierte Teilprozesse
verstanden werden.
Eine so begründete, fundamental natürliche Ethik verbindet im ethischen
Fühlen und Denken alles, was lebt, miteinander, in dem fundamentalen
Streben nach einem gedeihlichem Leben.
II. Fundamentalethik, eine Balance von SEIN und SOLLEN*.
---------------------------------------------------------------
Die maßlose egomanische Selbstverwirklichung* mit rücksichtslosem
Konkurrenzkampf und Naturausbeutung ist für einsichtige Menschen
längst an ihre ökologischen, sozialen Grenzen gekommen.
Fundamentalethik**, natürliche Ethik, zielt, mit ihrem evolutionär primären
Existenzerhaltungsantrieb auf positive, sinnvolle Entfaltung und optimale
Anpassung an die natürlichen Lebensbedingungen durch die
Selbst-Vervollkommnung der Menschen.
Die ethische Evolution geht überlebens-notwendig weiter und ist tendenziell
auf dem Wege zu einer bewusst gestalteten und wissenschaftlich begründeten
nachhaltigen globalen Fundamentalethik.
(s. Evolutionäre Erkenntnistheorie, Vergleichende Verhaltensforschung...)
Die Natur als M a ß s t a b einer g l o b a l e t h i s c h e n
Hausordnung*
Wenn so viele Menschen aus so vielen internationalen/kulturellen
Richtungen, unterschiedlichsten religiösen und gesellschaftspolitischen
Kinderstuben zusammen kommen, um das globale Leben zu gestalten,
dann geht dies nicht ohne eine g l o b a l e t h i s c h e Hausordnung*,
einen größten kleinsten g e m e i n s a m e n Nenner, der uns a l s
W e g w e i s e r leitet u n d als M a ß s t a b *das Denken und Handeln
rechtfertigt.
Den Religionsführern* kommt hierbei eine besondere Verantwortung im
versöhnenden Umgang mit ihren Dogmen und deren Wahrheitsansprüchen zu.
Heut ist eine bewusste menschliche und optimale Lebensgestaltung ohne
eine zunehmend fundamentale und auf Konsens beruhende, d.h. auch global
generalisierte Ethik kaum noch denkbar.
Die Natur* hat mit ihren Bedingungen in Milliarden von Jahren evolutionärer
unbewusster Anpassungsprozesse den Menschen stammesgeschichtlich
so geformt und präformiert, dass auch beim Menschen die unbewussten
Anpassungsreaktionen weitgehend zur Lebensbewältigung hinzureichend
schienen.
Das Bewusstsein* ist evolutionär sehr jung, so jung, dass man es als noch
pubertär bezeichnen muss, wenn man einerseits die erstaunlichen
technischen Erfolge des Menschen und andererseits deren verheerenden
ökologischen und sozialen Wirkungen bedenkt.Wird diese Bilanz als
Bewertungsmaßstab genommen, ist die Notwendigkeit zu einem globalen
Wertewandel* mehr als dringlich.
Was ethisch richtig*, was vernünftig*, also nachhaltigst lebensförderlich
ist*,
das wird entscheidend von den natürlichen und individuellen Voraussetzungen
und Bedingungen geprägt. So wird menschliches Handeln als Ausweis einer
natürlichen und fundamentalen Ethik verstehbar.
Unsere Begriffswelten*, Welt- und Menschenbilder, unsere Vernunft, Würde
Verantwortung und Freiheit, sind nachhaltig lebensförderlich, oder sie sind
nicht realitätsgerecht, dann sind sie nichts als Negationen der
Wirklichkeit.
Jedes bewusste oder unbewusste Handeln, jede Gesellschaft, Kultur,
Religion,...und Philosophie, ist nur so vernünftig, wie die ihr
zugrundeliegende und geförderte Ethik nachhaltig lebensförderlich ist.
Der übliche philosophische Vernunftanspruch* "ist das noch vernünftig?"
ist als Maßstab wegen seiner breiten und oft beliebigen ethischen
Interpretationsmöglichkeiten ungeeignet und bedarf der Präzisierung:
Allem Leben, aller Ethik der Religionen ... und Philosophien liegt mit dem
Streben nach gelingendem Leben bewusst und/oder unbewusst ein
gen-et(h)sches nachhaltig lebensförderliches Sollen zugrunde, das evident
und somit natürlich und fundamental begründet ist.
Der Sinn und Wert aller Gefühle, allen Denkens und Handelns ist ihre
(nachhaltige) Lebensförderlichkeit.
Die nachhaltige Lebensförderlichkeit* ist somit als fundamental-ethischer
Grundsatz für das menschliche Sollen, Denken und Handeln das
entscheidende ethische Kriterium. Dieser Ansatz unterscheidet sich hierin
von anderen fundamentalistischen, nichtphilosophischen und spekulativen
Begründungen ethischer Systeme und Dogmen.
Dies bei allen Lebewesen beobachtbare Streben hat beim Menschen zu
einer unübersichtlichen Vielzahl philosophisch-ethisch begründeter,
individuell- und kulturgeprägter Betrachtungen, Lebensweisen, Religionen,
gesellschaftlichen Entwicklungen geführt.
Dieser Tatsache entspricht eine verwirrende, meist kulturell bedingte
ethische Vielfalt und Wertebeliebigkeit.
Solche Entwicklungsprozesse sind weitestgehend vom Unbewussten geleitet
und sind als unbewusst gefühlte bzw. bewusst erkenntnisbegründete
Anpassungsmodalitäten zu verstehen.
Die Wertebeliebigkeit* erschwert die globalethische Konsensbildung
besonders, wenn die bewusst konsensstiftende und bildungsabhängige
Besinnung auf die gemeinsamen natürlichen, fundamentalen Wurzeln aller
Ethiken unterbleibt.
Es ist eine entscheidende und verpasste Chance und damit ein fundamentales
Versagen der Philosophie, nicht klar zu definieren, was die Vernunft
inhaltlich sei. Diese unterlassene Präzisierung hat der menschlichen Hybris
-seine Selbstüberhobenheit- und spekulativen " übernatürlichen "
Beliebigkeiten und Egoismen, auch den eigenen philosophischen,
in jeder Hinsicht Tür und Tor geöffnet bzw. - offen gehalten.
Die verschiedenen Egoismen*, ethischen Beliebigkeiten und ihre Dogmen
unterscheiden sich an und mit ihren, für optimal gehaltenen, also maß-
und normgebenden, ethischen Kriterium.
Egoismus*, der nicht nachhaltig lebensförderlich ist, der ist unvernünftig,
weil die Vernunft* selbst ethisch mit diesem Kriterium natürlich "gesollt"
begründet und definiert ist.
Was ist die Erfindung des Rades ohne seine -vernünftigerweise" -
ethisch richtige Verwendung?
III. Die VERNUNFT* ist nachhaltig lebensförderlich oder sie ist nicht.
Das Gute, das Gerechte, Vernünftige, ja, sogar das Schöne, das würdevolle
Verhalten und Handeln ist erkenn-, mess- und bewertbar durch das Ausmaß,
in dem es nachhaltig lebensförderlich wirkt.
Die Qualität der Beurteilung, was nachhaltig lebensförderlich ist, hängt
vom Stand der Erkenntnisse und der Bildung des einzelnen Menschen und der
Gesellschaft als Ganzes ab. Wobei unter Bildung schwerpunktmäßig
noch vor dem Wissen die Empathie, die Einfühlungsfähigkeit des Menschen,
berücksichtigt werden sollte.
Nachhaltig lebensförderlich, das bedeutet vor allem, natürlich angepasst zu
leben. So zu leben, ist menschlich besonders wertvoll, weil es evolutionär
sinnvoll und lebenssinn-konstituierend ist und weil es gedeihliches Leben
auf Erden ermöglicht.
IV, WAS SOLL ICH TUN - WAS SOLLEN WIR TUN?
Mit der Frage, was soll ICH tun, worin besteht der Sinn des Lebens,
fängt alle Philosophie als Liebe zur Weisheit an, erweitert sich notwendig
zur Frage, was sollen WIR tun sollen, und sie endet mit der Frage, wie
sollen/
sollten wir tun, was als sinnvoll erkannt wurde.
Im "ICH bin der Sinn des Lebens", wirkt das unbewusste evolutionäre
existenzsichernde Antriebsprinzip, bis ich erkenne und bewusst realisiere,
dass ich als Teil des Ganzen im Du und Wir die optimaleren Chancen habe,
mich optimal zu entfalten und diesen Entfaltungs-Sinn effektiver und zum
evolutionären Nutzen des Ganzen beglückend zu erfüllen - zu erfahren.
Dies ist und bleibt eine fundamental-ethisch abschließende Antwort und
zugleich das Ende nichtspekulativer Sinnsuche, auch durch die Philosophie.
Die Mitwirkung eines jeden an der Gestaltung des Ganzen ist nicht
nur beim Menschen fundamental Anpassung an die Lebensbedingungen,
sondern auch bei vielen anderen Tieren eine wesentliche Voraussetzung
für gelingendes Leben.
Jedes, so gut und so `weitsichtig` es kann.
In der Regel weiß jeder Mensch, ob und wann er sich einem Du, der Mitwelt
gegenüber, nachhaltig lebensförderlich oder leidvermehrend verhält.
V. Zusammenfassung:
Das evolutionäre, lebenssinnkonstituierende, fundamentalethische
Handlungsprinzip ist natürlich bestimmt und sucht mit diesem
Begriff von Lebenswelt die nachhaltig lebensförderlichen Weisheiten, die
Gebote der Vernunft aller Philosophien, Religionen, Gesellschaftsordnungen
und Kulturen zu vereinen.
Ohne einen globalen ethischen Wandel und ohne eine globalökumenische
ethische Bewegung, kann es keine optimale Globalisierung geben.
Angesichts der globalen Entwicklungen (Überbevölkerung, Ressourcen-
Verschwendung und Umweltzerstörung) müssen wir Menschen eines
anderen, eines besseren, global-ökologischen Geistes und Sinnes werden.
Das alles ist nur durch stärkere universale Bildungsanstrengungen,
Selbsterziehung und mit demokratischer-diskursethischer Transparenz
und Kontrolle möglich.
Das fundamentalethische Handlungsprinzip verbindet als wichtigster
"kleinster gemeinsamer Nenner" nicht nur alle Menschen in ihrem
Wunsch nach gelingendem harmonisch-gedeihlichem Leben,
sondern alles, was lebt.
Dr.Klaus Roggendorf
klausroggendorf(a)compuserve.de
Was wir den anderen Tieren alles antun!
Lebenskunst, das ist die Kunst mit Lust,
so zu leben, - wie Du mußt.
--------------------------------------------------------------------------
Fundamentale Ethik ist natürlich begründet und sollte das Handeln
der ganzen Menschheit leiten - Das "Paradies" ist machbar!
--------------------------------------------------------------------------.
.
hallo
Ich hab mal wieder eine Frage: ich möchte ein Bild einstellen, Problem: es
ist bei einer illegalen Veranstaltung erstellt worden, es zeigt keine
bekannten personen, aber so was in der richtung öffentlichkeit, viel
Zuschauer (das bild zeigt einen hundekampf); leider gibt es keine angaben
zum Fotografen, Zeitpunkt der Aufnahme, nicht mal der Ort!
R,echtliche schritte sind eigentlich nicht zu befürchten da sich im zweifel
der Fotograf, die Agierenden, und die Zuschauer strafbar gemacht haben, weil
sie an einer solchen Veranstaltung teilgenommen haben.
Ich würde die deutlich zu sehenden gesichter unkenntlich machen,
sicherheitshalber, obwohl dieses Foto schon im netz steht (wie gesagt: keine
angaben mit dem hinweis auf die rechtslage).
könnte so was riskiert werden?
Gruß aus der Eifel
Steffen
Hallo,
zu den Debatten um Fehler in der Wikipedia liegt jetzt das Ergebnis
eines Experimentes vor, das in einem Einzelfall die Geschwindigkeit
bei der Fehlerkorrektur vergleicht. Es treten an: Wikipedia und
Deutschlandradio. Die Fragestellung: Wie lange braucht ein Medium,
nachdem es von einem Fehler erfahren hat, um diesen zu korrigieren?
+++ Fall 1: Wikipedia +++
Als Beispiel nehmen wir den vieldiskutierten Artikel
http://en.wikipedia.org/wiki/John_Seigenthaler_Sr.
Nachdem Seigenthaler Jimmy Wales angerufen und auf den Fehler dort
aufmerksam gemacht hat, hat Wales den Fehler *sofort korrigiert*.
+++ Fall 2: Deutschlandradio +++
Das Deutschlandradio kommentiert am 13. Dezember den Seigenthaler-Fall:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/447608/
Dabei macht das Deutschlandradio eine Reihe von Fehlern, unter anderem
nennt es Seigenthaler durchgehend "Seifenthaler". Das folgende Blog
macht am 14. Dezember darauf aufmerksam:
http://blog.gruene-jugend.de/2005/die-faktenfehler-des-jorg-schieb/.
Der Deutschlandradio-Autor meldet sich in den Blog-Kommentaren und
kündigt am 16. Dezember an: "Werde die Redaktion mal informieren, dass
sie den Fehler im Namen korrigieren, mal sehen, wie lange das
dauert…". Der Fehler ist *bis heute nicht korrigiert*.
+++ Fazit +++
Die Wikipedia sollte es nicht auf sich sitzen lassen, in den aktuellen
Debatten als schlampiger als die Old Media dargestellt zu werden. Wir
sollten klar machen: Ja, beim Modell "Wikipedia" können anonyme
Autoren Fehler in Artikel bringen, die jedoch nach dem Entdecken
sofort korrigiert werden. Ist das nun besser oder schlechter als das
Modell "Deutschlandradio", bei dem man den Namen des Autors kennt, der
falsche Fakten in einen Artikel schreibt - und dessen Text auch
weiterhin falsch stehen bleibt? Bei der Fehlerkorrektur sind wir
unschlagbar. Ich denke, wir sollten diese Sichtweise stärker an die
Öffentlichkeit bringen und uns damit gegen die aktuellen Vorwürfe
verteidigen.
Schöne Grüße
Sebastian
Am Donnerstag 05 Januar 2006 17:22 schrieb Ivo Köthnig:
> Gut Mathias, jetzt wissen wir, wie wir solche Artikel erkennen, nur werden
> sie deshalb noch lange nicht überwacht. Da nützt auch ein Aufruf nicht, die
> unübwachten Artikel stärker im Auge zu behalten. Denn darunter leiden dann
> andere Artikel. Die Zeit, die die Leute investieren, wird durch solche
> Features ja nicht mehr. Im günstigsten Fall kann man die investierte Zeit
> zum überwachen besser aufteilen. Aber irgendwann ist auch da die Grenze des
> "Überwachbaren" erreicht.
So ist es. Solche Probleme lassen sich schön mit Hilfe der Mathematik
demonstrieren. Jeder überwachte Artikel kostet den Überwachenden Zeit, die
logischerweise nicht mehr in andere Arbeit investiert werden kann. Ich hatte
schonmal vorgerechnet, dass - wenn wir hypothetisch die Verpflichtung
einführen sollten, dass jeder Admin einen gleichen Anteil Artikel zu
überwachen hätte - etwa 1800 einzigartige Artikel auf jede Person kämen, für
dessen täglich unvandalierten Zustand dieser dann verantwortlich wäre (und da
sind dann nichtmal die Artikel drin, die er aus anderen Interessen in seiner
Beobachtungsliste stehen hat).
Wir haben es also mit einem grundlegenden Problem zu tun: Wikiprinzip und
Enzyklopädie beginnen in dieser Größenordnung inkompatibel zueinander zu
werden. Denn um das Wikiprinzip uneingeschränkt aufrecht erhalten zu können,
ist ein mindestens linear steigender Verwaltungsaufwand vonnöten (meine These
ist sogar, dass es sich um einen leicht exponentiell ansteigenden Aufwand
handelt).
Wikiprinzip bedeutet Veränderung, aber der liebe Gott hat es leider nicht so
eingerichtet, dass die Veränderung automatisch nur in positive Richtung
verläuft. Der Wind baut eine Düne auf und der Wind baut die Düne auch wieder
ab. Das ist das nackte, uneingeschränkte Wikiprinzip. Unreguliert vergehen
die mit Energieaufwand geschaffenen Informationen mit der Zeit wieder in das
Rauschen, aus dem sie durch Denkarbeit geformt wurden.
Wir leisten uns allerdings jeden Tag abertausende Mannstunden - meist die Zeit
der besten Autoren - nur um gegen diese Entropie anzukämpfen. Jeden Tag
investieren wir ungeheure Arbeit, um das Wikiprinzip uneingeschränkt aufrecht
zu erhalten, ohne das irgendetwas Produktives oder auch nur Positives daraus
erwachsen würde: ein Kampf um den nackten Erhalt des bereits Erreichten,
buchstäblich nur "um des Prinzips willen". Ist das denn die Art von Arbeit,
die man intelligenten, arbeitswilligen Menschen in ihrer Freizeit zumuten
sollte? Dieser deprimierende Kampf gegen die Erosion des Wissen und das
Versumpfen in der Mediokrität, das KOSTET uns ungeheuer viel. Hat schonmal
jemand versucht zu berechnen, welche ungeheuren Opfer uns dieser Luxus
kostet?
Er wird uns zumindest unseren - metaphorischen - Kopf kosten.
Umdenken ist also angesagt. Der erste Schritt kann nur darin bestehen, die
Zahl der Artikel in der Wikipedia massiv zu reduzieren. Die Wikipedia darf
nicht mehr auf das Vergrößern einer amorphe Masse Wert legen, sondern
ausschließlich auf die qualitative Verbesserung der existierenden Artikel.
Wikipedia wird in Zukunft für fast alle Beteiligten nur noch ein Verbessern
dessen, was bereits erreicht wurde, bedeuten.
Das Einführen eines Stopps des Neuanlegens von Artikeln, ohne das dieses zuvor
als wünschenswert erkannt worden wäre, ist daher die erste in einer ganzen
Reihe von unumgänglicher Massnahmen, die einzuführen sind, wenn denn man
schon am Prinzip des Veränderns durch jedermann um jeden Preis - und dieser
Preis ist *verdammt* hoch - festhalten will.
Markus.
Mathias Schindler schrieb:
> Boris F. [gekürzt, E.M.] ist der Autor einer Diplomarbeit
> "Realisierung einer Verschlüsselungstechnik für Daten im ISDN
> B-Kanal".
>
> An dieser Information ist nichts verboten oder kriminalisierbar.
Ich weiß nicht, wie viel hier noch zu retten ist, aber ich versuche es
mal. Die Diskussionsseite zum Artikel gleicht einem Minenfeld.
Es sind viele Worte gefallen. Worte wie "Hacker",
"Verschwörungstheorien", "CCC", "Berlin", "Cryptophon", "Eltern".
Eltern. Was bedeutet dieses Wort? Es bedeutet: Vater und Mutter.
Kindheit. Weihnachtsfeiern und Geburtstage. Mit Masern im Bett. Im
Garten spielen. Das erste Haustier. Mama kocht Spaghetti.
Schließt die Augen und ruft Euch einmal das Lachen Eurer Mutter ins
Gedächtnis. Und seid Euch bewusst, dass es für viele Menschen in ihrer
irdischen Existenz nichts Wundervolleres gibt, als Kinder zu haben, und
sie zu lieben, so sehr man nur kann -- sicherlich auch für viele von Euch.
Hier ist noch ein weiteres Wort: Tod.
Einen Menschen, den man liebt, zu verlieren, gehört zu den furchtbarsten
Erfahrungen, die wir alle machen müssen. Ein Kind zu verlieren -
unaussprechlich. Unvorstellbar.
Eines Tages war Boris fort, und niemand wusste, wo er ist. Schlafen
gehen, ohne zu wissen, ob es dem Sohn gut geht. Aufzuwachen in
Ungewissheit. Dann nach Tagen die Nachricht. Tod. Tod!
Nie wieder den Sohn in die Arme schließen, ihn nie wieder sehen, nie
wieder mit ihm sprechen, diskutieren und lachen können, nie wieder sich
fragen, wie er wohl aufwächst, ob er wohl die gleichen Fehler macht wie
man selbst, ob er heiraten wird, Kinder haben wird: nie wieder, nie wieder.
Ein Speer durchbohrt die Seele, und die Schmerzen sind unerträglich; es
ist nicht mehr möglich, klar zu denken. Erinnerungen fliegen durch den
Kopf beim Blick auf jeden Gegenstand. Der Verlust raubt die Sinne und
den Verstand. Der Speer wird niemals verschwinden, der Schmerz wird
immer bleiben. Man kann sich ablenken, schließlich auch wieder lachen
und feiern, aber der Schmerz ist unauslöschbar.
Ja, es geschah 1998. Aber es gibt keine Schonzeit für Menschenwürde.
Es geht nicht darum, weil uns jemand droht, irgend etwas zu zensieren.
Ich habe von Anfang an gesagt, dass der Name ausgeschrieben werden kann
und soll. Aber dank des Engagements einiger "Freunde" Trons sind nun
seine Eltern in diese Sache verwickelt. Jetzt ist Fingerspitzengefühl
gefragt und nicht brachialer Konfrontationskurs. Logische Argumentation
allein genügt nicht; unser Handeln hat emotionale Implikationen.
Es wurde schon vorgeschlagen: Einen kleinen Hinweisbaustein auf den
Artikel setzen, dass der Name nicht genannt wird, bis das Problem
geklärt ist. Henriette und andere mit CCC-Beziehungen machen lassen.
Warten, bis sich die Wogen glätten, und an die Vernunft aller
appellieren. Schließlich kann dann die Entscheidung fallen, den Namen zu
nennen oder nicht. Aber nicht per Edit-War, Flames auf der
Diskussionsseite oder beharrlichem "Das ist doch gar nicht verboten!",
oder "Wir sind eine Enzyklopädie!".
Wir sind eine Enzyklopädie, die Artikel schon mal monatelang als "Stub"
einfriert, wenn ein Edit War zu heiß wird. Also bitte nicht mit
Informationspflicht argumentieren. Denn hier geht es um Eltern, die ein
Kind verloren haben, und deren Schmerz wir respektieren müssen. Das
gebietet die Menschlichkeit.
Es gibt seit ein paar Monaten eine neue "Richtlinie" in der deutschen
Wikipedia mit dem Titel: Sei grausam. Ich halte dagegen: Sei einfühlsam.
Sei nachdenklich. Sei menschlich. Sei weise.
Erik
Hallo Liste,
demnächst (1. März bis 31. März) findet wieder in der
deutschsprachigen Wikipedia ein Schreibwettbewerb statt.
Unter der bekannten URL
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Schreibwettbewerb gibt es einen
Schrei nach Jurymitgliedern (bzw. einen Schrei nach Unterstützung).
Außerdem freut man sich dort sicherlich über Sachspenden.
Ich als armer Student mache das, was ich gelernt habe: Betteln.
Einen Entwurf eines Bettelbriefes findet man unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Mathias_Schindler/SWBettelbrief
(in der history stehen die Namen der Leute, die ihn lesbarer gemacht
haben).
Die erste positive Nachricht kam heute von SUSE/Novell, sie spenden 5
Mal Suse Linux 10.
Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen, der auch einmal an Firmen
und ihre Marketing-Abteilungen schreiben könnte. Im Moment habe ich
hier eine "Erfolgsquote" von 25%. Die drei Absagen waren
personalisiert, äußerst freundlich und fast schon "sorry, ich würde ja
gerne, wenn es nach mir ginge". Es lohnt sich also, imho.
Mathias