[Wikide-l] Hilferuf aus dem Maschinenraum

Kurt Jansson jansson at gmx.net
Mi Jan 6 00:48:08 UTC 2010


Am 05.01.2010 21:55, schrieb Jan Kolarik:
> Am Sat, 12 Dec 2009 hat Jan Kolarik folgendes geschrieben:
>
>> Einer von den seltenen (sowohl auf das Thema bezogen als auch
>> überhaupt), die für mich einen wirklichen Erkenntnisgewinn mit
>> Aha!-Effekt bieten. Danke dafür!

Danke für die Blumen :-)

> Aber: Die o.a. Konsequenz würde ja eben nur die "irrelevanten" Themen
> betreffen, und da sie irrelevant sind, würden sich (naturgemäß) nur
> wenige Leute dafür interessieren. Folge: Ungepflegte oder sogar sachlich
> falsche Artikel würden _wenige_ Leute über _irrelevante_ Dinge falsch
> informieren.

Dass ich mit dem Relevanzbegriff meine Probleme habe, ist ja mittlerweile 
bekannt. Und genau darum mag ich diesen Schritt auch nicht mitgehen. Für 
denjenigen, der sich in der Wikipedia gerade über einen wenig bekannten Autor 
informieren will, ist dieser eben nicht irrelevant. Ihm wird es nicht egal 
sein, ob alle negativen Rezensionen zum Werk des Schriftstellers unter den 
Tisch gefallen sind, weil der Verfasser dessen Agent war und sich sonst 
niemand um den Artikel kümmern mag. (Um mal ein weiteres und meiner Erfahrung 
nach alles andere als abwegiges Beispiel zu nennen.) Vielleicht überlegt er 
sich, ein Buch des Autors zu kaufen oder eine Lesung besuchen. Ganz normale, 
"realweltliche" Entscheidungen, bei denen jemand auf Basis von 
Wikipedia-Informationen Geld und Zeit investieren will und bei denen er 
erwarten kann, von uns ausgewogen informiert zu werden.

Zu dem Einwand, es seien von solchen Falschinformationen nur wenige Leute 
betroffen, verweise ich mal auf den (leider sehr zusammengebastelten) Artikel 
[[The Long Tail]]: Wäre das Vorhandensein von Belegen das einzige 
Entscheidungskriterium für die Aufnahme neuer Artikel, so ließe sich deren 
Anzahl in überschaubarer Zeit in einen neun- bis elfstelligen Bereich hieven. 
In der Summe könnten die Leser solcher Artikel, die wir nicht auf einem 
akzeptablen Qualitätsstandard halten können, sogar die Mehrheit stellen. Auf 
jeden Fall handelt es sich hier nicht um ein vernachlässigbares Problem.

Viele Grüße
Kurt