[Wikide-l] Die Leiden der jungen Schweizerin
Reinhard Kraasch
wiki at kraasch.net
So Nov 29 14:12:28 UTC 2009
rainersti schrieb:
> Reinhard schrieb u.a.:
>
>
>> Seit ich (auf Rat von Guandalug) meinen Mentees auch die Kommunikation per E-Mail anbiete, sieht das allerdings durchweg so aus:
>> Der/die/das Mentee schickt mir eine E-Mail mit Artikelvorschlag - ich schreibe zurück, warum der Artikel in Wikipedia keine Chance hat - und das war's dann...
>>
>
> Das scheint mir ein sinnvolles Vorgehen. Dafür hast du doch bestimmt eine Art freundlich formulierten, aber inhaltlich klaren Textbaustein. Kannst du den nicht zur Verfügung stellen?
>
Da habe ich eigentlich nichts Fertiges, weil ich mir schon immer die
Mühe mache, individuell auf die Angelegenheit einzugehen (der eine
stellt Fragen, der andere formuliert Probleme, der dritte fängt gleich
an, loszuschimpfen). Gerade letztlich hatten wir jemanden im OTRS, dem
ich erst mühselig klarmachen musste, dass er nicht einfach die
Firmenwebseite kopieren darf, dann die Freigabeerklärung für die
Firmenwebseite abgeluchst habe - um schließlich festzustellen, dass
schon die Firmenwebseite ein Plagiat war und von daher der Artikel
gelöscht werden musste. Der Gute wurde dann sehr unfreundlich - wobei
ich dabei dann gewisse Schwierigkeiten hatte, an mich zu halten, denn
schließlich hatte er Mist gemacht (und das völlig unabhängig von
Wikipedia) und nicht wir. Aber so etwas ist ja nicht der Regelfall...
Wirklich problematisch sind die Grenzfälle, wo man im Grunde erst dem
fertigen Artikel ansehen kann, ob die Relevanz vorhanden ist bzw.
dargestellt werden konnte - oder wo man als Mentor (wie im Falle der
erwähnten Unternehmen) den Artikel für durchaus behaltenswert hält, die
Löschdiskussion aber anders verläuft (faktisch werden die
Relevanzkriterien für Firmen immer als Ausschlusskriterien gehandhabt -
wohingegen bei Wissenschaftlern darüber diskutiert wird, ob jetzt jemand
ordentlicher Professor ist oder nicht - und im positiven Falle
erleichtert aufgeatmet wird - was für ein Unfug!).
Oder Fälle, wo der Dargestellte Einspruch erhebt und seine eigene
Relevanz leugnet, weil er eben keinen Artikel haben will (oder auf jeden
Fall nicht, bevor der Chef nicht auch einen hat, weil der/die Betroffene
sonst Ärger bekommt) - haben wir auch schon gehabt... Das sind aber
alles Feinheiten, die in der reinen Löschdebatte gar nicht ankommen (und
dass die dahinter steckende Mühe und Arbeit von denjenigen, die immer
"Löschhölle" und "blöde Löschadmins" schreien, naturgemäß nicht gesehen
wird, kann einen manchmal schon etwas melancholisch machen...)
>> Wie gesagt: Ich finde einfach, man sollte sich ehrlich machen und den
>> Neulingen nicht sagen: "Komm her und leg los - du bist ohne Ansehen der
>> Person oder der Art und Dauer deiner Mitarbeit willkommen" (was eben
>> faktisch einfach nicht [mehr] stimmt), sondern: "Das hier ist leider
>> alles nicht so einfach - nimm dir bitte ein, zwei Stunden Zeit und mach
>> dich mit den Regeln vertraut"
>>
>
> Diese Ehrlichkeit wäre ein Fortschritt.
>
>
>> Es geht aber ja um Leute, die an Wikipedia schreibend mitarbeiten wollen
>> - die sind eher in der Situation, dass sie Mitglied in einem Klub werden
>> wollen.
>>
>
> Die, welche ich zur Mitarbeit eingeladen hatte und die nur mit heftiger Unterstützung nicht sofort wieder abgesprungen sind, wollten gerade nicht Mitglied in einem Klub werden, sondern nur möglichst einfach etwas korrigieren oder ergänzen. So einfach geht es leider nicht mehr (s.o.)
>
schon klar, dass sie das nicht wollen - aber allein die Quellenpflicht
erfordert es schon, dass man sich eigentlich schon bei kleinsten
Änderungen in mindestens drei, vier Seiten Regularien einlesen muss.
(Was im übrigen auch bei mir selbst dazu geführt hat, dass ich neben dem
reinen Verwaltungskram und der Korrektur offensichtlicher Fehler kaum
noch an Artikeln mitarbeite, dafür fehlt mir dann einfach die Zeit)
> Gruß, rainersti
>
>
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Gruß
Reinhard