[Wikide-l] Limbo

Kurt Jansson jansson at gmx.net
Mi Nov 18 01:01:49 UTC 2009


Rainer Knaepper schrieb:

> Bei Openstreetmap läuft /gar nichts/ ohne Anmeldung - und niemand dort hat
> damit ein Problem oder würde das Projekt deshalb nicht für "frei" halten.
> 
> Daß die WP durch das Zulassen von Neuanlagen durch IPs "freier" wäre, halte
> ich für reine Ideologie. Im Gegenteil hat das zu einem ziemlich fest
> betonierten "Wir" vs. "die IPs"-Denken geführt, also eigentlich zu einem
> Kastenwesen.

Daran würde man allerdings nur durch die gänzliche Abschaffung der
unangemeldeten Bearbeitungen etwas ändern. Das ist dann jedoch eine viel
schwierigere Kosten-/Nutzen-Abwägung. Ich kann nicht einschätzen, wie viele
nützliche Bearbeitungen dann aus Bequemlichkeit wegfallen würden. Dass man
auf der anderen Seite die Kommunikation mit Neu- und Gelegenheitsautoren
deutlich verbessern könnte, steht allerdings außer Frage.

(Und vielleicht würde auch das Kommunikationsklima an den Hot Spots ein klein
wenig besser, wenn man sich für seinen anonymen Heckenschützenkommentar nicht
nur kurz abmelden, sondern - peinlich, peinlich - mit einem
Sockenpuppen-Account erstmal anmelden müsste. Vielleicht.)

Da es auf der Liste noch nicht erwähnt wurde hier auch nochmal der Verweis auf
das Posting von Kristian Köhntopp u.a. zu diesem Thema:

> Wikipedia macht eine ganze Menge von Dingen anders, und dadurch werden
> solche Integrationsprozesse nicht erzwungen und nicht gefördert. Da ist
> einmal wie bereits erwähnt die Tatsache, daß man - theoretisch - einfach so
> editieren kann, ohne sich irgendwie anzumelden oder mit einer Person zu
> reden. Das entfremdet von Anfang an - Menschen gehen mit 'herrenlosen'
> Dingen anders um, als mit Dingen, bei denen sie wissen, daß sie einer
> Person gehören oder von einer Person betreut werden.

http://blog.koehntopp.de/archives/2675-Communitygift.html

Man kann viel mutmaßen, welche Folgen eine Abschaffung nichtangemeldeter
Bearbeitungen hätte. Probiert hat es meines Wissens nach noch keine Wikipedia.
Ich bin stark dafür, es einmal für einen beschränkten Zeitraum auszuprobieren,
sagen wir für einen Monat. Mehr noch als auf eine statistische Auswertung wäre
ich dann auf die Erfahrungsberichte der Sichter, der Eingangskontrolle, der
Mentoren, der QS und der LK-Diskutanten gespannt.

Viele Grüße
Kurt