[Wikide-l] Stublöschung

Mizuho at freenet.de Mizuho at freenet.de
Di Dez 1 15:02:04 UTC 2009


P. Birken schrieb:

> Das halte ich für einen Irrglauben (wenn auch einen weitverbreiteten,
> zugegeben). Aus schlechten Artikel werden nicht einfach so irgendwann
> gute Artikel. Das mag früher so gewesen sein oder zumindest so
> ausgesehen haben, als alle neu angelegten Artikel zu total bekannten
> und wichtigen Themen waren. Aber aus diesen schlechten Artikeln wurden
> nicht gute, weil sie vorher schlechte waren, sondern weil sie jemand
> neu geschrieben hat. Den schlechten Artikel hätte die Person dazu aber
> nicht gebraucht.
Das genaue Gegenteil ist richtig. Wenn ein Experte einen schlechten
Artikel in der Wikipedia sieht, wird er sich ärgern und sich veranlasst
sehen, diesen zu verbessern. Das kann bei wenig populären Artikeln ggf.
Jahre dauern, aber früher oder später wird es passieren. Wenn ein
solcher Experte keinen Artikel in der Wikipedia findet, wird er sich
ärgern und anderswo, z.B. in der englischen WP, suchen, aber sicherlich
nicht einen solchen anlegen, weil er eh damit rechnet (egal ob zurecht
oder nicht), dass ein solcher Artikel aufgrund von mangelnder Relevanz
sofort gelöscht wird.

Die Behauptung, dass ein schlechter Artikel weitere schlechtere Artikel
anzieht, halte ich ebenfalls für Folklore, eine Wikipedia-Version der
Domino-Theorie. Wie Hybscher nachgewiesen hat, sind viele Artikel zu
Musik-Alben in der ENG WP inzwischen besser als in der DE WP, wenn es
sie überhaupt gibt, weil in letzterer gute Autoren durch extrem
restriktive Relevanzkriterien und zahlreiche Löschungen nachhaltig
vergrault wurden. Das gilt auch für die Felder Science-Fiction, Film und
sonstige Bereiche der Popupulärkultur. Die deutsche Wikipedia hat also
auf diesem Feld mit ihren restriktiven Vorgaben das genaue Gegenteil
dessen erreicht, was sie angeblich erreichen will.

viele Grüße
Neon02