[Wikide-l] IG der Wikipedia-AutorInnen

Juergen Fenn juergen.fenn at GMX.DE
Do Apr 16 18:01:13 UTC 2009



Rainer Zenz schrieb:
> Mir kommt das bisher alles etwas seltsam vor.

Ja.

> Autoren im Sinne von Urheberrechtsinhabern sind alle Wikipedianer,  
> wenn auch in unterschiedlichem Maß. Anlässlich der Lizenzdebatte ist  
> zu erkennen, dass es unter diesen Autoren von Texten und Bildern  
> durchaus unterschiedliche Vorstellungen gibt. 

Mein Standpunkt dazu wäre: Ich trage etwas zur Wikipedia bei und erwarte
deshalb, daß als Quelle "Wikipedia" plus Lizenz genannt wird. Wer sich
für die Autoren interessiert oder die Angabe überprüfen möchte, mag
online nachlesen. Und die Autoren sind als Gruppe gleichberechtigte
Beiträger zur WP, die ja auch jedermann verbessern oder aktualisieren
darf. Gerade daran sieht man, daß es keinen Sinn ergibt, als "WP-Autor"
zu firmieren. Wer Wert darauf legt, als Autor/Urheber zitiert zu werden,
möge, bitte, als solcher selbst publizieren, bloggen, twittern,
podcasten, whatever.

> Nach meinem Verständnis ist die Wikipedia selbst eine  
> Interessengemeinschaft von Autoren. Zugegebenermaßen inzwischen etwas  
> unübersichtlich. 

Und bisweilen auch ziemlich chaotisch, löschfreudig bis -wütig...

> Der Wikimedia-Verein ist eine (durchaus nicht  
> perfekte) Einrichtung zur Förderung und Unterstützung des Projekts.  
> Ich halte es für wenig sinnvoll, noch 'n Projekt und noch 'n Verein  
> zu starten. Es gibt schon einen, in dem man sich engagieren kann.  
> Welche Politik er macht, hängt von seinen aktiven Mitgliedern ab.

Das ist richtig.

Ich halte auch den Vergleich mit Opel-Inhabern und Opel-Arbeitern, den
der OP gezogen hatte, nicht für stichhaltig.

Der WP-Autor ist nicht wirtschaftlich von Wikipedia abhängig oder
weisungsgebunden wie ein Arbeitnehmer, er braucht deshalb keine
"Gewerkschaft", die seine Interessen kollektiv gegenüber Wikimedia
Deutschland vertritt. Ich kann meine Mitarbeit an der WP jederzeit
einstellen, ohne daß das Folgen für mich oder für die WP hätte.

Auch die Vorstellung, die Autorentätigkeit würde bzw. müsse sich
professionalisieren, ist m.E. ziemlich neben der Sache liegend. Die WP
ist nämlich eine soziale Bewegung, die einen Textkorpus redigiert,
erschafft und wieder löscht. Mehr nicht.

Jürgen.