[Wikide-l] Einladung für den 11. Juli nach Gütersloh. Thema: Einbänder. Anmeldungen ab jetzt offen
Kai F. Lahmann
kl at 3dots.de
Do Jul 3 18:32:07 UTC 2008
Am Donnerstag, den 03.07.2008, 19:08 +0100 schrieb Magnus Manske:
> (mehr als ein schlechter Scherz fällt mit zu dieser Umfrage nicht ein)
vielleicht solltest du die Kommentare von durchaus sehr vielen, oftmals
sehr etablierten Wikipedianern einmal lesen, bevor du hier abfällige
Kommentare abgibst.
> (Und jetzt wirst Du natürlich sagen, Du meintest dass im Vergleich zur
> Online-Version. Aber das passt kaum in den Kontext Deiner restlichen
> Mail - oder beschwerst Du Dich, nachdem Du schon den Einbänder
> ablehnst, darüber, dass Bertelsmann nicht die komplette Wikipedia
> druckt?)
Um die genannten Eckdaten von 50.000 Stichworten in einem Band zu
schaffen, ist ein Umfang von etwa 100 Zeichen pro Stichwort das maximal
mögliche - das entspricht in etwa dem ersten Satz eines typischen
WP-Artikels und in diesem Textfragment steckt üblicherweise keinerlei
urheberrechtliche Schöpfungshöhe, da es eine reine Aneinanderreihung von
abgekürzten Stichworten ist. Mit Wikipedia hat das NICHTS zu tun.
> Aber die Foundation erlaubt die Namensnutzung, nicht
> wahr? Also sind das die "Schuldigen"! Nur: Bertelsmann-Bashing ist
> viel populärer als Foundation-Bashing. Ausserdem sind die so weit weg,
> da macht Protestieren gar keinen Spass mehr.
Habe ich irgendwo von einem "Schuldigen" geredet? Dieses Projekt ist ein
eindrucksvolles Beispiel, wie sich Wikimedia Deutschland (afaik
vertreten die die Markenrechte hierzulande) von Bertelsmann hat über den
Tisch ziehen lassen:
Bertelsmann kann einen Einbänder mit einem Namen vermarkten, der derzeit
sehr gut zieht, hat dafür vermutlich wenig bis gar nichts gezahlt und
selbst die Auswahl der Stichworte wird einem abgenommen. Und die Trottel
von Wikipedia freuen sich noch darüber, dass ihr Name für etwas benutzt
wird, was mit dem inhaltlichen Konzept ihres Werkes absolut nichts zu
tun hat, welches in dieser Umfrage ausgerechnet von Weissbier wunderbar
beschrieben wird: "Der Vorteil unserer Artikel ist doch gerade, daß die
länger und umfangreicher und tiefergehender sind als es einem Druckwerk
möglich wäre. Ich fürchte mich ein wenig vor dem Eindruck den solche
"Kurzversionen" beim unbedarften Leser weckt. Macht es neugierig auf die
WP und der Leser schaut rein und macht mit, oder denkt Mensch "ach, das
ist ja der gleiche Quark wie in anderen Lexika auch" und geht weiter?
Das Leben jedoch lehrte micht, daß es meist noch schlimmer kommt als man
befüchtet.."
Dass das ganze von der nicht gerade beliebten Firma Bertelsmann
initiiert wird, ist dabei nur eine Randnotiz. Die Idee, Wikipedia in
einen einzigen Band zu stopfen (wo das Gesamtwerk derzeit bei etwa 500
Bänden liegt), ist als solche ein schlechter Scherz.
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Kai F. Lahmann