[Wikide-l] Re: Re: Qualität, Qualität, Qualität

Katharina Bleuer kbleuer at dplanet.ch
Mo Jan 17 12:28:47 UTC 2005


At 12:33 17.01.05 +0100, Benedikt Zäch wrote:
>Katharina Bleuer schrieb am 17. Jan. um 10:47:
>[snip]
>>Es ist ganz einfach:
>>
>>"sein Fachwissen anderen Menschen zur Verfügung stellen" (der Aufhänger,
>>die Motivation, weshalb eine Fachperson anfängt, in der Wikipedia zu
>>schreiben)
>>
>>versus
>>
>>"sein Fachwissen in seiner Freizeit gegen Widerstände durchboxen und sich
>>dafür auch noch beschimpfen und beleidigen lassen" (die Realität)
>>
>>Bevor jezt wieder die "Argumente", auch Fachleute hätten inhaltliche
>>Differenzen, kommen: natürlich gibt es die.
>
>a) Wir wissen alle, dass Fachleute natürlich *ganz* anders, nämlich nie 
>rechthaberisch und manchmal ignorant miteinander umgehen...
>Schön wär's.

Das ist dann wieder ganz was anderes. Intellektuelle Onanie kann man auch 
mit harten Bandagen, unfair oder mit Tiefschlägen führen, das ist mir 
bewusst. Der Unterschied hierbei ist, dass Fachleute unter sich über 
verschiedene Interpretationen, Paradigmen oder Theorien streiten. Und nicht 
über Handwerkliches.


>b) Das ist nun mal so: Redaktoren sind auch nie "everbody's darling"; sie 
>sind trotzdem unersetzlich. Wenn es mal zuviel wird: einen Schritt zurück 
>oder  den Stab kurz aus der Hand geben (s.u.).
>
>>Das macht keine Freude. Hobby soll Freude machen. Obwohl es im
>>Moment frustriend sein mag ist es in einem solchen Fall einfacher - und für
>>die Psychohygiene unabdinglich - sich zu sagen "wer nicht will hat schon
>>gehabt".
>
>Ja, aber:
>
>>Nilpen wachsen nämlich nach und wenn du den
>>ersten überzeugt hast, kommt der nächste.
>
>Nilpenpädagogen eben auch! Man soll sich nicht immer auf den heroischen 
>Einzeltäter verlassen. Ob man es nun das "hit and run"-Prinzip (Militär 
>und Marketing) oder "Arbeitsteilung" nennen will: Geteilter Frust ist 
>wenigstens ein bisschen Ansporn, die Lust nicht ganz zu verlieren, oder?

Na, meistens würde es schon motivieren, wenn man ein kleines Bisschen 
Rückendeckung bekäme. Nicht bezüglich der Meinungen und Weltanschauungen, 
nur damit das klar ist, sondern bezüglich des handwerklichen Teils. Es gibt 
z.B. objektive Kriterien, wie man ein Thema am Besten anpackt und 
strukturiert oder was alles in einen Artikel über Thema X reingehört (nicht 
inhaltlich, sondern konzeptuell). Handwerk halt. Ich habe jetzt z.B. 
konkret den Artikel "Lebensrechtsbewegung" im Kopf, an dem ich als Einzige 
noch beteiligt bin und wo ich versuche den Beteiligten Lebensrechtlern zu 
erklären, dass der Artikel das Thema *Lebensrechtsbewegung* behandeln soll 
und *nicht* die Abtreibungsfrage ausdiskutieren soll. Oder dass der 
Abschnitt "Organisationen" nicht einfach kommentarlos die 
Selbstbeschreibung einer willkürlich ausgewählten Organisation enthalten 
sollte, sondern einen ausformulierten Überblick über verschiedene 
Organisationen und Tendenzen. Das ist artikeltechnisches Handwerk. Bei 
solchen Dingen und Diskussionen wünschte ich mir - nicht nur für mich - 
mehr Unterstützung. Also nicht ideologische Unterstützung sondern was das 
Handwerkliche betrifft.

Gruss, Kat