[Wikide-l] Re: Schluss mit dem elitären Kram!

Katharina Bleuer kbleuer at dplanet.ch
So Jan 9 16:34:57 UTC 2005


At 16:24 09.01.05 +0100, Ulrich Fuchs wrote:
>Am Sonntag, 9. Januar 2005 14:43 schrieb Katharina Bleuer:
>
> > Es hilft auch ein {{stub}}-Bausteine-setzen, da damit das Problem nur
>"Nicht". Oder?

Hier fehlt ein _k_leines, aber wichtiges "k" :-)


> > verfolgt werden sollte ist: Gute Artikel rein, schlechte Artikel raus. Im
> > Gegensatz zu irgend welchen subjektiven und schlecht quantifzierbaren
> > Relevanzkriterien sind hier nämlich objektive Kriterien möglich. Ein
>
>Zitat Kat auf den Löschkandidaten von gestern: "Entweder ist die Person 
>völlig
>unbedeutend (und hat deshalb nichts in der Wikipedia zu suchen) [...]".
>
>Wieso soll das, was für Personen gilt, nicht auch für 18-Seelen-Dörfer,
>Online-Spiele-Clans, Nasenhaarschneidemaschinenhersteller, Computerspiele,
>Bastei-Lübbe-Romane, drittklassige Bands, Karnickelzüchtervereine,
>Eisenbahnwaggonbaureihen, galaktische Spiralnebel und ähnliches gelten?

Also, nochmal ganz langsam: Das Relevanzkriterium ist als go/nogo-Kriterium 
nicht praktikabel. Und zwar deshalb, weil es entweder so schwammig 
definiert und ausgelegt werden muss, dass es überhaupt nichts mehr taugt 
oder so rigide, dass einige unserer interessanten und besten Artikel 
rausfliegen würden.


>Mir ist bis heute nicht klar, warum die Wikipedia-Community bei Personen
>Relevanzkriterien relativ einhellig akzeptiert, das identische Vorgehen bei
>allen anderen Typen von "Verzeichniseinträgen" aber als das allerschlimmste
>Vergehen gegen den Wikigedanken ansieht?!?

Es ist eine andere Logik, die dahinter steht und - IMO - eine, die für alle 
transparenter und besser nachvollziehbar ist. Die "Relevanz" als 
go/nogo-Kriterium ist immer willkürlich. Ein Ort mit 499 Einwohnern ist 
nicht per se uninteressanter oder weniger enzyklopädiewürdig als ein Ort 
mit 501 Einwohnern. Und keiner wird unseren Autoren nachvollziehbar und 
verständlich erklären können, weshalb ausgerechnet 500 Einwohner als 
Kriterium festgelegt wurde, wenn doch über Ortschaft A mit 499 viel 
Interessanteres zu erzählen gibt als über Ortschaft B mit 501 Einwohnern.

Die Argumentationslinie mit der Artikelqualität als go/nogo-Kriterium, die 
ich vertrete, beinhaltet natürlich auch eine gewisse Relevanz. Das heisst, 
damit die Artikelqualität als akzeptabel angesehen wird ("go") ''muss' die 
Besonderheit des Gegenstandes bzw. sein Alleinstellungsmerkmal im Artikel 
herausgearbeitet werden. Wenn dies nicht der Fall ist -> "nogo".

Eine solche Argumentation kann nicht nur von allen AutorInnen und 
LeserInnen nachvollzogen werden, sondern sie hält auch Trollangriffen 
stand, weil sie objektiv, rationell, nachvollziehbar und reproduzierbar 
ist. Natürlich müssen diese go/nogo-Kriterien für alle Artikeltypen einzeln 
definiert werden, aber IMO sind dazu weniger Endlosdiskussionen nötig als 
die Festlegung von irgendwelchen willkürlichen "Relevanzkriterien".

Grüsse, Kat