[Wikide-l] Splitterwikis, war Artikelvergleich Wikiweise - Wikipedia
Achim Raschka
necrophorus at gmx.de
Sa Apr 9 11:08:49 UTC 2005
At 12:49 09.04.2005, you wrote:
>Am 09.04.2005 um 11:07 schrieb Nando Stöcklin:
>
>>Ich stelle mal die These in den Raum, dass nur soviel Wert auf
>>irgendwelche Abstimmungen und Pseudo-Demokratischen Prozesse gelegt wird,
>>wie jeder persönlich darauf legt. Wer lieber in Ruhe solide Artikel
>>schreiben will, kann dies nach wie vor tun. Es gibt genügend Autoren, die
>>das beweisen.
>
>Jain. Wenn man Glück hat frickelt man ungestört in einem Nischenthema rum
>- ob man sich an irgendwelchen Schlachten beteiligt, ist dann natürlich
>Geschmacksache. Wenn dir aber Themen am Herzen liegen, die entweder
>umstritten sind oder zu denen jeder meinst, seinen Senf dazugeben zu
>können, kannst du in die dicksten Streitereien geraten, ob du willst oder
>nicht. Und wenn du zufällig Admin bist wie Henriette, hast du eh keine
>Wahl, da musst du dich mit diesem ganzen Zeug auseinandersetzen und
>gehörst für manche sowie zu den bösen.
Auch wenn man in einem wohlbehüteten Exil sitzt kann man sich den Wogen
drumrum nicht entziehen, das beweist nciht zuletzt der Verlust von Franz
Xaver, der sich fast vollständig um Pflanzen und Vögel gekümmert hat und
trotzdem die Schnauze voll hatte von dem Geflame.
>Ich kann nur hoffen, dass dieser ganze Wahnsinn der letzten Wochen wieder
>vorüberzieht, die Helden wirken ja langsam etwas ermattet. Aber die
>nächste Welle kommt bestimmt ...
>
>Dass man sich für ernsthafte Artikelarbeit mit ein paar Gleichgesinnten in
>ein Exil-Wiki zurückzieht, kann ich sehr gut verstehen. Und wenn man dann
>wie Henriette ankündigt, die Ergebnisse wieder in die Wikipedia zu
>stellen, ist ja allen gedient.
Genau das sehe ich ebenso, vor allem wenn das Rückzugsexil auch noch einen
eigenen Mehrwert hat wie im Falle des Mittelalterwiki die Darstellung
alternativer Theorien, die nicht immer auf einen NPOV zu bringen sind (wie
finanzer es vorsieht) oder auch die Abarbeitung sehr spezieller
wissenschaftlicher Themenfelder, oder im Berlinwiki die Erfassung von
Themenkomplexen ausserhalb der enzyklopädischen Darstellung (ich träume vom
größten Dönerkritikwiki ever).
>Was mir gefallen würde, wäre, wenn man sich auch innerhalb der Wikipedia,
>also ohne gleich einen Fork zu gründen, zu geschlossenen Projekten
>zusammentun könnte, um ein Thema mit ein paar Leuten gründlich
>aufzuarbeiten. Je mehr Leute bei der Wikipedia mitmachen, desto nötiger
>scheinen mir solche geschützten Räume zu werden, in denen weniger das
>soziale Experiment als vielmehr Arbeit am Wesentlichen in vertrauensvoller
>Zusammenarbeit die Hauptrolle spielen.
Diese mehr oder weniger geschlossenen Projekte gibt es ja auch weiterhin
und manchmal funktionieren sie auch super, zumindest das Projekt
Lebewewesen und die Arbeit rund um das Portal Berlin klappen weitgehend
sehr gut. Aber wie oben bereits dargestellt spielt das Environment trotzdem
eine wichtige Rolle. In einem ruhigeren Umfeld sollte die Wikiarbeit besser
klappen, gerade für eine kleine Gruppe und es gibt entsprechend auch Ideen,
die komplette biologische Arbeitstruppe in einen Biofork zu bringen, um
konzentriert an "verfetteten" [[Krokodile]]-Artikeln und irrelevanten
Bakterien und evtl. sogar einzelnen Genorten zu arbeiten, natürlich wieder
mit dem linken Auge auf die Ergänzungsmöglichkeit in der Wikipedia
blickend, zugleich aber mit dem rechten auf die spezifischen
Entwicklungsmöglichkeiten als eine der wichtigsten deutschsprachigen
Infoquellen für die Biologie (im Bereich der taxonomischen Zoologieartikel
sind wir das in der WP in vielen Teilen bereits). Zur Ergänzung: Im realen
Leben bin ich auf dem linken Auge weitgehend blind - im virtuellen neige
ich mehr und mehr dazu, dieses physiologische Defizit als Anpassung an die
Umweltbedingungen zu übernehmen.
>Wenn man Uli Glauben schenken darf, war das bei der Wikipedia anfangs so
>ähnlich, aber da war die Wikipedia auch noch überschaubar. Vielleicht muss
>man solche überschaubaren Bereiche jetzt vorsätzlich schaffen, sei es als
>Forks oder als geschlossene Projekte innerhalb der Wikipedia.
Im Moment sind Splitterforks eine Möglichkeit und soalng sie konstruktiv
miteinenander umgehen und arbeiten sollte das auch kein Problem sein - und
bislang sehe ich noch keinen feindlich gesinnten Fork, weder in ulis
Wikiweise (nur aus Interesse: Wieso der Name, ich persönlich finde ihn
grausam) noch in den Rückzugs- und Projektwikis.
Gruß, Achim