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Manuel Schneider manuel.schneider at wikimedia.ch
Sat Dec 28 15:45:50 UTC 2013


Am 28.12.2013 16:32, schrieb Peter Littmann:

> Mir persönlich hat es aber zu lange gedauert bis dann auf meiner
> Gentoo-Maschine mal irgendetwas lief, weil ja alles erst kompiliert
> wird. Gentoo hat immernoch keinen Weg gefunden um dies für Benutzer mit
> eher schwachem Rechner, die aber trotzdem aktuell bleiben wollen, zu
> verbessern, oder?

Man kann entweder den angepassten Code, oder Binärpakete wollen. Beides
gleichzeitig widerspricht sich.

Da ich vorallem Serverfarmen betreibe macht das kein Problem - die HW
und die make.conf-Einstellungen sind die selben. Da wird ein Paket mit
--buildpkg auf einer Maschine gebaut und gestestet und anschliessend als
tbz2file auf den anderen eingespielt.
Bei den VMs ist das mal so, mal so. Dafür habe ich eine Datenbank welche
Maschine mit welchen Features ausgestattet ist, aus denen die make.conf
automatisch generiert wird. Anhand dieser DB kann ich auch pro Paket
ermitteln auf welchen Maschinen das selbe Binärpaket gebraucht wird und
damit auch Kompilierarbeit sparen.

> Die Konsequenz heisst dann Sabajon, richtig?
> Ist aber in der Aktualität, meiner Empfindung nach, auch hinter Arch
> Linux zurück.

Ich habe den Vorteil von Sabajon noch nicht begriffen. Bevor ich mir
meine Datenbank gebaut habe in der ich die Rollen der Rechner und die
zugehörigen USE-Flags abgelegt habe, dachte ich, dass Sabajon hier die
Lösung sein könnte. Ist es aber nicht.

> Für einen leistungsstarken Server mit eher weniger installierten Paketen
> mag das gehen und aufgrund der Konfiguratiosmöglichkeiten ideal sein,
> aber für den Endbenutzer?

Ich möchte niemandem Gentoo empfehlen. Es gibt gewisse Gründe dafür und
dagegen und Leute, die je nach Einsatzzweck auf das eine oder das andere
schwören.

Ich habe vor einigen Jahren gedacht, achwas, stell doch auf Ubuntu um.
Die haben mittlerweile gute Server-Distributionen mit Support etc. Mit
steigender Leistungsfähigkeit der Maschinen entwickelt sich der
vermeintliche Vorteil von Gentoo immer mehr zum Nachteil, da die reine
Code-Optimierung kaum etwas ausmacht und die manuelle Pflege mehr
Aufwand benötigt. Allerdings musste ich feststellen, dass ich mit
Distributionen im klassischen Sinne heute nicht mehr arbeiten kann.
Zuviel automatisiert, zuviel abstrahiert. Bei Gentoo kenne ich jede
Stellschraube, auch wenn ich es von Hand tun muss bin ich 10 Mal
schneller. Ubuntu hat mich nur genervt.
2002 bin ich von SuSE zu Gentoo gewechselt (nach einem Umweg über Linux
from Scratch) weil mich die Anpassung einer SuSE-Standardinstallation
mehr Aufwand gekostet hat als die Installation von Gentoo - gleich so,
wie ich es haben wollte - from scratch.


/Manuel
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