[Wikide-l] Gesichtete und geprüfte Versionen, Status

Denis Barthel denis at denis.net
Mo Mai 12 17:52:21 UTC 2008


church.of.emacs.ml schrieb:
> Und die Korrektheit lässt sich ja anhand von Quellen überprüfen, da
> sollte es weniger Streit als um Neutralität u.ä. geben.
Sehr flapsig und unrund gedacht. Als wenn jeder Autor seine Artikel 
anhand irgendwelcher popeliger Internetquellen verfassen würde, die mal 
eben ratzfatz aufgeklickt sind. Jede Offline-Quelle kostet den Prüfer 
Aufwand, Geld und Zeit. Resultat: Ein ganzer Berg von geprüften 
Artikeln, deren inhaltliche Basis nicht über imdb, laut.de, Spiegel 
Online, FloraWeb u.ä. "Halbgarheiten" hinausgeht, und noch mehr Artikel, 
die, Vollständigkeit und Solidität anstrebend, sich auf teils mehrere 
Offline-Quellen stützen und niemals geprüft werden werden. Allein aus 
"meinem" Bestand wüßte ich dutzende von Artikeln (nicht mal bebapperlte, 
ganz normale), die nur mit (teilweise relativ viel) Geld verifiziert 
werden könnten. W.B. Turrills "/A Supplement to Elwes' Monograph of the 
Genus Lilium"/, Part IX, 1962 gibt es meines Wissens nicht in deutschen 
Bibliotheken und ich bin mir sicher, dass das auch für so manch andere 
Quellenangabe gilt.

Dazu kommt: die Zeit, die es einen fachlich versierten Prüfer kostet, 
Quellen aufzutreiben (wenns eben nicht grad eine dahingerüsselte 
Internetquelle ist) und den Artikel daran orientiert zu verifizieren, 
die sähe ich doch lieber in neue Artikel solch kompetenter Kräfte 
gesteckt. Und ich glaube auch nicht, dass jene fachlich versierten 
Kräfte (wo auch immer die her kommen werden) auf Korrekturlesen 
überhaupt Bock haben. Das ist eine ziemlich langweilige und mühsame Arbeit.

Mühsal, Langeweile, Kosten, Zeit und Aufwand. Und nicht mal Ruhm. Das 
macht kein Wikipedianer (zumindest keine signifikante Anzahl). Denn 
deswegen sind wir nicht hier. Meiner Erfahrung nach zumindest nicht.

Beste Grüße,
Denis