[VereinAT-l] [WMAT Vorstand] Mitgliederversammlung 2010 - Einspruch gegen das Protokoll

Peter Putzer peter.putzer at gmail.com
Mo Feb 21 22:14:24 UTC 2011


Lieber Kurt!

Wenn auch aus Deiner Sicht in Grundzügen verständlich, so möchte ich Deine
Ausführungen doch da und dort kommentieren:

Ich war lange Zeit in der ÖH aktiv, insofern bin ich durch politische
Winkelzüge nicht leicht zu schockieren. Eine Sitzung wie die letzte
Mitgliederversammlung habe ich allerdings weder in der
HochschülerInnenschaft noch in einem der sich in diesem Umfeld tummelnden
Vereine jemals erlebt.

Damit das nicht gleich als Entgegnung kommt: Ja, Heinz hat sich in der
Mitgliederversammlung schwer im Ton vergriffen. Das war in meinen Augen
inakzeptabel und das habe ich ihm auch dort so gesagt, wie Du Dich
vielleicht erinnerst.

Gleichzeitig fand und finde ich es aber befremdlich, wie dort der Block
Friends & Family des Vorstands aufgetreten ist. Die meisten (wohl mit ein
oder zwei Ausnahmen) hatten sichtlich keinen anderen Bezug zu Wikipedia oder
anderen Wikimedia-Projekten, als die persönliche Nähe zu einzelnen
Vorstandsmitgliedern.

Zum Zeitpunkt der Vorstandswahl waren die Mehrheitsverhältnisse längst
abgesteckt und die Ergebnisse absehbar. Warum der "Opposition" dann eine
offene Wahl mit mehreren Kandidaturen oder zumindest die ad-hoc-Erstellung
eines alternativen Wahlvorschlags verweigert wurde, ist mir bis heute nicht
ganz klar. Länger gedauert als die stattdessen geführte Debatte hätte das
jedenfalls auch nicht.

Ich denke, es ist nachvollziehbar klar, daß nach einem so emotionsgeladenen
Ereignis (auf diese Charakterisierung der Mitgliederversammlung werden wir
uns hoffentlich einigen können), es schwierig ist, die dabei (und vielleicht
auch davor) entstandenen Gräben zu überbrücken. Vermutlich ebenso
nachvollziehbar ist, daß bei den bisher weniger Involvierten die Motivation,
sich intensiv am Vereinsleben zu beteiligen, durch die geschilderten
Ereignisse nicht unbedingt gesteigert wurde.

Ein einfaches "Schwamm drüber" funktioniert in einer solchen Situation nicht
– was wir ja auch hier gerade sehen. Es mag etwas pathetisch klingen, aber
hier bedarf es einer aktiven Aussöhnung. Durch das strukturellen
Machtgefälle innerhalb eines Vereines kann diese in meinen Augen nur vom
Vorstand ausgehen.

In dieser Hinsicht ist seit der Mitgliederversammlung leider wenig
geschehen. Die Umsetzung von Beschlüssen der Mitgliederversammlung ist
meiner Ansicht nach eine Selbstverständlichkeit und kein "die Hand reichen".
Am Beginn eines Aussöhnungsprozesses würde eine kritische Selbstreflexion
stehen, denn die wenigsten Konflikte sind monokausal. Diese Selbstreflexion
– das Eingeständnis, daß vielleicht auch der Vorstand einige Fehler begangen
hat und an der jetzigen Situation nicht schuldlos ist – vermisse ich seit
der Mitgliederversammlung. In der dortigen unmittelbaren Konfliktsituation
wäre sie wohl zu viel verlangt gewesen, klar. Aber seither wäre genug Zeit
gewesen, um etwas davon auch in die Kommunikation auf dieser Mailingliste
einfließen lassen zu können.

In dieser Hinsicht halte ich es für einen Trugschluß anzunehmen, Schweigen
bedeute Einverständnis oder wohlwollende Kenntnisnahme der Tätigkeit des
Vorstands. In vielen Fällen ist es wohl eher ein Zeichen großer Müdigkeit.

Wikipedianische Grüße,
Peter Putzer

PS: Ich bin immer noch etwas verwundert darüber, daß Du als Jurist Dinge wie
die Führung schriftlicher Protokolle zu Vorstandssitzungen und -beschlüssen
– in meinen Augen elementare Bestandteile einer ordentlichen und
transparenten Geschäftsführung – für "formalistisch" und "bürokratisch"
hältst.




Am 21. Februar 2011 19:01 schrieb <kulac at wikimedia.at>:


> der verein hat sich nach der letzten mitgliedeversammlung sehr bemüht und
> wir haben trotz all der querelen mehrmals versucht, den
> "unzufriedenen" aus wien (eigentlich sind es ja nur einige wenige, die
> andere über ihren begründeten oder auch unbegründeten unmut
> "informieren") die hand zu reichen. geschehen ist aber nichts. jede
> noch so kleine gelegenheit wird genutzt, die alte kritik zu wiederholen
> und die eigentliche vereinsarbeit ins abseits zu drängen. du liest es ja
> selbst, in heinz´ (absender hubert) letzter mail, wo die prioritäten
> liegen, wenn erst danach "endlich auch die vorhandenen Energien für das
> Projekt eingesetzt werden'' sollen. da allgemeines nicht gefruchtet
> hat, muss man jetzt persönlich werden. das ist aus meiner erfahrung ein
> entbehrliche, aber wenig überraschende entwicklung.
>

da es immer die selben 2 mitglieder sind, die dies machen, muss ich den
> schluss ziehen, dass den anderen unsere arbeit zumindest gleichgültig
> sein muss, oder sie vielleicht sogar doch nicht so schlecht ist, wie von
> eben diesen beiden dargestellt. eigene wahrnehmung wäre hier
> unumgänglich. sie muss aber leider dennoch bei vielen ein wunsch von mir
> bleiben. ich kann mich nicht erinnern, wann jemand für vereinsbelange an
> mich oder die übrigen vorständler herangetreten wäre, egal warum. übrig
> bleibt bei all dem halt der formalistische weg. bürokratisch, präzise,
> aber träge. die eierlegende wollmilchsau wurde halt noch nicht erfunden.
>
-------------- nächster Teil --------------
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