Henriette Fiebig wrote:
Thomas Koenig wrote:
Sebastian Moleski wrote:
Wie viele von euch wohl festgestellt haben, sind
gerade in letzter Zeit die
Adminwahlen mehr und mehr zur Farce geworden.
In letzter Zeit? Wenn ich mir manche
Admins anschaue, war's wohl schon
immer eine Farce. Was sich manche Admins herausnehmen geht wirklich auf
keine Kuhhaut.
Du verstehst nicht: Es geht um zu wählende/kürende Admins.
Doch, ich verstehe sehr wohl: Ich schliesse nur aus der derzeit
amtierenden Adminriege, dass beim Selektionsprozess wohl schon immer was
schiefgelaufen ist. Natuerlich fallen mir "Problem-Admins" eher auf als
solche, die ihr Werk gut verrichten, aber wenigstens ein Drittel der
Admins ist voellig fehl am Platz.
Und es geht
darum, daß bei den Wahlen teilweise uralte Konflikte und Verfehlungen
herausgekramt werden, für die der Kandidat in 99% der Fälle sowieso
schon bei ihrem Auftreten eins aufs den Hut bekommen hatte. Es ist
vollkommen unnötig solche Sachen noch einmal herauszukramen und
durchzukauen.
Manche Verfehlungen wiegen schwerer als andere und viele Verfehlungen
haben gerade bei den gut vernetzten Kandidaten zu keinerlei Schelte
und/oder Selbsteinsicht gefuehrt.
[...]
Ich habe ja
schon mehrfach gefragt: Wie, wenn nicht ueber den /Track
Record/ willst Du entscheiden, ob jemand zum Admin geeignet ist? Wenn
ich mich in professionellen Unternehmen bewerbe, dann lege ich meinen
Lebenslauf bei.
Um im Bild zu bleiben: Wenn in einem Großunternehmen ein Mitarbeiter
befördert werden soll, dann werden auch nicht sämtliche Mitarbeiter vom
Hausmeister bis zum Vorstandsvorsitzenden einzeln befragt, was sie von
der Beförderung halten. Und dort kann es auch nicht passieren, daß, wenn
der Hausmeister sagt, daß der zu Befördernde ihm dreimal nicht "Guten
Tag" gesagt hatte, die Klofrau bestätigt, daß der Kandidat nie die
Seifenreste aus dem Waschbecken spült und Herr X aus der
Einkaufsabteilung meint, daß drei Materialanforderungsformulare vor 3
Monaten mal nicht korrekt ausgefüllt waren, die Beförderung ernsthaft in
Zweifel gezogen wird.
Bilder sind immer sehr problematisch. Aber der Rhetorik willen bleibe
ich mal dabei: Wenn die Putzfrau glaubhaft darlegen wuerde, dass ein
Abteilungsleiter ihr oefters grundlos ins Gesicht spuckte, dann saehe
ich das schon als Entlassungsgrund.
Außerdem _kann_ sich jeder über die Versionshistorie
anschauen, was der
Kandidat in der Vergangenheit gemacht hat. Wo kam denn jemals der
Vorschlag auf, daß man sich das nicht mehr anschauen darf? Es geht
lediglich darum, daß alte Geschichten nicht nochmal aufgewärmt werden
und so einigen Leuten die Gelegenheit gegeben wird, ihre alten Konflikte
mit dem Kandidaten nochmal aufzuwärmen.
Manche Kandidaten haben zehntausende Edits. Die nachzuschauen kann man
niemandem zumuten. Da empfinde ich es geradezu als Service, wenn die
besonders problematischen Edits von jemand rausgefischt werden. Man kann
ja dann auch sehen, wie der Kandidat im Nachhinein damit umgeht.
[...]
Hier bewirbt sich keiner um den Posten eines
Vorstandsvorsitzenden für einen Konzern in der freien Wirtschaft. Hier
gehts lediglich darum, daß jemand ein paar mehr Funktionen der Software
nutzen kann. Und wenn er diese Funktionen mißbraucht, dann wird er seine
Berechtigung wieder los.
Deine Bescheidenheit in allen Ehren, aber Wikipedia ist eine der
einflussreichsten Sites des Web geworden, vielleicht sogar die
Einflussreichtste, weil sites wie amazon oder ebay eben nur marginal
ideologisch wirken. Kein Journalist informiert sich auf ebay, kein
Studierender zitiert amazon, kein Rentner schlaegt bei myspace etwas nach.
Die Verantwortung, die damit entstanden ist, sollte man gerecht werden,
in dem man professionell arbeitende Menschen sucht, keine anonymen
Nicks, 15jaehrige Kinder (denen ich schon allein zum Schutz dieser nicht
solche Verantwortung aufdruecken wuerde) oder Leute, die sich nicht
einmal soweit im Griff haben, dass sie oeffentlich lautstark beleidigen.
Admin sein ist lediglich die Berechtigung ein paar
bürokratische
Entscheidungen umsetzen zu können.
Buerokratische Entscheidungen koennten sie dann umsetzen, wenn es
buerokratische Regeln gaebe. Das ist ja eine meiner Forderungen:
Buerokratisierung oder freundlicher genannt: Professionalisierung. Im
jetzigen Zustand haben die Administratoren soviel
Entscheidungsspielraum, das es notwendigerweise Willkuerentscheidungen gibt.
[...]
Thomas