Jan Kolarik schrieb:
Hallo,
Am Sat, 12 Dec 2009 hat Jan Kolarik folgendes geschrieben:
Gratuliere zu dem tollen Artikel!!
Einer von den seltenen (sowohl auf das Thema bezogen als auch
überhaupt), die für mich einen wirklichen Erkenntnisgewinn mit
Aha!-Effekt bieten. Danke dafür!
Im Grunde immer noch von den im Artikel geäußerten Thesen überzeugt,
geht mir doch eine Sache nicht aus dem Kopf (ich glaube in der
Relevanzdebatte/26.CCC hat das auch jemand aus dem Publikum formuliert):
Angenommen man würde den "Inklusionisten" freien Lauf lassen, und es
würde in der Wikipedia nur so von Tschunk-Cocktails und anderen
"irrelevanten" Artikeln wimmeln. Es würden sich (laut Jansson) in
Folge nicht genügend Leute finden die auf diese Artikel-Schwemme ein
hinreichend genaues Auge werfen und die Qualität derselben
sicherstellen können.
Die befürchtete Konsequenz: Die Wikipedia als solche würde ihren
bisherigen Qualitäts-Standard nicht halten können, Sinn und Zweck
(verlässliches Wissen daraus schöpfen zu können) würden verlorengehen.
Aber: Die o.a. Konsequenz würde ja eben nur die "irrelevanten" Themen
betreffen, und da sie irrelevant sind, würden sich (naturgemäß) nur
wenige Leute dafür interessieren. Folge: Ungepflegte oder sogar
sachlich falsche Artikel würden _wenige_ Leute über _irrelevante_
Dinge falsch informieren.
Jemand mixt sich (weil in Wikipedia falsch beschrieben) einen
Tschunk-Cocktail mit den falschen Zutaten. Wäre das so schlimm? Würde
das die Glaubwürdigkeit der Wikipedia untergraben?
Ich habe die Diskussion nicht konsequent mitverfolgt, sorry also wenn
das alles schon diskutiert oder geklärt wurde (ein entsprechender
Hinweis genügt mir dann).
Jan (Wikipedia-Gelegenheitsschreiber)
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Das Problem sind ja nicht so sehr die irrelevanten Cocktails, die
Haupteinfallstore für Irrelevantes sind eher: Personen, Unternehmen,
Vereine, Bands, Spiele ...
Würde man Wikipedia "freigeben", wäre sie in nullkommanix voll mit
Artikeln über Gelegenheitsautoren, Handwerksbetrieben,
Taubenzüchtervereine usw., um die sich niemand wirklich kümmert.
Ein Cocktail-Artikel ist einmal geschrieben und gut ist, aber
Unternehmen, Bands, lebende Personen entwickeln sich weiter, firmieren
um, heiraten, gehen unter, sterben.
Es wird immer so viel von fehlenden Autoren geschrieben - wobei die
meisten an "Autoren neuer Artikel" denken - aber mit zunehmender Größe
und zunehmendem Alter von Wikipedia werden die fehlenden "Nachputzer"
m.E. weitaus eher zum Problem werden, denn Nachputzen ist weitaus
weniger sexy als Neuschreiben...
Natürlich könnte man über die irrelevanten Artikel ein Schild
"irrelevant" hängen - aber dann würde das Gezeter halt nicht ums
Löschen, sondern um dieses Schild gehen - genau so, wie es jetzt schon
bei der Veröffentlichung in "Parallelwikis" ist - die Leute wollen halt
nicht ins Vereins- oder Unternehmenswiki, sie wollen mit einem Beitrag
in Wikipedia "geadelt" werden.
Gruß
Reinhard