Hallo Olaf und alle Mitlesenden,
um etwas Hintergrund zu geben, sind vielleicht ein paar Erläuterungen nötig:
1. Der Vorstand traf sich am 10. April zu seiner letzten Sitzung vor der
MV. Thema waren dort neben den Anträgen und einiger organisatorischer
Fragen auch die vorliegenden Kandidaturen. Dort haben wir besprochen,
dass wir es alle gut fänden, wenn Olaf Simons aufgrund seiner
Erfahrungen und seines fachlichen Hintergrunds nächstes Jahr dem Ressort
Qualität (womit primär Qualität des freien Wissens, weniger Qualität der
Vereinsorganisation gemeint ist) zur Verfügung stehen würde. Qualität
ist ein Schlüsselressort für den Vorstand, das die letzten Jahre von
Philipp Birken mit viel Engagement und Kompetenz geleitet wurde. Die
Lücke, die er mit seinem Rücktritt hinterlassen hat, sollte gefüllt werden.
2. Eine gleichzeitige Kandidatur für einen Beisitzerposten erschien uns
zu dem Zeitpunkt als eine geeignete Maßnahme, die Wahlchancen zu
erhöhen. Mehrfachkandidaturen der Kombination BGB-Vorstand & Beisitzer
sind in der Geschichte des Vereins nicht unüblich. Sie ermöglichen den
Mitgliedern eine Auswahl zwischen Kandidaten, ohne dabei gleich einen
Verzicht auf das Engagement eines Kandidaten zu bedeuten, der bei der
BGB-Vorstandswahl unterliegt.
3. Die Entscheidung darüber, ob jemand auch als Beisitzer kandidieren
möchte, liegt letztlich beim Kandidaten. Wie im Vorstand besprochen,
habe ich Olaf Simons Anfang der Woche angerufen und ihn gefragt, ob er
dazu bereit war. Das Gespräch war freundlich, ohne Druck und auch
relativ kurz. Olaf sagte zu und schickte m.W. am Dienstag eine
aktualisierte Bewerbung an die Geschäftsstelle. Mit seiner Zustimmung
enthalten die Stimmzettel für die Beisitzer seinen Name, von denen
gestern knapp 40 an Briefwähler verschickt wurden.
4. Der Vorstand ist kein passiver Zuschauer, der von der Seite
betrachtet, was im Verein so passiert. Wir sind Satzungsorgan und mit
der Aufgabe betraut, im besten Interesse des Vereins zu handeln. Dazu
gehört nach dem Verständnis dieses Vorstands seit mindestens 2007
(vermutlich auch davor, ich war noch nicht dabei), dass wir uns Gedanken
über Kandidaten für die Mitgliederversammlung machen. Die Abfrage von
Ressortinteressen dieses Jahr soll auch dabei helfen, dass die
Mitglieder zur Mitgliederversammlung ein umfangreiches Bewerberfeld (im
Sinne von Interessen, Erfahrungen und Kompetenzen) vorfinden, aus dem
sie tatsächlich die Kandidaten *auswählen* können, die sie für am besten
geeignet halten. Der Vorstand würde, bliebe er hier völlig passiv,
seiner Verantwortung nicht gerecht werden.
Die Briefwahlunterlagen wurden gestern mit Olafs Namen auf dem Zettel
für den Zweiten Vorsitzenden sowie für die Beisitzer verschickt. Die
Stimmzettel werden jetzt auch nicht mehr für die MV geändert, da es
letztlich der MV zusammen mit den Briefwählern obliegt zu entscheiden,
wen sie zum Vorstand wählt. Sollte Olaf als Beisitzer gewählt werden,
steht ihm immer noch frei, die Wahl nicht anzunehmen. Wird er als
Zweiter Vorsitzender oder gar nicht gewählt, ist die ganze Diskussion
rein akademischer Natur.
Die satzungsrechtliche Dimension dieses Vorgehens wurde mit unserem
Vereinsjuristen besprochen. Seine schriftliche Stellungnahme sieht die
nachträglichen Erweiterung der Bewerbung, die durch den Kandidaten
selbst geschah, für rechtlich zulässig an, "solange sichergestellt ist,
dass alle Mitglieder dieselben Kandidaten zur Auswahl haben, es also
durch die nachträgliche Ergänzung nicht zu einer Situation kommt bei der
manche Mitglieder, z.B. weil sie ihre Abstimmungsunterlagen bereits
erhalten oder ihre Stimme schon abgegeben haben, diesen Kandidaten als
Beisitzer nicht mehr wählen können". Das ist hier zweifelsohne gegeben.
Beste Grüße
Sebastian Moleski
Erster Vorsitzender
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