Ralf Roletschek <ralf(a)roletschek.de> wrote:
ich unterstelle dem Autor erstmal nichts Unlauteres.
Wie eigentlich allen
"Externen" fällt es schwer, zu begreifen, wie die Wikipedia wirklich tickt.
Man reimt sich mehr zusammen, als daß man wirkliche fakten nennt. Und
selbst bei Fakten schaffen diese, wenn sie aus dem Zusammenhang gerissen
werden, ein völlig schräges Bild.
Vielleicht ist offensives Vorgehen eine mögliche Lösung? Angesichts seiner
Homepage wage ich allerdings, daran zu zweifeln. Er schreibt schließlich
selbst auf
http://www.oppong.eu/zur-person.html
"Viele meiner Beiträge behandeln Filz, Misswirtschaft, Lobbyismus oder
Korruption. " - er ist also auf Enthüllungen aus. Sollte man den Kontakt zu
ihm suchen?
[...]
IMHO ist es zunächst einmal nicht nur eine Holschuld von
Journalisten, Fakten in dem Zusammenhang zu sehen und gerade
kein völlig schräges Bild zu produzieren, sondern auch ihre
ureigenste Aufgabe - für alles andere gibt es Google, das
einem passgenau das Weltbild liefert, nach dem man sucht.
In dem konkreten Fall besteht das Problem hauptsächlich
darin, dass es sich um einen freien Journalisten handelt,
der nur dann einen Wettbewerbsvorteil gegenüber seinen Kol-
legen hat, wenn er "andere" Artikel liefert als diese. Das
wird nicht der tausendste Bericht darüber sein, wie die Wi-
kipedia funktioniert. Von daher glaube ich nicht, dass man
einen realistischen Artikel erwarten kann, wenn man ihm
nicht durch das Äquivalent zu einem Arbeitsvertrag die Ge-
lassenheit eines angestellten Journalisten verschafft.
Tim
P. S.: Ich fände einen Artikel (bzw. eher dessen Bearbei-
tung) von ihm bei SPON eigentlich sogar sehr interes-
sant, da seine Schreibe normalerweise *sehr* säuer-
lich ist und kaum mit der dort üblichen, moralisch
überlegenen Süffisanz harmonieren würde.