Hallo Pavel,
man sieht dass ihr euch Gedanken über diese schwierige Frage gemacht
habt. Dennoch bin ich mit dem vorgeschlagenen System nicht einverstanden.
Hier meine Kritkpunkte:
1. Es fehlt ein Opt-Out-System. Ich möchte nicht, dass meine Daten an
Dritte weitergegeben werden, auch nicht an einen Treuhänder. Ich kann
mich auch nicht erinnern, dem jemals zugestimmt zu haben (auf dem
Mitgliedsantrag steht nichts).
2. Wer soll dieser Träuhänder sein? Ein im Vereinsbereich aktiver
Wikimedianer kann es wegen möglichen Interessenkonflikten nicht sein;
andere Personen sind vermutlich komplett unbekannt, weswegen ein
Vertrauensverhältnis erst mühsam aufgebaut werden muss.
3. Es kann durchaus sein, dass einiges an Traffic kommt. Wer das System
ausnutzen will, kann auch unter dem Vorwand der Wahrnehmung seiner
Mitgliederrechte massenhaft E-Mails versenden. Es muss sichergestellt
werden, dass kein Missbrauch stattfindet.
Ich könnte mir folgendes System vorstellen:
Der Verein schreibt jedem Mitglied eine E-Mail (oder gar einen Brief)
mit einem Link auf eine Seite, auf der das Mitglied konfigurieren kann,
welche Nachrichten es erhalten möchte. Ankreuzbar wären z.B. Nachrichten
per E-Mail und Nachrichten per Brief. Als Standard ist eingestellt, dass
das Mitglied keine Nachrichten erhält (Opt-In-Verfahren).
Dieses Modell lässt sich auch mit dem Träuhänder-Modell vereinbaren. Der
Träuhänder bekommt dann nur die Daten, die jeweils eingestellt wurden
(E-Mail-Adresse, Postanschrift).
Es wird dadurch sichergestellt, dass alle Vereinsmitglieder, die eine
Kontaktaufnahme wünschen, erreicht werden. Gleichzeitig können sie
selbst entscheiden, welche Nachrichten sie erhalten, und wie ihre Daten
verwendet werden dürfen. Das ist aus meiner Sicht ein vernünftiger
Kompromiss aus Datenschutz und dem Interesse von Antragstellern.
Grüße,
Tobias