Vielleicht Julia Reda von den Piraten kontaktieren? Als MEP ist sie ja
direkt dran. Ich kenne sie vom Fotografieren in Straßburg, noch besser wäre
wohl eine Kontaktaufnahme über Konstanze Dobberke, sie kennen sich privat.
Am 17. Juni 2015 um 16:54 schrieb Claudia Garád <claudia.garad(a)wikimedia.at>
:
Hallo zusammen,
wie ihr vielleicht bereits gehört habt, ist nach der Abstimmung über den
Reda Bericht im Rechstausschuss im Europäischen Parlament das Ergebnis was
die Panoramafreiheit in der EU angeht sehr schlecht obwohl wir einiges an
Gewinne fürs Freie Wissen aus diesem Bericht verbuchen können. Der
gegenwärtige Entwurf wäre ein Rückschritt für Österreich und würde die
Rahmenbedingungen für unsere Fotoprojekte und -wettbewerbe dramatisch
verschlechtern.
Die Tatsache, dass der schlechteste Vorschlag angenommen wurde, der allen
Länder eine NC Lösung vorschreiben will (O-Text: kommerzielle Nutzung
zwingend immer nur nach Erlaubnis), ist aber gleichzeitig unsere Chance.
Plenarabstimmung is am 9. Juli in Straßburg - dort könnte der Text noch
geändert oder zumindest gestrichen werden um den aktuellen Stand zu wahren.
*Dafür bräuchten wir drei Dinge:*
-
Medienaufmerksamkeit v.a. in den Ländern mit Panoramafreiheit
-
Viele MEPs die eine Löschung/Abänderung mitunterzeichnen v.a. aus der
EVP Gruppe (also ÖVP)
-
Koalitionspartner die bei den ersten zwei Punkten helfen
Wenn ihr kreative Ideen für eine Kampagne oder Kontakte zu MEPs habt
würden wir uns sehr über eure Unterstützung freuen!
*Was bisher anderswo geschah:*
In Brüssel haben wir das Thema Panoramafreiheit in drei "Brussels bubble"
Medienkanälen als Teil der Berichterstattung zum Reda Bericht platzieren
können (The Register, Politico's täglicher Newsletter und EuroPolitics).Die
Gruppen der Grünen und der EKR (britische und polnische Konservative) sind
grundlegend mit uns einverstanden und würden den Text auch gerne anders
sehen. Die niederländischen Liberalen von der ALDE Gruppe, dessen
französischer Rapporteur das schlechten Textvorschlag einbrachte, sind
ebenfalls not amused und sind bereit zum Handeln.
Das Gespräch mit den niederländischen Liberalen hat nun die Arbeitsgruppe
Politik (vier Ehrenamtliche) von WMNL übernommen. Sie werden alle
niederländischen MEPs anrufen und Postkarten mit schwarz gelöschten
Gebäuden in den Niederlanden drucken, sie dem EP schicken und auch in den
Niederlanden verteilen. Über die WLM Schiene wird versucht hier zusätzliche
Partner einzuspannen und Medienaufmerksamkeit zu ergattern.
In der UK versuchen Michael Maggs und James Heald die Verleger von Büchern
über Architektur in London zu erreichen (einer hatte bereits für uns eine
Email abgestzt). Erfahrungsgemäß wissen wir, dass unerwartete Koalitionen
des größte Medieninteresse genießen, daher wäre dies in der Tat ein guter
Schritt. Ein mögliches Motto für die Koalition ist "Don't copyright the
skyline!".
In Schweden versucht Karl von WMSE einen EVP Parteifreund (Karl ist dort
Mitglied und war schwedischer Abgeordneter) dazu zu bringen, zusammen mit
den Grünen öffentlich dagegen zu fahren. Das Leitgedanke ist hier auch eine
unerwartete Koalition zu präsentieren und das Thema nicht entlang
Parteilinien, sondern als nationale Freiheit darzustellen.
In Deutschland soll ein Brief an Abgeordnete, ein Presseabend und eine
"Call your MEP" Kampagne unter den Mitgliedern organisiert werden.
*Priorität:*
Priorität für die Kampagne ist es, wie gesagt, viele MEPs in der EVP
Gruppe dazu zu bringen, gegen diesen Text vorzugehen.
Wir sprechen von einer Plenarabstimmung, daher ist uns jeder Abgeordnete
von jedem Ausschuss uns recht. Die Gruppe an sich hat das Thema noch nicht
diskutiert. Nur die EVP Leute in Rechtsausschuss (die für NC gestimmt
haben) und die EVP Leute im Binnenmarktausschuss (die für die
Panoramafreiheit gestimmt haben). Soll heißen, hier an dieser Stelle lässt
sich noch einiges machen, speziell wenn wir ein paar Artikel in den
Mainstream Medien absetzen könnten.
Wir stimmen uns derzeit mit Dimi und anderen Aktivisten zu dem Thema in
Österreich ab wie wir hier gemeinsam am Besten weiter vorgehen wollen.
Viele Grüße
Claudia
--
Claudia Garád
Geschäftsführerin
Wikimedia Österreich - Verein zur Förderung Freien Wissens
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