[Wikide-l] Politik machen (was: Re: Bibliothekensterben)
Mathias Schindler
mathias.schindler at gmail.com
Mi Mai 28 12:49:14 UTC 2008
2008/5/28 Achim Raschka <achim_raschka at gmx.de>:
> Moin,
>
> es ist ja alles ganz prima und toll, wenn ihr euch engagieren wollt und
> ihr dürft dafür sicherlich auch irgendwo einen Arbeitskreis einrichten -
> aber bitte nicht hier in der Liste oder in der Wikipedia.
Es ist vermutlich mehrheitsfähig zu behaupten, dass es auf der Welt
Verbesserungspotential gibt. Von all den Grausamkeiten, die wir hier
kritisieren oder angehen können, haben sogar ein paar Punkte einen
echten Bezug zu Wikipedia (von "drängt sich auf" bis gequält).
Wenn sich Wikipedianer in ihrer freien Zeit neben dem Aufbau einer
Enzyklopädie auch noch um diese Dinge kümmern wollen, ist das große
Klasse. Noch besser wäre es, wenn sie ihren politischen Kontrahenten
nicht den Schädel einschlagen und sich auch sonst daran halten, was
die jeweilige Hochkultur erfordert.
Es gibt einen sehr sehr kleinen Bereich an Themen, die die Zukunft der
Wikipedia direkt betreffen könnten. Angefangen von Softwarepatenten
und Veränderungen im Urheberrecht bis hin zu Haftungsfragen, die ein
solch großes finanzielles Risiko auf den Betreiber zurollen lassen,
dass dieser die Schotten dicht macht. Im Moment sehe ich bei keinen
dieser Themen, dass eine massive Protest- und Solidarisierungsarbeit
nötig wäre. Wer anderer Meinung ist und das auch inhaltlich mit einem
direkten Bezug auf Wikipedia begründen kann, wäre hier vermutlich noch
OnTopic.
Wer sich durch die Archive des Bundestages, anderer Parlamente und dem
politischen Umfeld wühlt, wird vermutlich zum Schluss kommen, dass die
beste, direkteste und effektivste Möglichkeit für das Austeilen und
Einsetzen von Clue-Bats eh das Schreiben hochwertiger, neutraler,
aktueller und schöner Artikel ist. Jeder Hauch von
Betroffenheitslyrik, würde dies nachhaltig kompromittieren.
Mathias
Mitglied im User Advisory Board der European Library