[Wikide-l] ...aufklärend und ausgewogen...
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So Dez 9 15:49:31 UTC 2007
1.Wie sollte Kreationismus eine Gefahr für die Menschenrechte werden?
2.Wieso sollen Glaube und Wissenschaft nicht vermischt werden? Wie soll jemand etwas glauben, was er wissenschaftlich für falsch hält? Glaube darf nie wissenschaftlcih gesicherten Erkenntnissen widersprechen.
3.Die Evolutionstheorie ist eine Theorie, für die einiges spricht, die aber nicht bewiesen und nicht empirisch überprüfbar ist und gegen die auch manches spricht.
4.Dass eine Schöpfung stattgefunden hat, lässt sich weder (soweit ich weiß) beweisen noch widerlegen, es gibt aber auch hier einiges was dafür spricht.
Kreationismus und Evolutionstheorie sind also entweder beide wissenschaftlich oder beide unwissenschaftlich. Den beiden Ansätzen unterschiedliche Wertigkeit einzuräumen wäre also sehr wohl ein Verstoß gegen NPOV. Der Vergleich von Kretionismus mit Holocaustleugnung ist absolut unsachlich, aber ich stimme dir zu, dass das Beispiel mit dem Sturz aus großer Höhe gut war.
[[Benutzer:Son sonson]]
-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sat, 08 Dec 2007 23:19:52 +0100
> Von: schwarze_feder at gmx.net
> An: Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia <wikide-l at lists.wikimedia.org>
> Betreff: Re: [Wikide-l] ...aufklärend und ausgewogen...
> Daniel Arnold schrieb
>
> > Das heißt NPOV schließt Objektivität und Wissenschaftlichkeit mit
> ein.
> > Ein
> > Beispiel falsch verstandener Neutralität (weil nicht objektiv und
> > unwissenschaftlich) mit sogenannten balancierten Argumenten ist:
> >
> > "Ein Sturz aus über 4m Höhe auf harten Boden verursacht nach Ansicht
> der
> > Schulmedizin schwere innere Verletzungen mit oft tödlichem Ausgang.
> Nach
> > Ansicht verschiedener indischer Levitationsgurus ist ein Sturz aus
> großer
> > Höhe aber nicht tödlich."
> >
> > Es gibt freilich immer wieder Leute, die NPOV rein als
> > Argumentbalancierung
> > verstehen (und um Wissenschaftlichkeit und Objektivität sich 'nen
> Teufel
> > scheren) und sicher auch so manche Nazidumpfbacke versucht in der
> Politik
> > und
> > auch mal in Wikipedia nach dieser Masche zu verfahren.
>
> Auch auf die Gefahr hin mit meinem "Getrolle" zu nerven:
> Ich finde das Beispiel sehr gelungen, da es deutlich macht, dass Wissen
> auch einen Wert hat. Würden wir nicht auf das "gesicherte Wissen"
> zurückgreifen, entstünde Schaden. Aus dem gleichen Grund fordert der Europarat
> seine Mitgliedsstaaten auf, entschieden gegen den Kreationismus als
> gleichberechtigtes Bildungsfach vorzugehen: es gefährdet Menschenrechte
> http://www.coe.int/T/D/Kommunikation_und_politische_Forschung/Presse_und_Online_Info/Presseinfos/2007/20071004-656-PV-Kreationismus.asp#TopOfPage
> . Ebenso wie die Holocaustleugnung Menschenrechte gefährdet.
> Menschenrechte und Wissenschaftlichkeit sind unmittelbar miteinander verknüpft, sie
> entstanden in gegenseitiger Abhängigkeit im Zeitalter der Aufklärung. Die
> philosophische Debatte um die Aufklärung entstand im Zusammenhang der
> Debatte, ob die Ehe kirchlich sanktioniert werden müsse, eine ungeheuerliche
> Provokation zu der Zeit. Aber während es unser "implizites Wissen" gebietet
> der evangelikalen Position des Kreationismus nicht die gleiche Wertigkeit
> (!) einzuräumen wie der Evolutionsbiologie, tun wir uns schwer damit unser
> aufgeklärtes und implizites Wissen, dass hetero- und homosexuelle
> Lebensweisen gleichberechtigt sind anzuerkennen...
>
> Okay, aber nach dem Hinweis, dass mein "Getrolle" nervt, werde ich mich an
> dieser Stelle nur auf ausdrücklichen Wunsch noch einmal zu diesem Thema
> äussern *schmoll*.
>
> S.F.
> --
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