[Wikide-l] "Internetexperte" "prophezeit" das Ende von Brockhaus und weiteren "Qualitätsangebote" (hoffentlich sind die Weasel-Tags richtig gesetzt)
Erik Moeller
eloquence at gmail.com
Mi Jul 5 12:24:15 UTC 2006
On 7/5/06, Henriette Fiebig <Henriette.Fiebig at snafu.de> wrote:
> Und jetzt - wenn ich schon mal dabei bin - ganz krass: Ich dachte
> eigentlich, daß wir eine Enzyklopädie schreiben. Es mithin um die
> Vermittlung von Wissen geht. Wieso muß ich da eigentlich die
> Sozialkompetenz mitbringen, mit jedem Troll und Dummkopf pädagogisch
> umgehen zu können? Wieso reicht es nicht, daß ich mein Wissen - nota
> bene: mein mit Quellen belegtes Wissen - zur Verfügung stelle?
Der offene, dynamische Raum ist grundsätzlich eine feine Sache, und
Versuche, ihn zu regieren und einer undefinierbaren Statik zu
unterwerfen, werden in Sockenpuppenkriegen und endlosen
Eskalationsspiralen enden -- oder in Stagnation. Das Ziel muss es
sein, zusätzliche Räume zu schaffen, die dann auch andere Qualitäten
erlauben, und am Ende ein sinnvolles Gleichgewicht zu finden.
Wikipedia muss nicht zu jedem Zeitpunkt von hoher Qualität sein.
Vielmehr müssen wir die Untermenge der hochqualitativen und als solche
identifizierbaren Artikel systematisch erhöhen.
Sprich: Stabile Versionen, für deren Zertifizierung dann auch
Experten-Rat eingeholt werden kann. Ein erster Prototyp befindet sich
nun endlich in ernsthafter Entwicklung, so dass damit zu rechnen ist,
dass wir zumindest noch in diesem Jahr ein paar Beta-Tests machen
können. Dann werden wir aber noch Jahre brauchen, um die
unterschiedlichen Modelle im Sinne der Artikelqualität
auszubalancieren (wie viel Einfluss dürfen Experten haben, wie viel
Einfluss Laien, wie wichtig ist Konsens, etc.).
Wikipedia ist ein Jahrhundertprojekt. Man muss da mit einer gewissen
Gelassenheit rangehen. ;-) "If all you have is a hammer .." Nur weil
wir derzeit ein Admin-System haben, heißt das nicht, dass Admin-Tools
das richtige Instrument sind, um die Qualitätssicherung zu
systematisieren.
Erik