[Wikide-l] Finanzen
Bernd Beckschwarte
b.beckschwarte at cityweb.de
Sa Apr 22 20:58:52 UTC 2006
Was informierte Spendenwillige heutzutage in der Konkurrenz
aller Spendenbaggereien um stets löbliche Zwecke meist
wissen wollen, ist zweierlei:
1- wieviel Geld kommt herein (Input)
2- wieviel davon wird für welche Spendenzwecke wohin
ausgegeben (Output)
Daraus kann rückgerechnet werden., wieviel Geld für eigenen
Verwaltungsaufwand "hängenbleibt" im Spendensammelsystem
(und damit dem eigentlichen Spendenaufkommen / Output)
entzogen ist.: die Verwaltungsquote. Eine wichtige Meßlatte
für die Effizienz vom Sendensammeln.
Mal zwei krasse nichtreale Beispiele:
1- der Wikimedia-Verein generiert ein Spendenaufkommen von
5.000.00 Euro im Jahr. Da das alles ehrenamtlich geschieht,
gehen auch 5.000.000 Euro gleich 6ca. .000.000 Us-Dollar als
Überweisung übern Teich nach Florida, und der liebe Jimbo
kauft hoffentlich ausschließlich Server davon.
(Hier kommt die Zweistufigkeit rein: die US-Foundation
reportet. Auch sie hat einen Verwaltungsaufwand, und kann
nicht alle hereinkommende Kohle nur in die
Hardware-Infrastruktur stecken, wie wir alle bei
ausbleibendem Hamsterradeln (die WP steht mal wieder...) es
nur zu gern hätten.
Verwaltungskostenquote: 0%. Klasse. Maximaler Nutzen des
hereinkommenden Spendenvolumens.
2- Der Wikimedia-Vorstand hat einen Spendeneingang von 1.000
Euro im Jahr. Kurt Jansson muss nach Bensberg reisen, um den
Grimme-Preis und die Sony-Laptos in Empfang zu nehmen, und
leider kostete die Reise 2.000 Euro; einer der Laptops muss
noch auf eBay vertickt werden, damit die Reisekasse
ausgeglichen sei. Überweisung an Jimbo: NULL.
Verwaltungsquote: 100% (--> Spendennutzen: null.) Das System
würde sich nur selbst befriedigen. Krass ineffizient, für
den behaupteten Zweck, Spenden nicht nur zu sammeln, sondern
auch projektförderlich weiterzuleiten.
Die WM sucht(e) einen Geschäftsführer. Der kostet Gehalt.
Sagen wir 3.000 EU/Mon, mit BAT = 15 Gehälter und einer
Sozialabgabenquote von 70% drauf kostet der den WM-Verein
also ca. 75.000 Eu/anno. Soviel mehr muss schon mal an
Spenden eingewirtschaftet werden, sonst ist die
GF-Einstellung (wirtschaftlich) negativ, kontraproduktiv.
Gängige Verwaltungsquoten großer, guter Sammelsysteme
(Amnesty, UNICEF) liegen zwischen einem und drei Prozent,
las ich mal wannwiewo. Es wäre schon interessant, wie die
Zahlen bei Wikimedia e.V. aussehen. Ich spendete auch mal,
aber werde das erst wieder tun, wenn ich lese, was so
passiert mit dem Geld. Und erzähle mir bitte keiner, ich
solle erstmal Vereinsmitglied werden, um dann eventuell mehr
wissen zu dürfen. Die Öffentlichkeit ist aufgefordert, zu
spenden. Und die Öffentlichkeit sollte grob erfahren dürfen,
wie Input und Output beschaffen sind.
NICHT zu informieren ist m.E. eine ganz schlechte "Lösung".
Sie löst nichts, außer ein eventuelles
Im-Dunkeln-Bleibenwollen, was ich keinem unterstellen
möchte. (Was aber viele dann argwöhnen.) Ein minimaler
Rechenschaftsbericht würde vierteljährlich zwei Zahlen
liefern: a-Spendenaufkommen, b-den Transfer in die USA.
Freundlichen Gruß
Bernd Beckschwarte
> von Paul Ebermann
>
>
> Ivo Kötnig skribis:
>
> > > Ein Finanzbericht nur fr die Mitglieder von
> > > Wikimedia Deutschland
> > > ist nicht ausreichend, um Spender nicht abzuschrecken
> >
> > Vielleicht schreckt es nur dich ab? Vielleicht
> > gibt es ja jur. oder
> > nat. Personen, die besser nicht zu viele
> > Informationen bekommen
> > (inkl. diese)? Ich zumindest h tte bedenken,
> > deswegen irgendwann mal
> > für Rechtsanwälte spenden zu müssen.
>
> (Ich hoffe, der Verein macht sowieso nichts
> Rechtswidriges mit dem Geld.)
>
>
> Man muss ja nicht furchtbar detailliert aufführen,
> welche Anzeige wieviel gekostet hat ...
>
> Aber ein grober Überblick über die Ausgaben, etwa
> aufgeschlüsselt nach
>
> - Hardware (für Wikimedia-Projekte)
> - Öffentlichkeitsarbeit
> - Vereinsverwaltung
> - Rechtsstreitigkeiten
> - ...
>
> wäre für eventuelle Spender schon nützlich.
>
>
> Paul