[Wikide-l] Lizenzfragen

Klaus Graf klaus.graf at geschichte.uni-freiburg.de
Fr Jan 7 11:49:12 UTC 2005


On Fri, 7 Jan 2005 11:39:15 +0100
 Ulrich Fuchs <mail at ulrich-fuchs.de> wrote:
> >
>
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Administratoren/Beschwerde_gegen_all
> >e_Admins mit Stellungnahme von Bernhard Reiter zur Frage
> der
> > Loeschung von Artikeln. Dass geloeschte Inhalte intern
> > sichtbar bleiben ist unter Lizenzgesichtspunkten
> > problematisch.
> 
> Nein. Warum? Die Lizenz gibt niemandem ein *Recht* auf
> Veröffentlichung.

Uli, es aergert mich immer wieder, mit welcher
apodiktischen Nonchalance du deine hoechstpersoenlichen
Ansichten hier als allgemein gueltig ausgibst.

Im Fall von Textspenden Dritter koennen wir nicht
einerseits um solche werben, andererseits aber dann nach
Belieben loeschen. Aber das ist eine etwas andere
Problematik.

Die interne Zugaenglichkeit geloeschter Beitraege stellt
eine urheberrechtlich relevante Nutzungshandlung dar, da
angesichts der grossen Zahl von Admins, die Zugriff darauf
haben, eine persoenliche Verbundenheit nicht mehr gegeben
ist und die Nutzung daher "oeffentlich" ist (auch wenn die
allgemeine Oeffentlichkeit ausgeschlossen ist), was die
strikte Einhaltung der GNU FDL zur Folge haben muss. Ich
will das nicht absolut hochspielen, aber ich finde es
absolut inakzeptabel, zu leugen, dass hier ein Problem
bestehen koennte.


> 
> > * Urhebernennung bei Textspenden Dritter
> >
> > Es existiert dazu keine verbindliche Konvention. Am
> > sinnvollsten waehlt man dazu die Diskussionsseite,
> moeglich
> 
> Nein. Am Sinnvollsten wählt man dazu die
> Zusammenfassungszeile beim 
> Einstellen.

Das ist eine unbelegte persoenliche Behauptung, die mich so
viel interessiert, wie wenn in China ein Sack Reis
umfaellt.


> > waere auch der Artikel selbst (s. Artikel Carové). Es
> ist
> > ein klarer Verstoss gegen die Lizenz, dass auf der
> > Wikipedia-CD diese Informationen wegfielen.
> 
> Dann ist ^das Problem nämlich keins mehr.

Verstehe ich nicht.

> 
> > Es ist ein klarer Verstoss gegen die Lizenz, dass auf
> der
> > CD  nicht die Angaben der Bildbeschreibungsseiten
> vorhanden
> > sind.
> 
> Is ja gut. Haben wir nun oft genug gehört. Was soll man
> denn nun Deiner 
> Meinung nach tun? Die CD einstampfen?

Die Weiterverbreitung der CD-Version etwa auf DVD nur
lizenzkonform gestatten. So einfach ist das. Ich freue mich
angesichts deiner Ignoranz schon auf die erste
Schadensersatzklage eines unzufriedenen Bildautors.


> >
> > * Urhebernennung bei Uebersetzungen
> Sollte man vielleicht mal wirklich ein Verfahren
> überlegen. Das bisherige "aus 
> en:" läuft aber unter "Gentleman Agreement" innerhalb der
> Wikimedia-Autoren.
> Grundsätzlich mögliches vorgehen: Englischen Text
> komplett einkopieren, in 
> Zusammenfassungszeile fünf Hauptautoren angeben,
> speichern, erst dann 
> übersetzen.
> 
> 
> > Werden Textteile in andere Artikel eingefuegt, so muss
> dies
> > ebenfalls Urhebernennung (Versionsgeschichte) und
> > transparente Kopie beruecksichtigen. 
> 
> Ersteres ja, zweiteres nein. Die transparente Kopie ist
> der zusammengefügte 
> Artikel. Das Original (aus dem ich kopiert habe) muss ich
> nicht mehr als 
> transparente Kopie vorhalten, nur das neue
> zusammengeführte Werk.

Eine voellig absurde Missinterpretation der GNU FDL.

> 
> > Dies gilt auch, wenn 
> > ein Artikel geloescht und sein Inhalt in einen anderen
> > eingefuegt wird. Bei der Loeschen von Versionen
> > insbesondere wg. URV, das neuerdings moeglich ist, kann
> es
> > sehr leicht vorkommen, dass Lizenzverstoesse durch die
> > Loeschenden vorgenommen werden. 
> 
> Kann es nicht. Warum?

Bei soviel "Problembewusstsein" fehlen einem die Worte.

> 
> > * Transparente Kopie als Link
> >
> > Waehrend man bei "unseren" Servern argumentieren kann,
> dass
> > es sich um das gleiche Angebot handelt, stellt sich die
> > Frage, ob man sich bei Offlineprodukten wie Readern
> oder
> > der CD mit einem Internetlink begnuegen darf.
> 
> ein Offline-Angebot hat sich an die volle Lizenz zu
> halten. War schon immer 
> so.
> 
> > * Urhebernennungen
> >
> > Es muss sichergestellt sein, dass man automatisiert bei
> > hunderten Autoren die "five of the principal authors"
> > angeben kann.
> 
> Technisch machbar, Umsetzung sowohl von der
> Programmierung wie der benötigten 
> Rechenleistung höchst aufwendig. Fragt sich, warum
> Wikimedia geld ausgeben 
> soll, damit der Downstream die Autoren automatisiert
> finden kann. Muss er die 
> halt von Hand raussuchen.

Das ist niemandem vernuenftig vermittelbar. Ich denke, mit
zunehmender Popularitaet der Wikipedia werden auch die
rechtlichen Probleme im Zusammenhang mit der GNU FDL
ansteigen, weil es fast die schlechtestmoegliche Lizenz
fuer Open Content ist. Ich wuensche der Wikipedia wirklich
von ganzem Herzen, dass sie mal juristisch auf die Nase
faellt, damit die Erstellung einer eingaengigeren
GNU-FDL-Version rasch kommt.

KG