Pseudoproblem Lektorauswahl (war: Re: [Wikide-l] Frage: Gibt es ein "Krise der Wikipedia" und sind die Probleme neu?)
Markus Mueller
markus at flauta.de
Do Dez 8 14:57:51 UTC 2005
Hallo Detlef!
Am Donnerstag 08 Dezember 2005 15:30 schrieb Detlef Kuechler:
> > Man schaut sich einfach an, was jemand sonst so schreibt und vergleicht,
> > ob dieses z.B. mit den wissenschaftlichen Quellen, der Fachliteratur oder
> > den Enzyklopädien im Grundatz vereinbar ist. Ist es das, dann ist er
> > vermutlich qualifiziert, ist es das nicht, ist derjenige nicht für eine
> > Mitarbeit geeignet.
>
> Sorry, wenn ich penetrant erscheine, aber das Problem scheint mir so immer
> noch nicht geloest. Du schreibst "Man schaut,,,". Wer ist "man"?
Nein, Du bist nicht penetrant. Solche Unklarheiten klären zu wollen ist nur
legitim. Das Problem des infiniten Regresses ergibt sich in der Praxis
nämlich gar nicht.
Erstmal: grundsätzlich kann das jeder entscheiden, der auch ein paar
einschlägige Lexika zuhause hat und schaut, ob das, was der Kandidat bisher
geschrieben hat, dem widerspricht oder die Sachlage verzerrt usw.
Zweitens: Da wir schon anerkannte Experten in den Bereich haben, werden diese
eben per Akklamation zu Lektoren (wie sind früher die Admins ernannt
worden?!) ernannt. Ob danach nur die Lektoren weitere Lektoren berufen, oder
welches Verfahren da grundsätzlich angmessen ist - das wäre noch zu
diskutieren (die Vertrauenslisten sind da so ein halbherziger Versuch
gewesen).
Zu Deiner Frage an Katharina:
Es ist mir völlig wurst, ob jemand in Harvard seinen Ph.D. gemacht hat oder
sein Wissen aus der "Sendung mit der Maus" hat. Wenn die Person zeigt, dass
sie sachlich und konstruktiv an einem Thema mitarbeiten will und *kann*, und
das nötige Quellenbewußtsein usw. aufbringt, dann ist es unerheblich, ob er
seine Artikel zusammengooglet oder 2 Jahre original research zu dem Thema
geleistet hat.
Zu diesem Problem siehe auch [[Chinesisches Zimmer]].
Schöne Grüße,
Markus.