[Wikide-l] Frage: Gibt es ein "Krise der Wikipedia" und sind die Probleme neu?

Rainer Zenz mail at rainerzenz.de
Mi Dez 7 19:05:37 UTC 2005


Am 07.12.2005 um 19:14 schrieb Markus Mueller:

> Nein, mit Sprüchen wie diesem werden wir sicherlich keine bessere 
> Presse
> bekommen.
>
> Stattdessen wäre es doch mal ein interessanter Ansatzpunkt, darüber
> nachzudenken, was und wo die Grenzen der sozialen Software wirklich 
> sind. Ob
> es wirklich eine flache Hierarchie des Wissens gibt, ob wirklich jeder
> Benutzer auf gleiche Weise zu einer Enzyklopädie beitragen kann.
>
> (Und dass wir gerade in einer ziemlich tiefen Krise stecken - einem 
> Wendepunkt
> in der Entwicklung der deutschen Wikipedia - das brauche ich gar nicht 
> selbst
> zu behaupten, das zeigt mir schon die Diskussion zum besagten 
> Meinungsbild.)

Was mich an dem Artikel irritiert hat, der ja nicht so unfreundlich 
war, wie nach der Überschrift zu befürchten, war die Postulierung einer 
aktuellen Krise der Wikipedia. Das grundsätzliche Problem wird doch 
seit mindestens einem Jahr, eher schon zwei, diskutiert. Auch die 
Vorschläge, z. B. den Zugang so oder so einzuschränken oder "stabile 
Versionen" zu etablieren, sind alles andere als neu.

Durch das schnelle Wachstum der Wikipedia wird die Angelegenheit 
allerdings immer dringlicher, nur um eine Krise handelt es sich eben 
nicht. Ungeachtet der gerade hochgekochten Geschichten mit "Rufmord" 
und den DDR-URVs. Sowas kann einen alten Wikipedianer wirklich nicht 
erschüttern, weil auch das grundsätzlich altbekannte Probleme sind, die 
der Lösung harren.

Wir werden allerdings früher oder später nicht darum herumkommen, das 
auch mal ernsthaft anzugehen und geeignete Konsequenzen zu ziehen, wie 
immer die aussehen werden.

Gruß, Rainer