[Wikide-l] Re: "Character assassination" auf en.wikipedia

Christian Eyrich VJBDONFBFOPG at spammotel.com
Do Dez 1 19:18:35 UTC 2005


Ulrich Fuchs wrote:

>> Die WP schreibt zu [[Wiki]]: "Änderbarkeit der einzelnen Seiten durch
>> jedermann" und "die von den Benutzern nicht nur gelesen, sondern auch
>> online geändert werden kann". Jedermann und Änderung durch die Benutzer
> 
> Kuck in eine richtige Enzyklopädie, wenn Du ne richtige Definition haben 
> willst ;-) 
> 
> http://www.wikiweise.de/wiki/Wiki

Daß die Definition in WP nicht jedem Gefallen wird (und erst Recht Dir
nicht) hatte ich schon vermutet. Aber wahrscheinlich gibt es auch gar
keine verbindliche.

> Nicht als das, was die Wikipedia oder auch Wikiweise macht: Er sieht, sofern 
> ich ihn richtig verstehe, ein Wiki nicht als Werkzeug zur gemeinsamen 
> Texterstellung (Unterstützung des Produktes), sondern zur Kommunikation in 
> Gruppen (unterstützung des Weges). Während Wikipedia, Wikiweise etc. zeigen, 
> dass Wikis, richtiges Management vorausgesetzt, für ersteres durchaus 
> geeignet sind, taugen sie für das, was Ward Cunningham in ihnen sieht, nur 
> bedingt und nur für kleine Gruppen. 

Das sehe ich auch so. Schon die Diskussionsseiten zeigen meiner Meinung
nach, wie ungeeigent ein Wiki sein kann.

>> Aber was unterscheidet ein Projekt wie Wikiweise oder eine auf
>> angemeldete Benutzer reduzierte Wikipedia von einer normalen 
>> Webseite (von der Organisation, nicht der Technik)?
> 
> Das sog. "Shared Display"-Pattern: Leute arbeiten gemeinsam an einem Text, 
> haben die Änderungen der anderen mehr oder minder sofort vor Augen, und 
> können über diese Änderungen außerhalb des Textes kommunizieren 
> (Diskussionsseite). Wikis sind Werkzeuge für eine virtuelle Gemeinschaft. Aus 
> welchen Personen eine virtuelle Gemeinschaft besteht, ist erstmal unabhängig 
> von der Technologie "Wiki".

Grundsätzlich können an einer Webseite auch mehrere User basteln. Und
auch Versionierung und History sind beispiesweise CVS möglich.
Also ist Wiki wirklich nur die Infrastruktur, die Technik, sonst nix.

> Eine Anmeldepflicht wäre für die Wikipedia aber sicher kein Heilmittel. Sie 
> würde, wenn man die Hürden etwas höher legt (E-Mail-Bestätigung) bestenfalls 
> den Vandalismus eindämmen (das allerdings würde sie ziemlich zuverlässig). 
> Der ist nun zwar nervig, hat mit dem Hauptproblem der Wikipedia (mangelnde 
> Qualität) aber nix zu tun. Das kriegt man nur in den Griff, wenn man sagt, 
> was man an Texten haben will und was nicht, und sich wesentlich schneller 
> traut, grausam zu sein bei den Benutzern, die nicht mitziehen. Bspw. stellte 
> ich mit Entsetzen fest, dass ein eigentlich dauerhaft gesperrter Hans Bug 
> wieder ungestraft aktiv sein kann. Wer Regeln auftstellt, aber keine 
> Mechanismen hat, für ihre Einhaltung zu sorgen, kann es gleich lassen. 

Anmeldung ist sicher kein Allheilmittel. Nur verbindliche Regeln sind's
auch nicht. Deren Durchsetzung dürfte nämlich schwierig sien, wenn keine
Anmeldung nötig ist.

Also ist mindestends beides nötig. Und bei den weiteren Maßnahmen kommen
mir (leider) auch nur gestaffelte Userprivilegien je nach im Projekt
verbrachter Zeit und getaner Arbeit in den Kopf.

Christian