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Skriptor
skriptor at jhenning.de
Do Apr 14 14:10:31 UTC 2005
>> spannend (und positiv) finde ich allerdings, dass die enorme Zunahme
>> der
>> Zugriffe bei uns die anderen Enzyklopädien kaum oder gar nicht
>> beeinflussen.
>
> Streiche das Wort "andere", dann verstehst Du, warum ;-)
Reality Check: Letztens mußte ich was über Sándor Márai wissen, einen
ungarischen Schriftsteller, der mit Thomas Mann vergleichbar wenn auch
nicht so berühmt ist. Auf jeden Fall eine der wichtigen literarischen
Figuren aus dem Ungarn des 20. Jahrhunderts und nicht irgendwie
aktualitätsgebunden.
- Wikipedia de: kann sich jeder selbst ansehen, ca. 1450 Wörter
(Werkverzeichnis nicht mitgerechnet)
- Wikipedia en: ebenfalls selbst ansehbar, ca. 200 Wörter ohne Werke
- Brockhaus: 44 Wörter*
- Encarta de: unbekannte Länge, aber nach der Einleitung ("Márai,
Sándor (1900-1989), ungarischer Schriftsteller. Seinen Tagebüchern
(2000) wird als Zeitdokument ein ähnlich hoher Rang wie Victor
Klemperers...") zu urteilen in der gleichen Klasse wie der Brockhaus.*
- Encarta en: nichts
- Britannica (online und 2003 deluxe): kein Artikel aber Erwähnung am
Rande in anderen Artikeln
Nun kann man das unterschiedlich beurteilen, und allgemeingültig ist
dieser eine Fall ganz sicher nicht, und Uli wird höchstwahrscheinlich
auch erklären können, warum eine Enzyklopädie nicht viel zu Sandor
Marai sagen muß.
Andererseits frage ich mich, was das ganze Geeiere mit "Wikipedia ist
doch keine Enzyklopädie" soll, denn welche Bedeutung das praktisch hat,
bleibt angesichts solcher Ergebnisse wie oben unklar. Es erscheint mir
besser, ein 'bloßes Lexikon' zu haben, das die gesuchte Information
enthält, als eine Enzyklopädie, die sie nicht enthält.
Anders ausgedrückt: Daniel Küblböck wegzulassen, ist noch kein
Qualitätsmerkmal.
Viele Grüße
Skriptor
* Mangelns Abo konnte ich die inhaltliche Qualität nicht prüfen