Re: [Wikide-l] Nachdenken über status quo
Holger Stegemann
hs at geheim.de
Fr Jun 25 13:17:21 UTC 2004
----- Original Message -----
From: "Ilja Lorek" <ilja.lorek at gmx.net>
> mir ging es am Beispiel von dem Artikel [[Status quo]], der nebenbei
> superschnell gelöscht wurde, den Löschantrag und der Diskussion dazu, den
> "status quo" bei der Wikipedia im Bezug auf Löschmanie und Begriffe, wie:
"Status quo" wurde nicht gelöscht, weil der Begriff keine Erwähnung verdient
hätte. Der komplette Eintrag war:
Lat. für "gegenwärtigen Zustand"
und das war's. Das ist, wie ich finde, zu Recht schnellgelöscht worden.
Selbst der Löschantrag hat mehr Arbeit gekostet als das Schreiben dieses
Sub-Stubs. Wohlgemerkt: Nicht weil der Begriff nicht erklärenswert wäre,
sondern weil die (wohlmeinend gezählten) vier Wörter ihn nicht erklären und
der Mininmalanforderung an die Qualität eines Artikels nicht entsprechen.
Solche Artikel werden wirklich am Besten sofort gelöscht, um Raum für einen
qualitativ besseren Artikel zu machen oder, wie Du es jetzt getan hast,
einen Redirect auf die bereits vorhandene Erklärung anzulegen.
Status quo ist also der falsche Anlass, um über das Anlegen oder Nichtanlgen
von Artikeln aus themenbezogener Sicht nachzudenken. Artikel wie der
Abspannmast im Stausee Santa Maria, die Kristallomantie oder die eklige
Klabusterbeere sind dazu besser geeignet, da sehe ich durchaus kontroverse
Standpunkte, die Diskussionsbedarf haben. Dabei würde so mancher Beitrag auf
der Löschkandidatenseite, im Artikel untergebracht, den Löschantrag sogar
entkräften, weil der eben nicht gegen das Stichwort, sondern gegen die
Qualität des Artikels gerichtet ist.
Zum Thema "Mut haben" möchte ich noch anmerken, dass auch das Löschen von
Artikeln sehr mutig sein kann. Wenn das Löschen eines Artikels die
Gesamtqualität der Wikipedia erhöht, weil kein Artikel manchmal besser ist
als ein schlechter Artikel, habe ich auch kein Problem damit, einen Artikel
zu löschen. Ich sehe in der Wikipedia auch weiterhin nicht die Bibliothek
von Babel, die alles sammelt, was es gibt (oder auch nicht gibt), sondern
eine Enzyklopädie mit einem gewissen Qualitätsanspruch. Der ist manchmal
schwer durchzusetzen, aber ich werde es weiterhin versuchen.
Holger / Terabyte