[Wikide-l] Interview mit Jimmy (slashdot)

Jan Beckendorf jan at beckendorf.de
Mi Jul 28 19:14:04 UTC 2004


Mathias Schindler wrote:

> Jimmy hat mir vor einer Woche oder so das okay gegeben, als ich nach der 
> Lizenz der Antworten fragte und ob man das vielleicht übersetzen könne....
> 
> Hat jemand interesse?

Schönes Interview. Ich hatte gerade Langeweile und hab mal schnell die 
ersten zwei Antworten übersetzt (die Fragen hattest du ja schon erledigt):

1) Spenden -- von "southpolesammy"
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Was ist der gegenwärtige Stand der Spenden und was ist die Zukunft der 
Wikipedia, wenn der Spendenfluß ohne Werbung nicht zunimmt?

Jimmy Wales:
Wir brauchen ständig finanzielle Mittel für Hardware. Ich trage die 
Kosten für die verbrauchte Bandbreite und die Hosting-Gebühren -- und 
werde dies für die nähere Zukunft weiter tun -- aber wir verlassen uns 
auf Spenden der Community für die Hardware, die wir brauchen, um die 
Seite am Laufen zu halten.

Unsere Wachstumsrate ist immernoch umwerfend.

Einer der Gründe, warum ich so gespannt war, als ich von Roblimo nach 
einem Interview gefragt wurde, war, daß besonders die Slashdot-Community 
in der Vergangenheit sehr großzügig mit uns umgegangen ist. Dieses 
Publikum versteht die Bedeutung dessen, was wir tun, die Bedeutung 
dessen, die Idee von Freiheit im Sinne der GNU-Lizenzen weit über die 
Grenzen der Free-Software-Community hinauszutragen.

Jeder, der daran interessiert ist, uns als Hilfe eine Spende zukommen zu 
lassen, kann sich auf unserer Seite ansehen, wie wir das Spendengeld 
verwenden.

2) Werbung? -- von "obli"
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Wie wird für Wikipedia geworben? Hat Wikipedia jemals einen Groschen für 
all die Publicity ausgegeben; ich glaube nicht, daß ich jemals Werbung 
gesehen habe, wenn ich mich recht entsinne.

Jimmy Wales:
Nein, wir zahlen nicht für Publicity, haben dies noch nie getan und 
werden es höchstwahrscheinlich auch niemals tun; es war bisher nicht 
notwendig und ich denke auch nicht, daß es jemals notwendig wird.

Der Schlüssel dazu liegt darin, daß wir spannende und interessante 
Sachen machen. Wir zeigen, was mit einem Gemeinschaftsprojekt, das mit 
freier Software arbeitet und freien Lizenzen unterliegt, möglich ist. 
Heutzutage weiß jeder, daß unter diesen Prinzipien der freien 
Lizenzierung hervorragende Software geschrieben werden kann, und wir 
beweisen, daß die Idee, Wissen zu teilen, in anderen Bereichen ebenso 
leistungsfähig ist.