[Wikide-l] Re: WP nicht schlagartig schlecht geworden

Ilja Lorek ilja.lorek at gmx.net
Mo Jul 26 19:19:56 UTC 2004


----- Original Message ----- 
From: "b schewek" <schewek at linuxmail.org>
> > Ja. Und da es 'unser' Projekt ist, wird die kritische Betrachtung immer
gefärbt bleiben.
>
> Um auf die inhaltlich qualitativen Probleme und die nicht-enzyklopädischen
> Miss-Inhalte zurückzukommen: Die entstehen immer mehr, weil wir ein
> breiteres und weiteres Spektrum an Beitragenden erreichen. Vielleicht
> hat das Wiki-Prinzip seine Schuldigkeit getan (Wikipedia bekannt gemacht)
> und kann gehen, um durch ein neues Betragsprinzip (Pflicht zur Anmeldung)
> ersetzt zu werden. - Dem Einwand, dass viele Neulinge erst durch anonyme
> Änderungen zu uns gestoßen sind, will ich mit der Frage entgegentreten,
> ob ein ständiges weiteres Wachstum *um jeden Preis/aus Prinzip*
> notwendig und sinnvoll ist.
>
Danke Schewek, Du sprichst mir aus dem Herzen, ein Enzyklopädie-Projekt mit
bald 120 Tausend Artikeln muss doch nicht mehr vor Allem oder um jeden Preis
oder einfach nur aus Prinzip hauptsächlich mengenmäßig wachsen. Die
Wikipedia ist doch kein Hefeteigkuchen! Sie soll in der Zukunft daher primär
reifen - in die Qualität der Information - das heißt - in meinen Augen - die
Artikel wären in der Zukunft nur noch von angemeldeten Benutzern zu
editieren und alle anderen können nur noch die Diskussionsseiten benutzen.
Ja, man könnte sogar noch dabei überlegen, ob nicht neue Artikeln eventuell
auch noch von Jedermann und jeder Frau auch anonym zu verfassen möglich
wären, damit wäre vielleicht doch ein Kompromiß möglich. Diese neuen Artikel
wären leicht(er) zu kontrollieren. Und schnell wieder gelöscht, wenn
mißlungen.

Was enzyklopädisch und was nichtenzyklopädisch ist, da bin relativ
großzügig, ich habe ein paar Generationen von Lexika durchgepflügt und die
Ansichten darüber sind scheinbar doch dem steten Wandel unterworfen. Wenn
ich beim Jauch & Co. (wobei der Jauch und seine Fragen noch das Beste aus
diesem Club sind!) zugeschaut habe, womit man heute in deutschen Landen
Millionär werden kann oder soll, da muss nur noch staunen was man als Wissen
abfragt. Dem Buchhändler in mir könnte es recht sein, wenn sich die Menschen
um die Zahnspange von Dieter B. und Dritte Zähne von M. M. interessieren,
wenn man zwar dank Joker nicht wissen muss, dass Spitzmaus keine Maus ist,
doch an der Anzahl von Ehemänner von einer Hollywood-Matrone doch
schlußendlich scheitert...

Deswegen meine ich - was enzyklopädiewürdig sein könnte, das soll vielleicht
erst die nächste Wikipedianergeneration entscheiden dürfen, aber allerlei
Fäkalismen und Obzsönitäten, dumpfe Beleidigungen, obskure Utopien,
esoterische Wahnvorstellungen sollten zumindest deutlich reduziert werden
können. Fehler werden wir nie ganz verhindern, die passieren überall, aber
wir sollten sie zu minimieren versuchen. Dazu werden wir bald ein
Redaktionssystem entwickeln müssen, damit jedes Gebiet (Kategorie) seine
Lektoren bekommt, die davon was verstehen, Artikel gegenlesen, checken und
es dann auch irgendwie kennzeichnen. Aber das ist noch alles Theorie.

Wie könnte man diesen oberen Vorschlag diskutieren und wo müßte es dann
entsprechend umgeschaltet werden?

Danke und Gruß Ilja