[Wikide-l] Die einzige Quelle?!
Melvin Lafalle
melvin.lafalle at web.de
Sa Dez 4 20:33:12 UTC 2004
Eric Poehlsen wrote:
> Was ist denn an einem Buch seriöser als am Internet?
na ja, das ist der Tat ein heikles Thema; also: in der Regel ist es nun
einmal aufwendiger, ein Buch zu publizieren als irgend etwas im Internet
und da liest und prüft man einen Text eben lieber dreimal, als dass man
den Fehler dann für alle Zeiten bis zu nächsten Auflage drin hat. Dann
gibt es meistens immer noch einen Mittler zwischen Autor und Druck,
nämlich den Verlag/ Lektor. Ein renommierter Verlag achtet eben auch
noch einmal darauf, dass kein Scheiß in seinen Büchern steht, weil
nämlich sonst die Reputation des Verlages selbst auf dem Spiel steht.
Dann zu guter letzt ist der Weg zu einem handfesten Buch (also nicht im
Selbstverlag oder als BOD) auch nicht allen Menschen offen, das ist
entweder nur durch Reputation möglich (guter Autor, Professor etc pp)
oder mit Geld ("dann zahl ich Rowohlt halt, dass die mich drucken"). Das
ist, je nachdem auf welcher Seite des polit. Spektrums man steht,
entweder ein "wünschenswerter sozialer Filter" oder "Marktzensur" (Klaus
Wagenbach).
Ich könnte das jetzt noch weiter ausführen, aber man sieht doch recht
schnell, wo die Unterschiede zum Internet im allgemeinen und der
Wikipedia im besonderen liegen, denn mit "information should be free"
ist eben nicht nur der Kostengesichtspuntk gemeint, sondern auch die
Möglichkeit des Mitgestaltens, hier liegt der eigentlich magische Punkt
der Wikipedia, dass nun auf einmal auch all das zu Wort kommen kann, was
vorher ausgeblendet wurde. Ich glaube nru persönlich, dass die Wikipedia
hier das Hypertextkonzept nicht radikal genug umsetzt, weil sie eben zu
viel an Information bringt, aber das steht auf einem anderen Blatt.
ciao
Melvin