Hallo Hauke,
Guten Tag (Morgen), Das ist so nicht in meinem Sinne, leider habe ich zur Zeit viel zu tun. Danke das du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Ich werden mir das anschaun (und etwas tun). hmmm.. als quelle steht bei der Modell sache :
http://www.calsky.com/lexikon/de/txt/k/ka/karlsruher_modell__stadtbahn_.php
Diese Quellenangabe ist falsch. Als Quelle sollte die Originalwikipedia angegeben werden, inkl. Liste der Authoren.
@Impressung: argh danke das hab ich wohl bei der software umstellung vergessen und nicht mehr deutlich eingebaut :)
Auf die Haftungsausschlüsse, die momentan dort stehen, könnte man allerdings auch verzichten - so oder so haftest du rechtlich für alle Rechtsverstöße, von denen du Kenntnis gehabt hast und die du trotzdem nicht beseitigt hast.
Ich versuchs noch mal deutlich zu machen, also das mit der Qullen nehmung , weil aus der WP kopieren soll man ja so wie ich das immer verstanden habe
Es bleibt die Frage, ob das ausreicht. Denn das Stadtwiki hat ja andere Lizenzbedingungen, und ich bezweifele gerade mal, ob ihr einfach GNU-FDL-lizenzierte Texte per Copy-and-Paste unter eine andere Lizenz stellen könnt.
In dem Sinn müßten dann alle Wikipedia-Kopien aus dem Stadtwiki entfernt werden.
Matthias
Hallo Hauke,
Guten Tag (Morgen), Das ist so nicht in meinem Sinne, leider habe ich zur Zeit viel zu tun. Danke das du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Ich werden mir das anschaun (und etwas tun). hmmm.. als quelle steht bei der Modell sache :
http://www.calsky.com/lexikon/de/txt/k/ka/karlsruher_modell__stadtbahn_.php
Diese Quellenangabe ist falsch. Als Quelle sollte die Originalwikipedia angegeben werden, inkl. Liste der Authoren.
@Impressung: argh danke das hab ich wohl bei der software umstellung vergessen und nicht mehr deutlich eingebaut :)
Auf die Haftungsausschlüsse, die momentan dort stehen, könnte man allerdings auch verzichten - so oder so haftest du rechtlich für alle Rechtsverstöße, von denen du Kenntnis gehabt hast und die du trotzdem nicht beseitigt hast.
Ich versuchs noch mal deutlich zu machen, also das mit der Qullen nehmung , weil aus der WP kopieren soll man ja so wie ich das immer verstanden habe
Es bleibt die Frage, ob das ausreicht. Denn das Stadtwiki hat ja andere Lizenzbedingungen, und ich bezweifele gerade mal, ob ihr einfach GNU-FDL-lizenzierte Texte per Copy-and-Paste unter eine andere Lizenz stellen könnt.
In dem Sinn müßten dann alle Wikipedia-Kopien aus dem Stadtwiki entfernt werden.
Matthias
Hoi Matthias!
Du hast (zwar) Recht, aber sei bitte nicht zu forsch und schon gar nicht so streng mit der Stadtwiki, ich finde, sie sind Schüler und noch am lernen und dann muss man (noch) nicht alles perfekt machen, in der Wikipedia ist auch nicht immer alles so perfekt! Mir sind die vielen dreisten und rein kommerziellen Wikipedia-Mutanten viel mehr ein Ärgernis - da teilweise auch voller Fehler und rücksichtslos & hemmungslos nur gewinnorientiert - diese sind die wahren Absahnen und Trittbrettfahrer - hast Du schon mal bei denen angeklopft?
Hingegen bei der Karlsruher Stadtwiki sehe ich eigentlich sehr positive Entwicklung voraus. Aber ich kann mich auch irren.
Gruß Ilja
Hallo Hauke,
Guten Tag (Morgen), Das ist so nicht in meinem Sinne, leider habe ich zur Zeit viel zu tun. Danke das du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Ich werden mir das anschaun (und etwas tun). hmmm.. als quelle steht bei der Modell sache :
http://www.calsky.com/lexikon/de/txt/k/ka/karlsruher_modell__stadtbahn_.php
Diese Quellenangabe ist falsch. Als Quelle sollte die Originalwikipedia angegeben werden, inkl. Liste der Authoren.
@Impressung: argh danke das hab ich wohl bei der software umstellung vergessen und nicht mehr deutlich eingebaut :)
Auf die Haftungsausschlüsse, die momentan dort stehen, könnte man allerdings auch verzichten - so oder so haftest du rechtlich für alle Rechtsverstöße, von denen du Kenntnis gehabt hast und die du trotzdem nicht beseitigt hast.
Ich versuchs noch mal deutlich zu machen, also das mit der Qullen nehmung , weil aus der WP kopieren soll man ja so wie ich das immer verstanden habe
Es bleibt die Frage, ob das ausreicht. Denn das Stadtwiki hat ja andere Lizenzbedingungen, und ich bezweifele gerade mal, ob ihr einfach GNU-FDL-lizenzierte Texte per Copy-and-Paste unter eine andere Lizenz stellen könnt.
In dem Sinn müßten dann alle Wikipedia-Kopien aus dem Stadtwiki entfernt werden.
Matthias
Hoi Matthias!
Du hast (zwar) Recht, aber sei bitte nicht zu forsch und schon gar nicht so streng mit der Stadtwiki, ich finde, sie sind Schüler und noch am lernen und dann muss man (noch) nicht alles perfekt machen, in der Wikipedia ist auch nicht immer alles so perfekt! Mir sind die vielen dreisten und rein kommerziellen Wikipedia-Mutanten viel mehr ein Ärgernis - da teilweise auch voller Fehler und rücksichtslos & hemmungslos nur gewinnorientiert - diese sind die wahren Absahnen und Trittbrettfahrer - hast Du schon mal bei denen angeklopft?
Hingegen bei der Karlsruher Stadtwiki sehe ich eigentlich sehr positive Entwicklung voraus. Aber ich kann mich auch irren.
Gruß Ilja
Zusatz: Du (und nicht nur Du - it's a Wiki ... !) hast doch durchaus auch die Möglichkeit in der Karlsruher Stadtwiki mitzuarbeiten und durch Deinen Einfluss alles wieder ins Lot zu bringen ... :-) il
Ilja Lorek wrote:
Zusatz: Du (und nicht nur Du - it's a Wiki ... !) hast doch durchaus auch die Möglichkeit in der Karlsruher Stadtwiki mitzuarbeiten und durch Deinen Einfluss alles wieder ins Lot zu bringen ... :-) il
Done. ;-)
Da es allerdings eine durchaus interessante Frage ist, wie sich die CC-Lizenz mit der GNU FDL-Lizenz verträgt und inwieweit also Wikipedia-Artikel in andere Wikis mit anderer Lizenzen übernommen werden dürfen, möchte ich den Text auch mal hier zur Diskussion stellen:
Ok, ich bin gerne bereit, hier mitzudiskutieren - als Karlsruher Bürger wäre ich eigentlich auch an einem erfolgreichen Stadtwiki interessiert. Doch momentan sieht es für mich so aus, dass dazu mal erst ein paar rechtliche Fragen klären müßten - unter anderem die Frage, inwieweit sich die CC-Lizenz mit der GNU-FDL-Lizenz verträgt. Um das mal plastisch zu machen: Indem die Artikel hier unter der CC-Lizenz angeboten werden, wird damit die ursprüngliche GNU-FDL-Lizenz quasi überschrieben - als würde ich beispielsweise eine kommerzielle CD kaufen, den Copyright-Hinweis überschreiben und unter einer beliebigen eigenen Lizenz weiterverkaufen. Selbst wenn die GNU FDL also eingehalten wird, die Quelle und alle Authoren genannt werden - der Artikel darf selber auch nur unter der GNU FDL angeboten werden, aber eben nicht mit einer beliebigen anderen Lizenz. Ich gehe deshalb momentan davon aus, dass es unmöglich ist, innerhalb dieses Stadtwikis irgendwelche Wikipedia-Artikel zu übernehmen - es sei denn, alle Authoren des Wikipedia-Artikels haben dazu ihre Zustimmung erteilt.
Matthias
Hallo Wikipedianer,
Matthias Walliczek schrub:
Doch momentan sieht es für mich so aus, dass dazu mal erst ein paar rechtliche Fragen klären müßten - unter anderem die Frage, inwieweit sich die CC-Lizenz mit der GNU-FDL-Lizenz verträgt. Um das mal plastisch zu machen: Indem die Artikel hier unter der CC-Lizenz angeboten werden, wird damit die ursprüngliche GNU-FDL-Lizenz quasi überschrieben - als würde ich beispielsweise eine kommerzielle CD kaufen, den Copyright-Hinweis überschreiben und unter einer beliebigen eigenen Lizenz weiterverkaufen. Selbst wenn die GNU FDL also eingehalten wird, die Quelle und alle Authoren genannt werden - der Artikel darf selber auch nur unter der GNU FDL angeboten werden, aber eben nicht mit einer beliebigen anderen Lizenz. Ich gehe deshalb momentan davon aus, dass es unmöglich ist, innerhalb dieses Stadtwikis irgendwelche Wikipedia-Artikel zu übernehmen - es sei denn, alle Authoren des Wikipedia-Artikels haben dazu ihre Zustimmung erteilt.
Es ist nicht moeglich, die GFDL mittels einer anderen Lizenz (ohne Zustimmung aller Autoren) in eine andere Lizenz zu aendern - dies ist illegal.
In anderen Lizenz-Konstellationen geht das allerdings - ich uebernehme Fotos von Stock Exchange, bei denen die Fotografen bewusst auf saemtliche Urheberrechte verzichtet haben (in Deutschland ist das allerdings nicht moeglich - aber das ist ein anderes Thema) und stelle diese Fotos dual-lizenziert als GFDL und cc-by-sa 2.0 in Wikimedia Commons ein (allerdings mit Quellverweis).
Tschuess, Tim.
Matthias Walliczek wrote:
Selbst wenn die GNU FDL also eingehalten wird, die Quelle und alle Authoren genannt werden - der Artikel darf selber auch nur unter der GNU FDL angeboten werden, aber eben nicht mit einer beliebigen anderen Lizenz. Ich gehe deshalb momentan davon aus, dass es unmöglich ist, innerhalb dieses Stadtwikis irgendwelche Wikipedia-Artikel zu übernehmen - es sei denn, alle Authoren des Wikipedia-Artikels haben dazu ihre Zustimmung erteilt.
Natürlich kann man einen unter einer GNU-Lizenz lizenzierten Text nicht einfach in eine inkompatible Lizenz überführen, das ist ja das clevere an diesen sogenannten "viralen" Lizenzen, im Gegensatz beispielsweise zur BSD-Lizenz; daher müsste man zunächst schauen, *welche* CC-Lizenz überhaupt verwendet wird und ob sie wirklich inkompatibel zur GNU FDL ist.
Auch sonst, also im Fall einer inkompatiblen CC-Lizenz, sehe ich kein Problem, dort Wikipedia-Artikel zu verwenden, wenn die genannten Bedingungen eingehalten werden und eben unter dem jeweiligen Text steht, dass das betreffende Dokument unter der GNU FDL lizenziert wird. Es muss halt nur deutlich werden, dass für den betreffenden Text eine andere Lizenz als für den Rest des Wiki gilt; das sollte so schwer nicht zu kommunizieren sein, jedenfalls nicht gegenüber Leuten, die selbst ein Wiki betreiben. Eine passende Fomulierung könnte beispielsweise sein: "Die Inhalte dieses Wikis unterliegen, soweit nicht anders gekennzeichnet, der CC-Lizenz sowieso".
Ich sehe im Falle des Stadtwikis übrigens ohnehin keine "Urheberrechtsverletzung", sondern eher ein Missverständnis, das sich rasch aufklären und lösen lassen sollte. Unsere Feinde sind diejenigen, die unsere Inhalte verwenden und trotz freundlichem Hinweis und Vermittlungsversuch ihr (c) druntersetzen und dann auch noch darauf insistieren, dass es keine Urheberrechtsverletzung gegeben habe oder dass es sich um Zitate handle, nicht Betreiber anderer Wikis.
Grundsätzliche Anmerkung:
Ich habe den Eindruck, dass die GNU FDL von einigen Wikipedianern eher als Last denn als Stärke empfunden wird; dem ist m.E. nicht so, Ziel der Wikipedia ist es, eine freie Enzyklopädie zu erstellen; die GNU-Lizenz gewährleistet diese Freiheit der Wikipedia-Inhalte dauerhaft, andere Lizenzen möglicherweise nicht.
Natürlich hat die GNU FDL einige Probleme, aber die Entscheidung für eine GNU-Lizenz ist einer der fundamentalen Grundsätz der Wikipedia, die m.E. denselben Stellenwert hat wie der NPOV; Wikipedia-Inhalte sollen eben keine gemeinfreien Inhalte sein, das wurde einmal so beschlossen und sollte auch so bleiben. Auch sollten wir nicht aus den Augen verlieren, dass die größte Lizenzbaustelle bei uns der Bereich der Bildrechte bzw. der Lizenzen für multimediale Inhalte ist.
Ich möchte daher darum bitten, eher konkrete Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, in welchen Punkten die nächste Version der GNU FDL an unsere Bedürfnisse angepasst werden sollte, als darüber nachzudenken, wie man den Wikipedia-Content in eine gänzlich andere Lizenz überführen könnte. Ich denke, wir können und sollten als vermutlich größter Contentanbieter von GNU-lizenzierten Inhalten durchaus steuernd Einfluss nehmen auf das, wass die FSF als GNU FDL v1.3 veröffentlicht. Und vor allem sollten wir zu der von uns gewählten Lizenz stehen.
In diesem Sinne fröhliche Weihnachten ;)
MfG -asb
Agon S. Buchholz wrote:
Unsere Feinde sind diejenigen, die unsere Inhalte verwenden und trotz freundlichem Hinweis und Vermittlungsversuch ihr (c) druntersetzen und dann auch noch darauf insistieren, dass es keine Urheberrechtsverletzung gegeben habe oder dass es sich um Zitate handle, nicht Betreiber anderer Wikis.
Ok, dann nehme ich mal den Erst-Besten, den ich gerade gesehen habe: www.lexikonia.de. Wer wäre bei einer Klage wegen Verstoß gegen das Urheberrecht dabei? Klageberechtigt ist jeder Author, dessen Artikel dort abrufbar sind (also eigentlich alle). Finanzielle Risiken für die Kläger gibt es nicht (das wäre ja ein Strafverfahren).
Man sollte sich nur über die anderen Konsequenzen im Klaren sein: Das Ganze könnte auch dann öffentlichkeitswirksam werden, wenn das nicht eingeplant wurde - die Frage ist, ob wir das möchten. Wir würden damit das Signal setzen, dass wir uns nicht für dumm verkaufen lassen und die Authoren bei Wikipedia schützen - andererseits könnte es auch andere ungeplante und unkalkulierte Interpretationen geben. Der zweite Effekt: Die GNU-FDL würde (zum ersten Mal?) vor einem deutschen Gericht behandelt und damit auch geprüft werden. Als Worst-Cast könnte herauskommen, dass die GNU-FDL in Deutschland keinen rechtlichen Bestand hat. Andererseits hätten wir im Optimalfall ein rechtsgültiges Urteil, das vielleicht auch bei anderen rechtswidrigen Wikipedia-Mirrorn zum Nachdenken anregt.
Letztendlich: Irgendwann wird es so oder so eine rechtliche Auseinandersetzung um die GNU-FDL geben. Die Frage ist nur, ob wir darauf warten wollen, angegriffen zu werden, oder ob wir das initiieren wollen.
Matthias
Matthias Walliczek wrote:
Letztendlich: Irgendwann wird es so oder so eine rechtliche Auseinandersetzung um die GNU-FDL geben. Die Frage ist nur, ob wir darauf warten wollen, angegriffen zu werden, oder ob wir das initiieren wollen.
Das ganze zu initiieren gefällt mir da persönlich besser als auf irgendwas zu warten. (Auch wenn sich Dinge, die man tun sollte, sowieso irgendwann verselbstständigen)
Am Sat, 01 Jan 2005 23:22:44 +0100 schrieb Matthias Walliczek Matthias@Walliczek.de:
[snip]
Man sollte sich nur über die anderen Konsequenzen im Klaren sein: Das Ganze könnte auch dann öffentlichkeitswirksam werden, wenn das nicht eingeplant wurde - die Frage ist, ob wir das möchten. Wir würden damit das Signal setzen, dass wir uns nicht für dumm verkaufen lassen und die Authoren bei Wikipedia schützen - andererseits könnte es auch andere ungeplante und unkalkulierte Interpretationen geben. Der zweite Effekt: Die GNU-FDL würde (zum ersten Mal?) vor einem deutschen Gericht behandelt und damit auch geprüft werden. Als Worst-Cast könnte herauskommen, dass die GNU-FDL in Deutschland keinen rechtlichen Bestand hat.
Wenn das Gericht beschließt, dass die GNU-FDL in DE keinen Bestand hat, müssten wir uns halt auf eine neue Lizenz einigen (Die CC-Lizenz ist IMHO juristisch für DE recht sicher abgeklärt, oder?) Die Öffentlichkeitswirksamkeit und unser Bestehen auf dem Urheberrecht (nach unseren Regeln -->GNU-FDL) ist meiner Meinung nach kein schlechter Effekt. Immerhin ist es nur Fair die Leistungen hunderter Autoren entsprechend der GNU-FDL zu würdigen, wenn man schon versucht damit Profit zu machen.
Mischka
On Saturday, January 01, 2005 11:22 PM Matthias Walliczek Matthias@Walliczek.de wrote:
Agon S. Buchholz wrote:
Unsere Feinde sind diejenigen, die unsere Inhalte verwenden und trotz freundlichem Hinweis und Vermittlungsversuch ihr (c) druntersetzen und dann auch noch darauf insistieren, dass es keine Urheberrechtsverletzung gegeben habe oder dass es sich um Zitate handle, nicht Betreiber anderer Wikis.
Ok, dann nehme ich mal den Erst-Besten, den ich gerade gesehen habe: www.lexikonia.de. Wer wäre bei einer Klage wegen Verstoß gegen das Urheberrecht dabei? Klageberechtigt ist jeder Author, dessen Artikel dort abrufbar sind (also eigentlich alle). Finanzielle Risiken für die Kläger gibt es nicht (das wäre ja ein Strafverfahren).
Äh, hast Du gelesen was Agon schrieb? Ich lese da was von einem "freundlichen Vermittlungsversuch". Hat es den bei lexikonia schon gegeben bzw. wo ist der dokumentiert?
Man kann ja durchaus darüber streiten, ob ab einem gewissen Punkt juristische Schritte ein geeignetes Mittel sein können, um die GFDL durchzusetzen - ich hoffe aber sehr, dass wir uns hier alle darüber einig sind, dass sowas nur das allerletzte Mittel sein darf.
Diejenigen, die anderer Ansicht sind, möchte ich herzlich einladen, sich künftig um die vermeintlichen Urheber-/Marken-/Persönlichkeitsrechtsverletzungen innerhalb der Wikipedia zu kümmern. Glücklicherweise kamen bisher nur sehr wenige der entsprechenden Mitteilungen von Anwälten. Das könnte sich allerdings schnell ändern, wenn in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, "die Wikipedia" (auch wenn es sich formal nur um einzelne Autoren handeln sollte) würde ohne lange zu zögern zur juristischen Keule greifen.
Aber zurück zu den vermeintlichen GFDL-Verletzungen bei der Weiterverbreitung von Inhalten aus der Wikipedia: Meiner Erfahrung nach geschehen die meisten Lizenzverstöße aus Unkenntnis (wie übrigens auch die meisten Rechtsverstöße innerhalb der Wikipedia). In vielen Fällen reicht ein freundlicher Hinweis auf die Lizenz (verbunden mit verständlichen Erläuterungen zur Rechtslage), um den Diensteanbieter zur Einhaltung der Lizenz zu bringen.
Erst letzte Woche konnte ich dem Betreiber von maxpedia.org erfolgreich klarmachen, dass er sich bei Lizenzfragen nicht auf technische Schwierigkeiten berufen kann. Trotz eines nicht unerheblichen Aufwandes (bei einem WAP-Angebot fallen die von uns zwecks Autorennennung empfohlenen Links auf die Artikelhistorie in der Wikipedia leider aus) reagierte der Anbieter nicht nur freundlich, sondern auch schnell. Nach zwei Tagen hatte er einen Weg gefunden, um die Autoren jedes Artikels auf einer separaten WAP-Seite darzustellen.
Man sollte sich nur über die anderen Konsequenzen im Klaren sein: Das Ganze könnte auch dann öffentlichkeitswirksam werden, wenn das nicht eingeplant wurde - die Frage ist, ob wir das möchten. Wir würden damit das Signal setzen, dass wir uns nicht für dumm verkaufen lassen und die Authoren bei Wikipedia schützen - andererseits könnte es auch andere ungeplante und unkalkulierte Interpretationen geben.
Das Thema ist schon längst öffentlich (und zwar ganz ohne Anwalt). Siehe dazu unter anderem den letzten Absatz der folgenden Heise-Meldung: http://www.heise.de/newsticker/meldung/54666
Ich denke auch, dass wir weiterhin auf individuelle Aufklärung setzen sollten. Wer sich ein wenig mit der GFDL auskennt und gerne E-Mails schreibt, findet unter http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Mirrors reichlich problematische Angebote.
Vielleicht findet sich ja sogar eine Truppe, die das ganze organisiert angeht und den gesamten E-Mail-Verkehr (nicht öffentlich) archiviert. Dann können wir nach ein paar Wochen oder Monaten Zwischenbilanz ziehen und daraus eine Pressemitteilung machen (unter Nennung besonders schwarzer Schafe). Wenn auch das nicht zum Erfolg führt, könnte man sich immernoch einen besonders gut geeigneten Kandidaten aussuchen und ein Exempel statuieren. Lexikonia hielte ich übrigens für einen denkbar ungeeigneten Kandidaten. Der Hinweis ist zwar lächerlich klein und unzureichend, aber immerhin ist er da. Wenn man vor Gericht zieht, sollte der Lizenzverstoß schon etwas deutlicher sein.
Letztendlich: Irgendwann wird es so oder so eine rechtliche Auseinandersetzung um die GNU-FDL geben. Die Frage ist nur, ob wir darauf warten wollen, angegriffen zu werden, oder ob wir das initiieren wollen.
Mal unabhängig davon, dass ich mit "Angriff ist die beste Verteidigung" noch nie viel anfangen konnte: Kannst Du mir mal ein halbwegs wahrscheinliches Szenario dafür nennen? Welche Art von Angriff kann uns (wen genau meinst Du damit?) vor welcher Art von Angriffen schützen?
Viele Grüße Arne -- http://recentchanges.de
Man kann ja durchaus darüber streiten, ob ab einem gewissen Punkt juristische Schritte ein geeignetes Mittel sein können, um die GFDL durchzusetzen - ich hoffe aber sehr, dass wir uns hier alle darüber einig sind, dass sowas nur das allerletzte Mittel sein darf.
Also den konkreten Fall kenne ich nicht, aber das "letzte Mittel" scheint viele bisher nicht abzuschrecken. Ich denke wir sind da viel zu lasch, wenn es um die Durchsetzung unserer berechtigten Interessen geht. Die meisten Wikipedia-Klone verweisen lediglich auf unsere Seite bei der Autorenliste. Da sollte man langsam mal eine etwas härtere Gangart einlegen. So schwer ist es nicht diese Informationen aus den Old-Tabels rauszufiltern. Spätestens wenn die Klonierer ihre Klone klonen wird das Problem nämlich noch schwerer handhabbar. Massenabmahnungen sind natürlich kein Mittel. Vielleicht reicht es auch aus mal ein Exempel bei einem besonders dreistem Kopierer zu statuieren. Ziel sollte aber doch sein, dass sich alle so gut es geht (ist ja bei der GFDL bekanntlich schwierig) an die Spielregeln halten.
Diejenigen, die anderer Ansicht sind, möchte ich herzlich einladen, sich künftig um die vermeintlichen Urheber-/Marken-/Persönlichkeitsrechtsverletzungen innerhalb der Wikipedia zu kümmern. Glücklicherweise kamen bisher nur sehr wenige der entsprechenden Mitteilungen von Anwälten. Das könnte sich allerdings schnell ändern, wenn in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, "die Wikipedia" (auch wenn es sich formal nur um einzelne Autoren handeln sollte) würde ohne lange zu zögern zur juristischen Keule greifen.
Nein, zur Keule greifen wollen wir (und ich denke da spreche ich durchaus für die überwiegende Mehrheit unter uns) nicht. Der Eindruck, wir würden dies tun sollte auch durch einen Musterprozess besser nicht entstehen. Mittlerweile reift in der Open Source und Open Content Szene aber durchaus der Gedanke, dass die Rechte, die man sich mit der eigenen Lizenz zusichert, nicht viel Wert sind, wenn man sie im Zweifelsfall nicht auch durchsetzt.
An dieser Stelle möchte ich aber nicht vergessen all denen zu danken, die sich um die vermeintlichen Urheber-/Marken-/Persönlichkeitsrechtsverletzungen in der Wikipedia kümmern.
Im Gegensatz zu dir Arne denke ich aber, dass ein Exempel durchaus auch entlastende Wirkung zeigen könnte. Vermutlich existiert bei vielen Leuten der Eindruck, hier wäre eine Laientruppe am Werk, bei der mit juristischen Tricks etwas zu holen ist.
Erst letzte Woche konnte ich dem Betreiber von maxpedia.org erfolgreich klarmachen, dass er sich bei Lizenzfragen nicht auf technische Schwierigkeiten berufen kann. Trotz eines nicht unerheblichen Aufwandes (bei einem WAP-Angebot fallen die von uns zwecks Autorennennung empfohlenen Links auf die Artikelhistorie in der Wikipedia leider aus) reagierte der Anbieter nicht nur freundlich, sondern auch schnell. Nach zwei Tagen hatte er einen Weg gefunden, um die Autoren jedes Artikels auf einer separaten WAP-Seite darzustellen.
Was beweist, dass es auch für alle anderen Anbieter möglich sein sollte die Autoren direkt zu nennen! Die Frage ist natürlich, ob wir das wollen oder nicht. Schließlich haben Links auf unsere Seite auch gewisse Vorteile. In jedem Fall nicht akzeptieren sollten wir pauschale Hinweise, wie man die Autorenliste finden kann wie ja kürzlich erst geschehen...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/54666
Vielleicht findet sich ja sogar eine Truppe, die das ganze organisiert angeht und den gesamten E-Mail-Verkehr (nicht öffentlich) archiviert.
Das wäre sehr zu wünschen...
Dann können wir nach ein paar Wochen oder Monaten Zwischenbilanz ziehen und daraus eine Pressemitteilung machen (unter Nennung besonders schwarzer Schafe). Wenn auch das nicht zum Erfolg führt, könnte man sich immernoch einen besonders gut geeigneten Kandidaten aussuchen und ein Exempel statuieren. Lexikonia hielte ich übrigens für einen denkbar ungeeigneten Kandidaten. Der Hinweis ist zwar lächerlich klein und unzureichend, aber immerhin ist er da. Wenn man vor Gericht zieht, sollte der Lizenzverstoß schon etwas deutlicher sein.
Ich merke gerade das wir mit unserer Meinung nicht so weit auseinander liegen... :-)
Letztendlich: Irgendwann wird es so oder so eine rechtliche Auseinandersetzung um die GNU-FDL geben. Die Frage ist nur, ob wir darauf warten wollen, angegriffen zu werden, oder ob wir das initiieren wollen.
Mal unabhängig davon, dass ich mit "Angriff ist die beste Verteidigung" noch nie viel anfangen konnte: Kannst Du mir mal ein halbwegs wahrscheinliches Szenario dafür nennen? Welche Art von Angriff kann uns (wen genau meinst Du damit?) vor welcher Art von Angriffen schützen?
Eine gerichtliche Überprüfung der GFDL hätte schon einige Vorteile. Im Notfall wüssten wir, welche Bestimmungen aus welchen Gründen problematisch sind. Ich hoffe doch stark, dass es irgendwann eine Version 3.0 der GFDL geben wird, auf die wir updaten können und die besser zu uns passt. Da könnten problematische Bestimmungen dann beispielsweise auch eher berücksichtigt werden. Das geht natürlich nur, wenn man weiß welche Bestimmungen in der Lizenz problematisch sind/sein können.
--Ivo Köthnig
On Sunday, January 02, 2005 2:51 AM Ivo Köthnig koethnig@web.de wrote:
Erst letzte Woche konnte ich dem Betreiber von maxpedia.org erfolgreich klarmachen, dass er sich bei Lizenzfragen nicht auf technische Schwierigkeiten berufen kann. Trotz eines nicht unerheblichen Aufwandes (bei einem WAP-Angebot fallen die von uns zwecks Autorennennung empfohlenen Links auf die Artikelhistorie in der Wikipedia leider aus) reagierte der Anbieter nicht nur freundlich, sondern auch schnell. Nach zwei Tagen hatte er einen Weg gefunden, um die Autoren jedes Artikels auf einer separaten WAP-Seite darzustellen.
Was beweist, dass es auch für alle anderen Anbieter möglich sein sollte die Autoren direkt zu nennen!
Klar, aber wir waren uns bisher darüber einig (zumindest tobt um die entsprechende Passage unter [[Wikipedia:Lizenzbestimmungen]] kein Edit-War), dass ein Link auf die Wikipedia-Historie ausreichend ist (sofern es sich um Kopien im WWW handelt). Wenn das mittlerweile kein Konsens mehr sein sollte, müsste das mal irgendwo dokumentiert werden.
Ich finde diese Regelung übrigens sehr sinnvoll, zumal die GFDL (aus historischen Gründen) schon kompliziert genug ist. Solange die Autoren einfach und ohne Medienbruch ausfindig zu machen sind und klar ist, dass die Inhalte unter der GFDL stehen und damit Frei sind, reicht mir das vollkommen. Von Paragraphenreiterei halte ich nicht viel und schon garnicht wenn dadurch die Verbreitung der Inhalte unnötig erschwert wird. Dann wären sie nach meinem Verständnis nämlich nicht mehr "Frei".
Mir jedenfalls fällt es äußerst schwer, unsere Inhalte als "Frei" zu bezeichnen und gleichzeitig bei Anfragen nach dem Prozedere für den Abdruck von Inhalten erklären zu müssen, dass das formal nur geht, wenn man zu dem einseitigen Artikel aus der Wikipedia auch noch eine mehrseitige englischsprachige Lizenz abdruckt.
Dann können wir nach ein paar Wochen oder Monaten Zwischenbilanz ziehen und daraus eine Pressemitteilung machen (unter Nennung besonders schwarzer Schafe). Wenn auch das nicht zum Erfolg führt, könnte man sich immernoch einen besonders gut geeigneten Kandidaten aussuchen und ein Exempel statuieren. Lexikonia hielte ich übrigens für einen denkbar ungeeigneten Kandidaten. Der Hinweis ist zwar lächerlich klein und unzureichend, aber immerhin ist er da. Wenn man vor Gericht zieht, sollte der Lizenzverstoß schon etwas deutlicher sein.
Ich merke gerade das wir mit unserer Meinung nicht so weit auseinander liegen... :-)
Das kann gut sein. Im Kern geht es mir darum, dass hier bitte niemand zum Anwalt rennt, ohne es vorher ausreichend intensiv (und da lege ich die Messlatte sehr hoch) im Guten versucht zu haben. Und auch dann will sowas gut überlegt und ausführlich diskutiert sein: Wen geht man an und aus welchem Grund? Wie sind die Erfolgsaussichten vor Gericht? Welche Wirkung erzeugt das in der Öffentlichkeit? ...
Letztendlich: Irgendwann wird es so oder so eine rechtliche Auseinandersetzung um die GNU-FDL geben. Die Frage ist nur, ob wir darauf warten wollen, angegriffen zu werden, oder ob wir das initiieren wollen.
Mal unabhängig davon, dass ich mit "Angriff ist die beste Verteidigung" noch nie viel anfangen konnte: Kannst Du mir mal ein halbwegs wahrscheinliches Szenario dafür nennen? Welche Art von Angriff kann uns (wen genau meinst Du damit?) vor welcher Art von Angriffen schützen?
Eine gerichtliche Überprüfung der GFDL hätte schon einige Vorteile.
Die wirst Du aber wohl nicht bekommen. Gerichte neigen dazu, sich nur um den konkreten Fall zu kümmern und werden sich im Zweifel um grundsätzliche Aussagen eher herumdrücken. Und wenn ein Gericht sagen sollte, dass die GFDL für einen konkreten Fall gültig ist, sagt das noch lange nichts darüber aus, ob das selbe Gericht in einem anderen Fall oder ein anderes Gericht im selben Fall das ebenso sieht.
Ich hoffe doch stark, dass es irgendwann eine Version 3.0 der GFDL geben wird, auf die wir updaten können und die besser zu uns passt.
Eine Version 1.3 würde mir schon reichen ;-)
Da könnten problematische Bestimmungen dann beispielsweise auch eher berücksichtigt werden. Das geht natürlich nur, wenn man weiß welche Bestimmungen in der Lizenz problematisch sind/sein können.
Einige Dinge (Nutzung zu kompliziert) sind ja schon bekannt. Einige andere lassen wir (der Verein Wikimedia Deutschland e.V. <werbung>Wir könnten noch ein paar weitere Mitglieder gebrauchen</werbung>) gerade von einem Anwalt prüfen. Braucht zwar auch ein wenig Zeit, geht aber immernoch deutlich schneller als irgendein Gerichtsverfahren und ist auch nicht annähernd so riskant.
Viele Grüße Arne -- http://recentchanges.de
Arne Klempert wrote:
Mir jedenfalls fällt es äußerst schwer, unsere Inhalte als "Frei" zu bezeichnen und gleichzeitig bei Anfragen nach dem Prozedere für den Abdruck von Inhalten erklären zu müssen, dass das formal nur geht, wenn man zu dem einseitigen Artikel aus der Wikipedia auch noch eine mehrseitige englischsprachige Lizenz abdruckt.
Was mich in diesem Zusammenhang interessiert: Warum gibt es keine rechtsgültige deutsche Übersetzung der GNU-FDL?
Matthias
On Sunday, January 02, 2005 4:47 AM Matthias Walliczek Matthias@Walliczek.de wrote:
Arne Klempert wrote:
Mir jedenfalls fällt es äußerst schwer, unsere Inhalte als "Frei" zu bezeichnen und gleichzeitig bei Anfragen nach dem Prozedere für den Abdruck von Inhalten erklären zu müssen, dass das formal nur geht, wenn man zu dem einseitigen Artikel aus der Wikipedia auch noch eine mehrseitige englischsprachige Lizenz abdruckt.
Was mich in diesem Zusammenhang interessiert: Warum gibt es keine rechtsgültige deutsche Übersetzung der GNU-FDL?
Das weiß ich leider auch nicht. Im Zweifel sollte die Frage aber einer dieser beiden Herren beantworten können: http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_M._Stallman http://de.wikipedia.org/wiki/Eben_Moglen
Viele Grüße Arne -- http://recentchanges.de
Matthias Walliczek schrieb:
Was mich in diesem Zusammenhang interessiert: Warum gibt es keine rechtsgültige deutsche Übersetzung der GNU-FDL?
Weil es mit einer "Übersetzung" nicht getan ist, sondern eine Anpassung an die deutsche Rechtslage erforderlich ist, und weil sich dazu niemand die Mühe gemacht hat.
Bei den CC ist das anders: da haben sich auch das Insitut für Informationsrecht der Uni KA und das Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software (ifrOSS) entsprechend engagiert und für eine deutsche Fassung gesorgt.
-thh
Hallo Arne Klempert,
am Sonntag, 2. Januar 2005 um 04:13 schriebst du:
Mir jedenfalls fällt es äußerst schwer, unsere Inhalte als "Frei" zu bezeichnen und gleichzeitig bei Anfragen nach dem Prozedere für den Abdruck von Inhalten erklären zu müssen, dass das formal nur geht, wenn man zu dem einseitigen Artikel aus der Wikipedia auch noch eine mehrseitige englischsprachige Lizenz abdruckt.
Das hast du aber doch *vorher* gewußt. Oder etwa nicht?
On Sunday, January 02, 2005 12:50 PM Anathema wikipedia@web.de wrote:
Mir jedenfalls fällt es äußerst schwer, unsere Inhalte als "Frei" zu bezeichnen und gleichzeitig bei Anfragen nach dem Prozedere für den Abdruck von Inhalten erklären zu müssen, dass das formal nur geht, wenn man zu dem einseitigen Artikel aus der Wikipedia auch noch eine mehrseitige englischsprachige Lizenz abdruckt.
Das hast du aber doch *vorher* gewußt. Oder etwa nicht?
Vor was? Und was wäre die Alternative gewesen? Die GFDL mag zum Zeitpunkt der Gründung der Wikipedia die beste Wahl gewesen sein, aber müssen wir sie deshalb auch vier Jahre später noch gut finden? Vom Geist her finde ich sie übrigens sehr gut, sie ist halt nur in bestimmten Punkten nicht sonderlich praktikabel.
Viele Grüße Arne -- http://recentchanges.de
Am Sun, 2 Jan 2005 12:50:04 +0100 schrieb Anathema wikipedia@web.de:
Mir jedenfalls fällt es äußerst schwer, unsere Inhalte als "Frei" zu bezeichnen und gleichzeitig bei Anfragen nach dem Prozedere für den Abdruck von Inhalten erklären zu müssen, dass das formal nur geht, wenn man zu dem einseitigen Artikel aus der Wikipedia auch noch eine mehrseitige englischsprachige Lizenz abdruckt.
Das hast du aber doch *vorher* gewußt. Oder etwa nicht?
Ich weiß ja leider nicht, wie oft das Thema Wikipedia-Lizenz hier schon diskutiert wurde (bin erst recht neu in der Liste) - für mich steht das "vorher gewusst" aber nicht zur Debatte. Ich gebe Arne in dem Punkt recht dass die freie Nutzung von Wikipedia-Inhalten sehr umständlich ist (vor allem wenns nicht ums Gesamtwerk, sondern um einzelne Artikel oder Abschnitte oder Bilder geht). Auch wenn die Gründer der Wikipedia keine bessere Wahl getroffen haben/treffen konnten, sollten wir uns überlegen ob die GNU-FDL wirklich die beste Wahl ist. Nur eine Idee: Es gibt sicher Juristen bei Wikipedia, die vielleicht bereit wären sich um eine *eigene* Lizenz zu bemühen, zumal die Wikipedia zunehmend an relevanz gewinnt.
Ich glaub ich hab letztens selbst gegen die Lizenz verstoßen indem ich ein Bild aus der Wikipedia in meinem Weblog gepostet habe. Freie Lizenzen sind ein mächtiges Instrument dagegen, Menschen von Fortschritt und Wissen auszuschließen. Sie sollten allerdings praktikabel und nützlich sein - und die Nutzung der Inhalte nicht unnötig erschweren.
Mischka
On Sunday, January 02, 2005 7:03 PM mischka ebert.micha@web.de wrote:
Nur eine Idee: Es gibt sicher Juristen bei Wikipedia, die vielleicht bereit wären sich um eine *eigene* Lizenz zu bemühen, zumal die Wikipedia zunehmend an relevanz gewinnt.
Das geht leider nicht. Denn einem solchen Lizenzwechsel müssten alle bisherigen Autoren zustimmen (und die dürfte wohl kaum jemand alle ausfindig machen können). Insofern bleibt uns nur die Hoffnung, dass die irgendwann mal kommende neue Version der GFDL etwas praktikabler ist.
Siehe auch http://mail.wikipedia.org/pipermail/wikide-l/2004-December/008932.html
Viele Grüße Arne -- http://recentchanges.de
"Arne Klempert" wikipedia@klempert.de writes:
Das geht leider nicht. Denn einem solchen Lizenzwechsel müssten alle bisherigen Autoren zustimmen (und die dürfte wohl kaum jemand alle ausfindig machen können). Insofern bleibt uns nur die Hoffnung, dass die irgendwann mal kommende neue Version der GFDL etwas praktikabler ist.
Neue Artikel unter einer besseren Lizenz - wo ist das Problem? "Fakten" können wir aus alten Artikeln ohne Probleme übernehmen und der Rest, bleibt einfach so, wie er ist (bzw. wird weiter unter der GFDL bearbeitet).
Bei der Übernahme UR-relevanten Brocken muß man eben aufpassen.
Je länger eine pragmatische Lösung blockiert wird, umso schlimmer wird es ;)
Karl Eichwalder wrote:
Neue Artikel unter einer besseren Lizenz - wo ist das Problem? "Fakten" können wir aus alten Artikeln ohne Probleme übernehmen und der Rest, bleibt einfach so, wie er ist (bzw. wird weiter unter der GFDL bearbeitet).
Bei der Übernahme UR-relevanten Brocken muß man eben aufpassen.
Nein, das ist schlicht und einfach unmöglich und man sollte sich das besser nicht im Detail vorstellen.
Je länger eine pragmatische Lösung blockiert wird, umso schlimmer wird es ;)
Der Zug ist schon abgefahren und die pragmatischte Lösung wäre es, eine rechtsgültige deutsche Übersetzung der GNU FDL zu verfassen.
Matthias
Hallo mischka,
am Sonntag, 2. Januar 2005 um 19:03 schriebst du:
man zu dem einseitigen Artikel aus der Wikipedia auch noch eine mehrseitige englischsprachige Lizenz abdruckt.
Das hast du aber doch *vorher* gewußt. Oder etwa nicht?
Ich weiß ja leider nicht, wie oft das Thema Wikipedia-Lizenz hier schon diskutiert wurde (bin erst recht neu in der Liste) - für mich steht das "vorher gewusst" aber nicht zur Debatte. Ich gebe Arne in dem Punkt recht dass die freie Nutzung von Wikipedia-Inhalten sehr umständlich ist
Ich auch. Da hilft aber alles Lamentieren nichts. Das haben wir vorher gewußt. Der Zug ist abgefahren, den halten wir nicht mehr auf. Wir können nicht einfach die Lizenz ändern ohne vorher alle Kontributoren um Erlaubnis zu fragen.
Wahl ist. Nur eine Idee: Es gibt sicher Juristen bei Wikipedia, die vielleicht bereit wären sich um eine *eigene* Lizenz zu bemühen,
Zu spät.
Anathema wikipedia@web.de writes:
Wahl ist. Nur eine Idee: Es gibt sicher Juristen bei Wikipedia, die vielleicht bereit wären sich um eine *eigene* Lizenz zu bemühen,
Zu spät.
Wen das Leben bestraft, der kommt zu spät; oder: it's never too late...
Arne Klempert wrote:
Äh, hast Du gelesen was Agon schrieb? Ich lese da was von einem "freundlichen Vermittlungsversuch". Hat es den bei lexikonia schon gegeben bzw. wo ist der dokumentiert?
Ich habe soeben einen angepassten Standardtext hingemailt.
Zum restlichen Text kann ich dir im wesentlich nur voll zustimmen - mit einer Einschränkung: Die juristische Keule des Urheberrechts wird zur Zeit massiv von der Musikindustrie gegen Privatpersonen ausgepackt. Die Musikindustrie warnt jedenfalls keinen User extra vor, bevor der Anwalt kommt - raubkopiert im Gegensatz aber ohne Augenzucken unsere Texte. Ich würde deshalb eine Berichterstattung über eine mögliche Klage nicht fürchten - im Gegenteil, ich denke der zitierte Heise-Artikel hilft uns. Du hast aber recht: Wir sollten uns nicht auf das Niveau der Musikindustrie begeben, und deshalb kann ein Kommunikationsversuch nicht schaden.
Mal unabhängig davon, dass ich mit "Angriff ist die beste Verteidigung" noch nie viel anfangen konnte: Kannst Du mir mal ein halbwegs wahrscheinliches Szenario dafür nennen? Welche Art von Angriff kann uns (wen genau meinst Du damit?) vor welcher Art von Angriffen schützen?
Meine Erfahrung ist, dass früher oder später jede neuartige Technik rechtlich relevant wird. Domainnamen und eBay waren schon dran, Links sind seit 10 Jahren in der Schwebe (deshalb gibt es da immer mal wieder neuen Stress).
Ein beispielhaftes Szenario für einen Angriff auf Wikipedia wäre z.B. wenn ein inzwischen gesperrter User wahlweise einen Admin verklagt, der einen bestimmten Artikel über eine bestimmte Schachvariante verändert, wiederhergestellt oder gelöscht hat oder einen Mirror, der eben diesen Artikel speichert.
Alternativ könnte jemand bestimmte Bilder zu einem Freikolbenmotor mit dem Hinweis veröffentlichen, dass das Bild nur unter Nennung des Erfinders verlinkt werden darf, anschließend einen User verklagen, der das anders macht und im Gerichtsverfahren argumentieren, dass die GNU FDL rechtlich unwirksam ist.
Personen, die dem Wikipedia-Projekt schaden wollen, gibt es jedenfalls genug.
Gruss, Matthias
On Sunday, January 02, 2005 3:43 AM Matthias Walliczek Matthias@Walliczek.de wrote:
Arne Klempert wrote:
Äh, hast Du gelesen was Agon schrieb? Ich lese da was von einem "freundlichen Vermittlungsversuch". Hat es den bei lexikonia schon gegeben bzw. wo ist der dokumentiert?
Ich habe soeben einen angepassten Standardtext hingemailt.
:-)
Mal unabhängig davon, dass ich mit "Angriff ist die beste Verteidigung" noch nie viel anfangen konnte: Kannst Du mir mal ein halbwegs wahrscheinliches Szenario dafür nennen? Welche Art von Angriff kann uns (wen genau meinst Du damit?) vor welcher Art von Angriffen schützen?
Meine Erfahrung ist, dass früher oder später jede neuartige Technik rechtlich relevant wird. Domainnamen und eBay waren schon dran, Links sind seit 10 Jahren in der Schwebe (deshalb gibt es da immer mal wieder neuen Stress).
Ein beispielhaftes Szenario für einen Angriff auf Wikipedia wäre z.B. wenn ein inzwischen gesperrter User wahlweise einen Admin verklagt, der einen bestimmten Artikel über eine bestimmte Schachvariante verändert, wiederhergestellt oder gelöscht hat oder einen Mirror, der eben diesen Artikel speichert.
Alternativ könnte jemand bestimmte Bilder zu einem Freikolbenmotor mit dem Hinweis veröffentlichen, dass das Bild nur unter Nennung des Erfinders verlinkt werden darf, anschließend einen User verklagen, der das anders macht und im Gerichtsverfahren argumentieren, dass die GNU FDL rechtlich unwirksam ist.
Personen, die dem Wikipedia-Projekt schaden wollen, gibt es jedenfalls genug.
Klar. Ich kann aber immernoch nicht erkennen, was uns ein "Präventivschlag" gegen einen Mirror in Bezug auf solche merkbefreiten Trottel bringt. Wenn wir wissen wollen wie groß das Risiko ist, von solchen Vollpfosten juristisch belangt zu werden, sollten wir einen Anwalt konsultieren (tun wir ja für einige Fragen gerade) oder es einfach drauf ankommen lassen. Andere Leute wegen anderer Dinge (die zwar auch irgendwas mit der Wikipedia und der GFDL zu tun haben aber eigentlich doch wieder ganz anders gelagert sind) vor den Kadi zu zerren, dürfte da wenig hilfreich sein.
Viele Grüße Arne -- http://recentchanges.de
Matthias Walliczek wrote:
Ok, dann nehme ich mal den Erst-Besten, den ich gerade gesehen habe: www.lexikonia.de. Wer wäre bei einer Klage wegen Verstoß gegen das Urheberrecht dabei? Klageberechtigt ist jeder Author, dessen Artikel dort abrufbar sind (also eigentlich alle). Finanzielle Risiken für die Kläger gibt es nicht (das wäre ja ein Strafverfahren).
Sinnvollerweise würde man die wohl vor einer Strafanzeige zivilrechtlich abmahnen. <Zynismus on>Die Kanzlei Waldorf aus München ist auf die Verfolgung jeglicher Urheberrechtsverletzungen spezialisiert, die machen das sicher gerne für uns<Zynismus off>.
Im Ernst: Natürlich muss die Wikipedia demonstrieren, dass die Lizenzen keine Papiertiger sind; das wird aber schwer fallen, so lange Wikipedia-Protagonisten kontinuierlich an der GNU FDL herumnörgeln. Zur Veranschaulichung, wie es laufen könnte, kann man sich den Fall Netfilter ./. Netgear, Linksys, Sitecom, Fujitsu Siemens, Belkin, Asus & Co. zu Gemüte ziehen [1]. Wichtiger ist m.E. aber, dass wir primär zeigen, wer wir sind und wofür wir stehen. Und das besteht hoffentlich nicht darin, als erstes den Rechtsknüppel auszupacken, sobald uns irgendwas nicht in den Kram passt, und auf irgendwelchen Hobyisten herumzuprügeln.
Wer Wikipedia-Inhalte lizenzwidrig nutzt, muss m.E. zunächst freundlich kontaktiert und über den Gehalt der GNU FDL aufgeklärt werden; das wird ja bisher auch so gemacht. Erst wenn das nicht fruchtet, sollten wir mit dem Knüppel drohen. Irgendwelche Wikipedia-Mirrors sollten m.E. jedenfalls nicht primäre Zielgruppe für irgendwelche offensiven Drohgebärden sein.
Anders sieht der Fall bei Sony BMG und Konsorten aus; wer unsere Inhalte klaut, belehrt wird und trotzdem weiterhin ein (c) unter die geklauten Texte setzt, der verdient Prügel. Nur an solchen Fällen, "unbelehrbaren Urheberrechtsverletzern" eben, sollten wir mit rechtlichen Mitteln die Einhaltung der Lizenzen durchsetzen. Tun wir das nicht, degeneriert die GNU FDL irgendwann faktisch und womöglich auch noch durch Gewohnheitsrecht zu einer Variante der Public Domain.
Über den ersten Teil dieser Vorgehensweise besteht m.W. bisher Konsens, das liegt ja auch auf der Linie, die Jimbo Wales vertritt; wie mit "unbelehrbaren Urheberrechtsverletzern" wie den oben genannten zu verfahren ist, wurde m.W. bisher nicht ausreichend diskutiert. Glücklicherweise gab es bisher nicht viele Fälle dieses Kalibers, dennoch sollten wir Konsens über eine sinnvolle Vorgehensweise anstreben. Vielleicht sollten wir dazu mal bei Harald Welte von Netfilter anfragen.
Letztendlich: Irgendwann wird es so oder so eine rechtliche Auseinandersetzung um die GNU-FDL geben. Die Frage ist nur, ob wir darauf warten wollen, angegriffen zu werden, oder ob wir das initiieren wollen.
Die Frage ist dabei doch immer, ob wirklich Handlungsbedarf besteht und wer sich darum kümmert. M.E. sollte jemand, der Kontakte hat zu FSF Europe, zunächst mal dort Anfragen, wie dort der Stand einer Anpassung der GNU FDL an europäisches Recht aussieht bzw. woran es hakt. Wir haben hier ja einige Linux-Magazin-Autoren unter uns, und dort schreibt Georg C. F. Greve von der FSFE, vielleicht kann von denen jemand einen Kontakt herstellen?
MfG -asb
[1] z.B. http://www.golem.de/0406/31852.html
Agon S. Buchholz wrote:
Wer Wikipedia-Inhalte lizenzwidrig nutzt, muss m.E. zunächst freundlich kontaktiert und über den Gehalt der GNU FDL aufgeklärt werden; das wird ja bisher auch so gemacht. Erst wenn das nicht fruchtet, sollten wir mit dem Knüppel drohen. Irgendwelche Wikipedia-Mirrors sollten m.E. jedenfalls nicht primäre Zielgruppe für irgendwelche offensiven Drohgebärden sein.
ACK. Vor allem da die meisten Lizenzverletzungen wohl in erster Linie aus Unkenntnis geschehen.
Die Frage ist dabei doch immer, ob wirklich Handlungsbedarf besteht und wer sich darum kümmert. M.E. sollte jemand, der Kontakte hat zu FSF Europe, zunächst mal dort Anfragen, wie dort der Stand einer Anpassung der GNU FDL an europäisches Recht aussieht bzw. woran es hakt. Wir haben hier ja einige Linux-Magazin-Autoren unter uns, und dort schreibt Georg C. F. Greve von der FSFE, vielleicht kann von denen jemand einen Kontakt herstellen?
Greve kenne ich nicht persönlich, aber mit Bernhard Reiter könnte ich mich darüber mal unterhalten, wenn er mir das nächste Mal irgendwo über den Weg läuft, desweiteren mit Till Jaeger, der fuer uns gerade das Rechtsgutachten schreibt.
viele Grüße, elian