Jörgen Kosche schrieb: Die GFDL sollte schon durchgesetzt werden, sonst nimmt sie am Ende keiner mehr ernst.
eben. vielleicht brauchen wir da mal einen harald wikiwelte, der das nötige bewusstsein schafft. in der open source welt ging/geht das ja offensichtlich auch nicht von selbst.
poupou
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On Thu, Aug 14, 2008 at 3:00 PM, poupou poupoulquourouce@yahoo.de wrote:
Jörgen Kosche schrieb: Die GFDL sollte schon durchgesetzt werden, sonst nimmt sie am Ende keiner mehr ernst.
eben. vielleicht brauchen wir da mal einen harald wikiwelte, der das nötige bewusstsein schafft. in der open source welt ging/geht das ja offensichtlich auch nicht von selbst.
Einige Wikipedianer sind ja schon recht fleißig dabei, GFDL-Verletzungen zu verfolgen. Ich werde allerdings den Eindruck nicht los, dass es ihnen dabei weniger um die Schaffung von Bewusstsein als vielmehr um das Erstreiten von Lizenzgebühren geht. Schade eigentlich.
Viele Grüße Arne
Arne Klempert wrote:
Einige Wikipedianer sind ja schon recht fleißig dabei, GFDL-Verletzungen zu verfolgen. Ich werde allerdings den Eindruck nicht los, dass es ihnen dabei weniger um die Schaffung von Bewusstsein als vielmehr um das Erstreiten von Lizenzgebühren geht. Schade eigentlich.
Viele Grüße Arne
Als jemand, der auch schon mal den einen oder anderen Beitrag auf [[WP:WN/M]] verfasst hat: Unser Problem ist, dass wir keine feste Struktur haben, wie man mit so was umgeht.
Klar, man kann Mängelfälle auf die Liste setzen. Und klar, man kann eine Email an den Betreiber schicken. Ich habe das schon oft gemacht und in 80% aller Fälle gar keine Antwort bekommen.
Was fehlt, sind schreiben mit offiziellerem Charakter, z.B. von der WMF oder Wikimedia Deutschland. Wenn ich als Privatperson eine Email schreibe, dann kommt die Message "du musst da dringend was an deiner Homepage tun" nicht so ganz an.
Ich hatte ein mal einen Fall, bei dem sich dann schließlich jemand von Wikimedia Deutschland drum gekümmert hat (ich glaub Avater war es). Das lief dann über den Anwalt, bzw. lief nicht so richtig über den Anwalt, weil es Monate lang gedauert hat. Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass der Betreiber die Seite gelöscht hatte (ob wegen Wikimedia oder aus anderen Gründen kann ich nicht sagen).
Um Effizienz zu gewährleisten, sollte man das IMHO etwas straffer organisieren: 1. Der Fall wird mit (standatisierter) Aufzählung der Mängel gemeldet. Per Vorlage ({{Mängelhafte Weiternutzung - Email|lokale Kopie|Autorennennung|...}} o.ä) lässt sich eine Email erstellen, die auf den Fall genau zutrifft. 2. Ein von Wikimedia für vertrauenswürdig erklärter Benutzer (OTRSler?) prüft die Meldung. Falls alles i.O. ist, schickt er die Email ab (als Absender am Besten weiternutzung@wikimedia.de o.ä.) 3. Falls nach einer bestimmten Zeit X noch nichts geschehen ist, wird eine weitere (evtl. etwas aufdringlichere) Email gesendet. 4. Falls wieder nichts passiert, das ganze auf dem Postweg. 5. Wieder nix? Dann sollte man vllt. mal den Anwalt einschalten.
So, oder so ähnlich stelle ich mir das vor.
Aber so, wie [[WP:WN/M]] derzeit aufgebaut ist, haben wir keine Chance irgendwas gegen GFDL-Verletzungen zu tun.
Gruß,
Church of emacs
Am Thu, 14 Aug 2008 15:40:16 +0200 schrieb "church.of.emacs.ml" church.of.emacs.ml@googlemail.com:
Um Effizienz zu gewährleisten, sollte man das IMHO etwas straffer organisieren:
- Der Fall wird mit (standatisierter) Aufzählung der Mängel gemeldet.
Per Vorlage ({{Mängelhafte Weiternutzung - Email|lokale Kopie|Autorennennung|...}} o.ä) lässt sich eine Email erstellen, die auf den Fall genau zutrifft. 2. Ein von Wikimedia für vertrauenswürdig erklärter Benutzer (OTRSler?) prüft die Meldung. Falls alles i.O. ist, schickt er die Email ab (als Absender am Besten weiternutzung@wikimedia.de o.ä.) 3. Falls nach einer bestimmten Zeit X noch nichts geschehen ist, wird eine weitere (evtl. etwas aufdringlichere) Email gesendet. 4. Falls wieder nichts passiert, das ganze auf dem Postweg. 5. Wieder nix? Dann sollte man vllt. mal den Anwalt einschalten.
So, oder so ähnlich stelle ich mir das vor.
Straffere Organisation klingt gut. IMHO benötigen wir etwas Vergleichbares zu GPL-Violations.
Dazu wäre folgendes notwendig: 1) Autoren müssen die Möglichkeit haben, einer vertrauenswürdigen Instanz zu erlauben in ihrem Namen Urheberrechtsverletzungen zu verfolgen. URV müssen nicht gleich die ganze WP betreffen (wie im Falle eines Mirrors) sondern können auch nur Exzerpte sein. Der Entdecker der URV muss nicht zwangsläufig an den betroffenen Artikeln beteiligt sein. Hat aber eine große Anzahl vn Autoren die Verfolgung der URV in ihrem Namen erlaubt, dann sollte in den meisten Fällen sofortiges Eingreifen möglich sein. 2) Damit Autoren diese Erlaubnis geben, muss die Wikiviolations-Organisation ganz genau festlegen welche Fälle sie verfolgen, und unter welchen Bedingungen ein Vergleich möglich ist. Achim Raschka hört sich so an, als würde er ungern den Verlag verfolgen, der zwar in seiner Veröffentlichung eine Kopie der GFDL abdruckt und die Autoren nennt, aber nicht die komplette Versionsgeschichte abdruckt (was ja auch unpraktikabel ist). Aber ich bin sicher, der Verfolgung einer Firma, die die Autoren nicht nennt stimmt er problemlos zu. Ebenso die Sache mit den Vergleichen: Einer Firma ist wenig geholfen, wenn sie sich mit Wikiviolations (WV) auf einen Vergleich einigt, einer der von WV vertretenen Autoren aber damit unzufrieden ist und auf eigene Faust weiterklagt. Also auch hier klare Festlegung von vornherein. Welte gab sich ja oft mit der Einsetzung eines Open-Source-Beauftragten zufrieden. Ein Open-Content-Beauftragter wäre etwas vergleichbares, auch Open-Content-Spenden (Texte, Bilder, Musik, Videos) fände ich super oder auch eine Spende an die WMF. Müsste man sich im Vorfeld halt einigen, was akzeptabel ist. 3) Es sollte ein Portal existieren, auf dem die Bedingungen erläutert werden und über aktuelle Erfolge berichtet wird. Dort sollen Autoren ihr Einverständnis geben können, dass WV in ihrem Namen handelt und es sollte eine Möglichkeit geben entdeckte URVs zu melden. Dieses Portal kann auch in den Projektseiten von Wikipedia und Wikimedia sein. 4) Man sollte festen Kontakt zu einem spezialisierten Anwalt oder einer Kanzlei aufbauen, die WV vertritt. Da das wohl erstmal etwas Geld kostet wären Spenden nicht schlecht. Wenn der Wikimedia e.V. diese WV betreibt wäre das eine gute Lösung, Wikimedia hat schon Spendengelder, die so durchaus gut eingesetzt werden könnten. Ausserdem kann Wikimedia so einem Projekt auch einen guten Rahmen geben.
Frage: Wer hat Lust so etwas aufzuziehen? Will Wikimedia bei so einem Projekt mitmachen?
Jörgen/Dishayloo
Einen "Nebenaspekt" sollten wir nicht vernachlässigen: GFDL und CC sind relativ neu und vielen praktisch unbekannt. In der Wikipedia sind Informationen zur lizenzkonformen Weiternutzung - wie viele Metainformationen - nicht gerade leicht auffindbar. Es fehlt da an einem leicht zugänglichen Link zu einer Seite "Weiternutzung für Dummies", die knapp und verständlich die Intention der Lizenzen darstellt und eine schrittweise Gebrauchsanweisung für die Weiternutzung enthält. Wer mit der Wikipedia nicht gut vertraut ist, dürfte oft gar kein Unrechtsbewusstsein haben oder beim Versuch, die Lizenzen einzuhalten, die relevanten Informationen gar nicht finden. Ich bin schon x-mal von Leuten angeschrieben worden, die meine CC-by- sa-lizensierten Bilder verwenden wollten und nach einer Genehmigung fragten.
Es müsste meines Erachtens an beiden Enden etwas geschehen: Eine unübersehbare, leicht verständliche Darstellung der Lizenzen und ihrer konformen Handhabung und - wie vorgeschlagen - ein einheitliches, mit "Autorität" versehenes Vorgehen bei Lizenzverstößen. Wie Achim plädiere ich da für eine großzügige Handhabung: Wer unabsichtlich oder notgedrungen Verstöße begangen hat, sollte im Sinne des "Gentlemens Agreement" freundlich darauf hingewiesen werden, wer abzockt, in aller Deutlichkeit ermahnt.
Gruß, Rainer
Einige Wikipedianer sind ja schon recht fleißig dabei, GFDL-Verletzungen zu verfolgen. Ich werde allerdings den Eindruck nicht los, dass es ihnen dabei weniger um die Schaffung von Bewusstsein als vielmehr um das Erstreiten von Lizenzgebühren geht.
Ich sehe, dass das Hinterherlaufen hinter den Urheberrechtsverletztern nur Zeit stielt und leider -nicht nur wg. der Einschreiben- auch Geld kostet. Von daher überlegt man sich spätestens beim vierten Fall wo auf E-Mail nur "toter Mann" gespielt wird, ob nun entweder resigniert oder zu einer Mischkaluklation zur Kostendeckung übergeht.
Persönlich hätte ich kein Problem damit, die Verwertungsrechte für meine bei der Wikipedia eingestellten Inhalte an eine Gesellschaft zu übertragen, die sich -entsprechend bevollmächtigt- um lizenzwidrige Nachnutzer kümmert und ggf. erzielte Überschüsse dann der Foundation spendet.
-jha-
2008/8/14 Johann H. Addicks addicks@gmx.net:
Von daher überlegt man sich spätestens beim vierten Fall wo auf E-Mail nur "toter Mann" gespielt wird, ob nun entweder resigniert oder zu einer Mischkaluklation zur Kostendeckung übergeht.
FYI: http://www.taz.de/1/leben/internet/artikel/1/freie-lizenz-siegt-vor-gericht/
Arne Klempert schrieb:
Einige Wikipedianer sind ja schon recht fleißig dabei, GFDL-Verletzungen zu verfolgen. Ich werde allerdings den Eindruck nicht los, dass es ihnen dabei weniger um die Schaffung von Bewusstsein als vielmehr um das Erstreiten von Lizenzgebühren geht. Schade eigentlich.
Betrifft im übrigen natürlich bei Medien auch Verletzungen der CC-by-SA-Lizenzen.
Das Problem ist, wenn man nichts unternimmt, könnte man seine Bilder (nur davon rede ich gerade) auch direkt gemeinfrei stellen.
Da zumindest ich das nicht tue, denn ich bin stolz/eitel genug und möchte gerne als Urheber genannt werden, verfolge ich mir bekannt werdende Urheberrechtsverletzungen.
Das variiert zwischen einer netten E-Mail an den Blogger bzw. den kleinen Heimatverein, die sich einfach nichts böses bei der Verwendung denken. Selbstverständlich fordere ich denen kein Geld. Ich lege ja auch Wert darauf, dass meine Fotos frei verwendet werden können, aber zumindest auf Namensnennung lege ich wert. Die Erfolgsquote liegt bei gefühlten 90 Prozent.
Das andere Ende der Skala sind (der Fall ist real) große Adressbuchverlage, die, bzw. deren Onlinetochterfirma, ein Foto von mir für Werbung auf den Displays der Telekom-Telefonsäulen verwenden. Natürlich ohne Namensnennung. Urheberrechtsletzungen dieser Art in großem Stil muss ich mir nicht gefallen lassen. Dann werde ich knatschig. Firmen dieser Größe haben Mitarbeiter, die sich mit Bildrechten auskennen. Das ist deren täglich Brot.
Im konkreten Fall war ein Mitarbeiter schuldig, der mittlerweile das Unternehmen verlassen hatte. Haha... Es täte ihnen leid, natürlich wäre ich im Recht. Aha! Geht doch.
Das Grundproblem ist eben: Wenn man denen nicht auf die Finger kloppt, entsteht kein Bewusstsein, wie man Inhalte unter freie Lizenz problemlos verwendet. Und dann, ich wiederhole mich, könnte ich direkt meine Bilder gemeinfrei stellen. Was ist nicht möchte und auch nicht muss.
Und da ich nicht erst seit heute dabei bin, habe ich mir schon vor langem eine ausführliche Vorlage für meine Bilder gebaut, die die Nutzungsbedingungen genau nennt und meine E-Mail-Adresse offen lesbar für Rückfragen enthält.
So, mein Senf zum Thema.
Raymond.
Raimond Spekking schrieb:
Arne Klempert schrieb:
Einige Wikipedianer sind ja schon recht fleißig dabei, GFDL-Verletzungen zu verfolgen. Ich werde allerdings den Eindruck nicht los, dass es ihnen dabei weniger um die Schaffung von Bewusstsein als vielmehr um das Erstreiten von Lizenzgebühren geht. Schade eigentlich.
Betrifft im übrigen natürlich bei Medien auch Verletzungen der CC-by-SA-Lizenzen.
Das Problem ist, wenn man nichts unternimmt, könnte man seine Bilder (nur davon rede ich gerade) auch direkt gemeinfrei stellen.
Genau das könnte man, zumindest in Deutschland eben nicht.
Moins Paule
Einfach mal mein Senf, wie ich das persönlich von Seiten des Vereins sehe. Als Abmahnverein sehe ich Wikimedia Deutschland wirklich nicht (hat ja auch keiner ernsthaft vorgeschlagen). Hier aktiver vorzugehen fehlen dem Verein auch weiterhin ganz klar die Ressourcen. Aber wie üblich, wenn sich Leute finden die hier mehr Energie reinstecken wollen, findet sich bestimmt ein Weg, die zu unterstützen. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass sich die Welt hier in böswillig und gutwillig teilt, letztere kriegt man einfach mit freundlichen Emails und Erklärungen, erstere eben nicht und dann muss man auch bereit sein, mal vor Gericht zu ziehen. Ganz abgesehen davon, dass es noch die Möglichkeit GNU-FDL-konformer Abzockeseiten gibt, da ist dann Hopfen und Malz verloren.
Ansonsten kann ich Rainer Zenz nur ausdrücklich bepflichten: Macht mal den Selbsttest, ob ihr, ausgehend von http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite herausfindet, wie man einen GNU-FDL-Text oder -Bild lizenzkonform nutzt. Halbe Punktzahl gibt es für die, die bei http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Weiternutzung starten. Wie man sieht: Auch bei gutem Willen ist es leicht, alles mögliche falsch zu machen.
Viele Grüße
Philipp
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Thu, 14 Aug 2008 06:00:05 -0700 (PDT) Von: poupou poupoulquourouce@yahoo.de An: wikide-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [Wikide-l] WikiDE-l Nachrichtensammlung, Band 61, Eintrag 11
Jörgen Kosche schrieb: Die GFDL sollte schon durchgesetzt werden, sonst nimmt sie am Ende keiner mehr ernst.
eben. vielleicht brauchen wir da mal einen harald wikiwelte, der das nötige bewusstsein schafft. in der open source welt ging/geht das ja offensichtlich auch nicht von selbst.
Naya, vielleicht gibt es ja Leute mit viel Artikelsubstanz, deren Recht bei quasi jeder GFDL-Verletzung verletzt werden und die dann noch bereits sind, mit einem Anwalt Massenabmahnschreiben zu formulieren - Ich hatte das ja mal mit der PC-Welt gemacht und eine Unterlassungserklärung für deren CD-Variante bekommen. Nur: Ich selbst sehe die GFDL als nicht 100% einhaltbar für Buchproduktionen o.ä. an und hätte echte Bauchschmerzen, dass good-will-Firmen vorzuwerfen (wie eben die Lesungen mit Musikuntermalung, die sich ja um GFDL-Konformitäten im vertretbaren Rahmen bemühen.) Sollte es dagegen gegen die Unmengen kritischer Mirror gehen könnte ich mir schon vorstellen, meine Unterschrift unter ein anwaltliches Schreiben zu setzen.
Achim